Von Patrick Neumann/AUTOHAUS
Der Name des Besprechungsraums scheint Programm zu sein: Niki Lauda. Autoscout24 möchte im derzeit hart umkämpften Markt der GW-Börsen weiter Gas geben und mit zwei neuen Produkten im Handel punkten. "Wir gehen stärker in die Finanzierung rein", erklärte Jochen Kurz, Director Product, am Dienstag gegenüber AUTOHAUS. "Denn wir bauen unsere Angebote hier deutlich aus." Konkret soll der neue "Finance Boost" den Ratenkauf für Händler und Verbraucher einfacher machen – und den angeschlossenen Autohäusern kaufbereite Kunden zuführen. Kurz geht davon aus, dass teilnehmende Händler dank des neuen Produkts mit einer steigenden Marge rechnen könnten.
Nach dem Start der Finanzierungssuche im Mai 2018 und der Integration der monatlichen Raten machen die Münchener also den nächsten Schritt. Dabei immer im Fokus: "Consumer First", wie Manager Kurz die eingeschlagene Strategie beschreibt. So soll sich der Verbraucher mit wenigen Klicks ein individuelles Finanzierungsangebot zusammenstellen und sich damit den Weg zur Bank sparen können.Zunächst bietet man den neuen Service mit der Santander Consumer Bank an, weitere Captives und Non-Captives sollen folgen. Man sei mit mehreren Instituten im Gespräch, sagte Kurz.
Bei der Präsentation in der Autoscout24-Zentrale wirkte das Prozedere intuitiv – egal, ob aus Händler- oder Autokäufersicht.So müssen sich die Händler zunächstregistrieren und mit der gewünschten Bank verbinden, danach definieren sie mit wenigen Klicks die Regeln für ihre Finanzierungsangebote. Gelten die Angebote nur für Gebrauchte? Für Tageszulassungen? Oder für Fahrzeuge ab 20.000 Euro? Zeigt dann ein Kunde für ein Fahrzeug Interesse, prüft die Bank automatisch dessen Bonität. Wenig später bekommt der Händler dann die Finanzierungsanfrage zugespielt – und zwar direkt in seine Bankensoftware. Der Kunde benötigt jetzt nur noch einen gültigen Personalausweis oder Reisepass sowie die letzte Gehaltsabrechnung.
Social Media mit wenig Aufwand
Mit Produkt Nummer zwei, dem "#SocialTurbo", will der Online-Marktplatz den Autohäusern den Einstieg in die sozialen Medien erleichtern. Konkret geht es dabei um datengetriebenes Marketing für Fahrzeuge. Das neue Werbeformat kombiniere Nutzerdaten von Autoscout24 und Facebook respektive Instagram, hieß es in München. "Die Klickzahlen für diese Fahrzeuge und die daraus resultierenden Anfragen bei den Händlern haben uns selbst positiv überrascht", betonte Kurz. "So zielsicher und mit so wenig Aufwand konnten unsere Händler noch nie ihre Fahrzeuge in die sozialen Medien bringen."