Nach einem etwas verhaltenen Februar-Ergebnis hat der Automarkt in Deutschland im März wieder Gas gegeben. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag bekannt gab, stieg die Zahl der Neuzulassungen im Jahresvergleich um 11,4 Prozent auf 359.683 Pkw. Allerdings hatte der Vorjahresmonat wegen Ostern zwei Arbeitstage weniger. Im ersten Quartal wuchs der Neuwagenmarkt in Deutschland um sieben Prozent auf 844.700 Pkw.
Besonders erfreulich: Der Privatmarkt erzielte im März 2017 rund 126.600 Einheiten, das entspricht einem Zuwachs von 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den gewerblichen Pkw-Zulassungen lag das Plus bei 10,4 Prozent. In den ersten drei Monaten wuchs der Privatmarkt insgesamt um neun Prozent und erreichte einen Anteil von 33,4 Prozent am Gesamtvolumen.
Die Kompaktklasse zeigte sich im März mit 23,6 Prozent bei den Neuzulassungen, trotz eines Rückgangs von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, am stärksten. Alle anderen Segmente wiesen einen Zuwachs aus, wobei dieser bei den SUV mit 28,3 Prozent am deutlichsten ausfiel.
Die größte Aufwärtsbewegung bei den deutschen Konzernmarken machten im März Porsche (plus 30,5 Prozent), gefolgt von Opel (plus 18,3 Prozent), Mini (plus 18,1 Prozent), Ford (plus 15,7 Prozent) und Mercedes (plus 14 Prozent). Lediglich Audi verlor 2,3 Prozent. Branchenführer blieb VW mit einem Anteil von 17,6 Prozent, bei den Neuzulassungen stagnierte die Marke aber (plus 0,6 Prozent).
Bei den Import-Marken sorgten Tesla (plus 150,9 Prozent), Jaguar (plus 91,3 Prozent), Alfa Romeo (plus 89,9 Prozent) sowie Dacia (plus 50,7 Prozent) und Lexus (plus 50,6 Prozent) für die höchsten Steigerungen. Skoda war trotz eines Rückgangs von 0,6 Prozent mit 5,2 Prozent die Nummer eins. Laut Importeursverband VDIK steigerten die Mitgliedsmarken zum dritten Mal in Folge ihre Verkäufe stärker als der Gesamtmarkt und verbesserten ihren Anteil im ersten Quartal des Jahres von 35,2 auf jetzt 37,4 Prozent.
Weiterer Abstieg des Diesels
Die Bilanz der fossilen Brennstoffe ist im März zwiespältig. Bei den Benzinern zeigte sich eine deutlich positive Entwicklung: Sie legten um 21,8 Prozent zu und steigerten ihren Anteil auf 56,5 Prozent. Dieselbetriebene Pkw schwächeln hingegen weiter. Die Neuzulassungen gingen um 2,8 Prozent zurück, der Anteil sank auf 40,6 Prozent. "Die anhaltende Diskussion um mögliche Fahrverbote für Diesel verunsichert offenbar die Autofahrer, auch beim Neuwagenkauf", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Dabei sei der moderne Euro-6-Diesel sauber und sparsam im Verbrauch. "Und er ist notwendig, um die europäischen CO2-Ziele zu erreichen. Die Bürger erwarten von der Politik Verlässlichkeit und Planbarkeit", so Wissmann.
Weiter aufwärts geht es bei den alternativen Antrieben. 2.191 Elektrofahrzeuge bedeuten fast eine Verdopplung gegenüber Vorjahresmonat und einen Anteil von 0,6 Prozent am Neuzulassungsgeschehen. Die Zahl der Hybride stieg um 84,9 Prozent auf 7.479 (Anteil: 2,1 Prozent), darunter 2.288 Plug-in-Hybride (0,6 Prozent; plus 77,4 Prozent). 382 Flüssiggasautos entsprechen einer Steigerung um rund ein Drittel (Anteil: 0,1 Prozent), die Zahl der Erdgasfahrzeuge fiel dagegen um 40,3 Prozent auf 169. Die durchschnittliche CO2-Emission stieg um 0,2 Prozent auf 127,7 g/km.
Mit 845.763 Kfz-Halterwechseln lagen die Besitzumschreibungen im März über dem Niveau des Vorjahresmonats (plus 9,9 Prozent). Darunter waren 725.149 Pkw und damit 8,2 Prozent mehr als im März 2016. (se)
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- Pkw-Neuzulassungen im März 2017 nach Marken (145.6 KB, PDF)