Chrysler hat unter Fiat-Regie erstmals wieder den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Der kleinste der großen drei amerikanischen Autokonzerne verdiente im ersten Quartal 116 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Es ist der erste Quartalsgewinn seit dem Start des "neuen" Chrysler-Konzerns im Sommer 2009. Das Unternehmen war damals mit Milliardenhilfen des US-Staates durch ein Insolvenzverfahren gegangen. Im Zuge des Insolvenzverfahrens setzte sich Fiat als Großaktionär ans Chrysler-Steuer, Fiat-Chef Sergio Marchionne lenkt den US-Autobauer gleich mit. Bis Jahresende wollen die Italiener, die mittlerweile mit 30 Prozent an Chrysler beteiligt sind, die Mehrheit bei übernehmen und so einen neuen globalen Autoriesen schmieden.
Im vergangenen Jahr hatte der kleinste der "Big Three" noch 652 Millionen Dollar verloren. Alleine im Schlussquartal lief ein Minus von 199 Millionen Dollar auf. Im ersten Quartal 2010 lag der Verlust bei 197 Millionen Dollar.
Die Besserung zeichnete sich aber schon seit einiger Zeit ab. Marchionne war es nach dem Neustart gelungen, die Verkäufe anzukurbeln und die Milliarden-Verluste einzudämmen. Dabei half Chrysler auch das Comeback des US-Marktes. Im ersten Quartal 2011 steigerte das Unternehmen die weltweiten Verkäufe im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 394.000 Fahrzeuge der Marken Chrysler, Dodge und Jeep. Im gesamten Jahr 2010 war der Konzern 1,52 Millionen Wagen losgeworden.
Milliarden-Geldreserve
Inzwischen sammelte Chrysler eine Geld-Reserve von 9,9 Milliarden Dollar an, wie es am Montag hieß. Bis zur Jahresmitte will Chrysler die Staatskredite von rund sieben Milliarden Dollar zurückzahlen, deren Zinsen noch schwer auf der Bilanz lasten. Das würde auch die Tür für die Mehrheitsübernahme durch Fiat öffnen. Die Italiener wollen Chrysler voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres zudem zurück an die Börse bringen. (dpa)