Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone sind mit ihrem Übernahmeangebot für den Internetportal-Betreiber Scout24 abgeblitzt. Sie sammelten nur 42,8 Prozent der Aktien ein, wie sie am Dienstag vermeldeten. Die beiden Beteiligungsgesellschaften hatten ihre Offerte unter der Bedingung gemacht, dass sie auf eine Mehrheit von mehr als 50 Prozent kämen. Mit 5,7 Milliarden Euro wäre Scout24 die teuerste Übernahme eines börsennotierten Unternehmens in Deutschland durch Finanzinvestoren gewesen.
Hellman & Friedman und Blackstone hatten im Februar ihr Angebot öffentlich gemacht. Das Scout24-Führung sprach sich damals für eine strategische Partnerschaft mit den Investoren aus. Nun erklärte CEO Tobias Hartmann: "Wir respektieren die Entscheidung unserer Aktionäre. Wir verstehen diese Entscheidung als Vertrauensbeweis in die erfolgreiche Zukunft und das Management von Scout24."
Das Münchener Unternehmen hatte am Dienstagmorgen gute Geschäftszahlen für das erste Quartal mitgeteilt: So stieg der Umsatz insbesondere wegen der Fahrzeugbörse Autoscout24 um 21 Prozent auf 148,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebidta) legte um elf Prozent auf 70,9 Millionen Euro zu.
Für das komplette Geschäftsjahr prognostiziert Scout24 zweistellige Wachstumsraten für Umsatz und Ergebnis. Konkret erwartet das Management Umsatzsteigerungen zwischen 15 und 17 Prozent sowie eine Ebidta-Marge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit zwischen 52 und 54 Prozent. (rp)