Von Doris Plate/AUTOHAUS
Der Nissan Händlerverband (VDNH) hat am vergangenen Wochenende keinen neuen Präsidenten gewählt. Die Vorstände Marlies Wegener, Markus Walter, Jürgen Mattern und Alfred Gabrisch teilen sich diese Aufgabe weiterhin quartalsweise auf. "Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht", kommentierte Markus Walter die Entscheidung. "Außerdem ist der mittlerweile sehr hohe Arbeitsaufwand für einen Einzelnen im Ehrenamt neben der Tagesarbeit nicht zu leisten." Hinzu kommt, dass der Verband derzeit keinen Geschäftsführer hat. Jörg Seemann, der diese Arbeit bisher geleistet hat, ist nicht mehr für den VDNH tätig. Er hat das Autohaus seines Schwiegeropas übernommen.
Ansonsten zog Walter aber ein positives Resümee der Jahreshauptversammlung in Berlin. Der Importeur habe Perspektiven aufgezeigt, wie es mit der Modellpolitik weitergehe. Außerdem sei Besserung bei den IT-Systemen versprochen worden. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Händlern und Nissan-Mitarbeitern werde sich mit dem Thema beschäftigen. "Das neue Managementteam von Nissan Center Europe hat einen guten Eindruck gemacht", so Walter. "Jetzt müssen den Worten natürlich Taten folgen"
Aus dem Nissan-Handel waren zuletzt viele unzufriedene Stimmen laut geworden: rückläufige Verkäufe (minus 23 Prozent per Ende Oktober), Wegfall von Modellen und daraus resultierend fehlende Erträge machen den Partnern zu schaffen. Im diesjährigen MarkenMonitor landete Nissan auf dem letzten Platz.
Umstrukturierungen beim Importeur
Gerüchte wonach der Importeur beabsichtigt, 40 Prozent der Mitarbeiter abzubauen, wurden aus Brühl aber nicht bestätigt. Ein Sprecher teilte mit, es gehe um Umstrukturierungen, unter anderem mit dem Ziel den Außendienst zu verstärken und die Kommunikation mit dem Handel zu verbessern. Walter begrüßte das. Besonders die geplanten "Flying Doctors" – Technikspezialisten, die den Handel vor Ort bei schwierigen Reparaturen unterstützen sollen – kommen gut an.
Das Resümee des VDNH-Vorstands nach der Veranstaltung: Es gibt zwar durchaus unterschiedliche Meinungen zwischen Handel und Importeur, beide Seiten sind aber bereit, gemeinsam die vorhandenen Probleme zu lösen.