Die Flaute auf dem deutschen Neuwagenmarkt hat sich auch im Februar fortgesetzt. Elektroautos hingegen waren erneut gefragt – solange sie nicht von Tesla stammen. Das zeigen aktuelle Neuzulassungszahlen, die das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch veröffentlichte.
Insgesamt registrierte die Behörde für den zweiten Monat des neuen Jahres 203.434 Pkw-Neuzulassungen, 6,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der gewerblichen Anmeldungen schrumpfte dabei um 6,5 Prozent ab, ihr Anteil betrug 67,5 Prozent. Privatkunden brachten im Vergleich zum Februar 2024 6,2 Prozent neue Autos zur Zulassung.
Nach dem ebenfalls schwachen Januar fällt die Bilanz des laufenden Jahres klar negativ aus: 411.074 Neuwagen entsprechen einem Minus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024.
Mehr E-Fahrzeuge
Gegen den Trend konnten erneut die reinen E-Autos (BEV) zulegen. Im Februar rollten 35.949 Einheiten neu auf die Straße, das entsprach einer Steigerung um 30,8 Prozent. Ihr Marktanteil lag bei 17,7 Prozent. Ebenfalls kräftig zugelegt haben die Plug-in-Hybride, die auf 19.534 Neuzulassungen kamen (plus 34 Prozent).
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Experten hatten ein Plus zu Jahresbeginn erwartet, weil Hersteller BEV-Neuzulassungen aus 2024 ins Jahr 2025 verschoben haben. So wollen sie bei den zum Jahresbeginn verschärften CO2-Flottengrenzwerten besser dastehen, nach denen Hersteller für zu viel ausgestoßenes CO2 Strafe zahlen müssen. Ein weiterer Grund dürfte das niedrige Vorjahresniveau sein, nachdem eine Förderung von Elektroautos Ende 2023 überraschend ausgelaufen war.
Tesla-Talfahrt beschleunigt sich
Nicht vom aktuellen Elektro-Trend profitieren konnte erneut Tesla: Die Zulassungszahlen der amerikanischen Marke sanken um 76,3 Prozent auf 1.429 Fahrzeuge. Im Januar waren die Tesla-Neuzulassungen bereits um fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen, und auch über das gesamte Jahr 2024 hatte bei Stromern keine Marke so stark an Absatz eingebüßt wie Tesla.
"Zwei Schwalben machen noch längst keinen Sommer", sagte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn mit Blick auf die aktuellen Zahlen. Die privaten E-Fahrzeug-Neuzulassungen seien nach wie vor schwach, das BEV-Wachstum werde primär von Dienstwagen getrieben. "Wir werden die Entwicklung der Auftragseingänge im Auge behalten. Insgesamt sind wir aber noch weit entfernt von einem Niveau, von dem wir sagen könnten, wir sind auf Kurs." Peckruhn bekräftigte deshalb den Förderbedarf: "Wenn man den Hochlauf der Elektromobilität richtig in Gang bringen will, wird es ohne unterstützende Maßnahmen der Politik nicht gehen."
Ford hängt am Gas
Unter den deutschen Marken war Ford mit einem Plus von 22,1 Prozent der größte Gewinner im Februar – auch Audi (plus 11,3 Prozent), BMW (plus 6,1 Prozent) und VW (plus 1,7 Prozent) legten zu. Dagegen rasselten die Neuzulassungen von Porsche (minus 45,3 Prozent) und Opel (minus 33,9 Prozent) in den Keller. Mercedes-Benz büßte 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein.
Bei den volumenstarken Importeuren gewann Seat mit plus 8,7 Prozent am deutlichsten hinzu. Primus Skoda musste indes einen Rückgang um 5,1 Prozent hinnehmen. Im Aufwind waren auch die etablierten Anbieter Volvo (plus 3,5 Prozent), Renault (plus 50,6 Prozent) und Citroën (plus 6,2 Prozent). Weniger erfolgreich waren im Februar Hyundai (minus 10,7 Prozent), Toyota (minus 14,9 Prozent), Dacia (minus 17,6 Prozent), Peugeot (minus 2,3 Prozent), Kia (minus 24,2 Prozent) und Mazda (minus 8,3 Prozent.