Bei der AVAG geht es derzeit Schlag auf Schlag: Nach drei neuen Opel-Autohäusern in Ostdeutschland und der neuen Marke Kia haben die Augsburger zum 1. August die Auto-Staiger GmbH übernommen. Dessen sechs Standorte in Stuttgart und der Region mit 220 Beschäftigten bleiben ebenso erhalten wie der Name. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit den bisherigen Unterhändlern weitergeführt, wie das Unternehmen mitteilte.
"Staiger ist nicht nur einer der ältesten Opel-Händler der Welt, sondern auch wie wir ein Familientraditionsbetrieb. Auch unsere Firma ist schwäbisch, das passt gut zusammen", sagte AVAG-Vorstandssprecher Roman Still. Die Übernahme sei für den Handelsriesen ein klares Bekenntnis zu Opel und zum Wachstum mit der Marke. Still: "Bei Opel geht es richtig aufwärts, und daran wollen wir mitarbeiten und teilhaben."
Zufrieden zeigt sich auch der Hersteller: "Diese Entscheidung unterstreicht, welche Anziehungskraft die Marke Opel wieder hat. Beide Unternehmen sind auf Erfolg ausgerichtet und wir werden unseren Anteil dazu leisten", wird Deutschland-Vertriebschef Jürgen Keller zitiert. Opel Staiger stand seit 2012 zum Verkauf.
Investitionen und Einstellungen
Der neue Staiger-Geschäftsführer, Hans-Dieter Müller, kündigte "Investitionen in siebenstelliger Höhe" an. Die Betriebe in Stuttgart, Leinfelden, Waiblingen, Göppingen, Schwäbisch-Gmünd und Esslingen sollen zu exklusiven Opel-Standorten umgebaut werden. Auch für einen neuen Hauptbetrieb und weitere Filialen würden Pläne entwickelt, so Müller weiter. Bis dahin bleibe das Stammhaus in der Nordbahnhofstraße 25. Medienberichten zufolge soll es von 2016 an Wohnungsbau weichen.
Die neue AVAG-Tochter kündigte außerdem eine Einstellungsoffensive im Ausbildungsbereich an. Demnach sucht das Unternehmen Nachwuchs sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich, um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein.
Die AVAG ist einer der größten Autohändler Deutschlands. Daneben ist der Familienkonzern in den Ländern Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn aktiv. Europaweit sind die Augsburger an 53 Autohäusern mit nunmehr 143 Betriebsstätten beteiligt. Zuletzt betrug der Umsatz bei über 81.000 verkauften Fahrzeugen insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro.
Angesichts schwieriger Märkte und schwächelnder Marken hatte sich die AVAG im vergangenen Jahr einen Konsolidierungskurs verordnet. Die jüngsten Entwicklungen zeichnen aber ein anderes Bild: Augenscheinlich wollten sich die Schwaben einige günstige Gelegenheiten nicht entgehen lassen. (rp)
Lese-Tipp: AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat greift in seiner heutigen Ausgabe des "HB ohne Filter" die aktuellen Entwicklungen am Handelsplatz Stuttgart auf.
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