Der US-Autobauer Chrysler hat wie angekündigt 7,6 Milliarden Dollar an Staatshilfen zurückgezahlt. Der US-Fiskus habe 5,9 Milliarden Dollar sowie der kanadische Staat 1,7 Milliarden Dollar erhalten, teilte Chrysler am Dienstag in Auburn Hills mit. Damit wird auch der Weg frei für eine Mehrheitsübernahme durch Fiat. Fiat teilte am Dienstag in Turin mit, der Anteil an Chrysler sei auf 46 Prozent aufgestockt. Bislang waren es 30 Prozent.
Bis zum Ende des Jahres werde Fiat damit plangemäß die Beteiligung auf 51 Prozent aufstocken und damit die Mehrheit von Chrysler übernehmen. Der italienische Autobauer war im Zuge des Insolvenzverfahrens, in dem die Staaten USA und Kanada den kleinsten der drei großen US-Autobauer mit Staatshilfen vor dem Untergang retteten, bei Chrysler eingestiegen. Seitdem führt Fiat-Chef Sergio Marchionne Chrysler in Personalunion.
"Vor weniger als zwei Jahren haben wir versprochen, den amerikanischen und kanadischen Steuerzahlern alles zurückzuzahlen, und heute haben wir dieses Versprechen eingelöst", sagte Marchionne laut Mitteilung. Ausdrücklich bedankte sich der Chrysler-Chef für die "seltene zweite Chance", die der Autobauer dank der Staatshilfe bekommen habe.
Obama: "Meilenstein für Chrysler"
US-Präsident Barack Obama wertete den Schritt als "Meilenstein" für Chrysler und die unzähligen Familien, die von dieser amerikanischen "Kult-Marke" abhingen. Die US-Regierung hatte hunderte Milliarden Dollar sogenannter TARP-Hilfen bereitgestellt, um Unternehmen in der Wirtschaftskrise vor dem Untergang zu retten. Finanziert wird die Rückzahlung mit langfristigen anleihen und Schuldverschreibungen. Hinzu kommen 1,27 Milliarden Dollar, die Fiat für einen zusätzlichen 16-Prozent-Anteil am US-Autobauer zahlen will. (dpa)