Die AVAG Holding übernimmt zum 1. Mai 2010 den in Insolvenz befindlichen Traditionshändler Kropf in Nürnberg. Die entsprechenden Verträge seien am 31. März unterzeichnet worden, teilte Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner am Dienstag mit. Der Standort in der Deutschherrnstraße 1-7 bleibe erhalten, ebenso die 70 Arbeitsplätze. Für die Kropf-Mitarbeiter ist es nach Angaben von Exner bereits die zweite Insolvenz innerhalb von drei Jahren.
Der Augsburger Handelsriese will nach Angaben von Vorstandschef Volker Borkowski das Autohaus Kropf zügig in die Konzernstruktur integrieren. Geplant sei, den Standort mit weiteren AVAG-Marken zu stärken. "Das 'Neue Autohaus Kropf' wird sich als automobiles Schwergewicht in der Nürnberger Autohausszene zurückmelden", betonte Borkowski.
Exner hatte den nach eigenen Angaben ältesten Opel-Händler Deutschlands seit der Insolvenzantragstellung im Juli 2009 restrukturiert und damit die Basis für einen Verkauf gelegt (wir berichteten). "Wir freuen uns, dass für das Autohaus Kropf ein so kompetenter strategischer Investor gefunden werden konnte", erklärte der Jurist. Die sei auch im Hinblick auf die strukturschwache Region Nürnberg/Fürth wichtig.
Auf Expansionskurs
Zur AVAG gehören insgesamt 37 Handelsbetriebe mit über 100 Standorten im In- und Ausland und rund 3.000 Beschäftigten. Vertreten werden die Marken Opel, Ford, Toyota, Chevrolet, Nissan, Honda, Lexus, Subaru, Suzuki, Peugeot und Kia. Im Fiskaljahr 2008/09 brachte das Unternehmen über 80.000 Neu- und Gebrauchtwagen auf die Straße und erlöste 1,23 Milliarden Euro. Die Gruppe hatte erst vor wenigen Tagen den Münchner Ford-Händler Kuttendreier übernommen. (rp)
Günther Hool