Die Reisacher Gruppe hat mit dem Bau eines der größten BMW- und Mini-Handelsbetriebe Deutschlands begonnen. Bis Anfang 2020 werde in der Augsburger Ammannstraße ein innovatives Autohaus für alle Marken des BMW-Konzerns entstehen, sagte Inhaber Peter Reisacher am Donnerstag anlässlich des offiziellen Spatenstichs. Am neuen Standort werde man die bisherigen Aktivitäten in Göggingen und Lechhausen zusammenfassen.
"Mit Fertigstellung der Baumaßnahmen werden wir unseren Kunden an einer Stelle konzentriert das größte Angebot an BMW, Mini und BMW Motorrad Fahrzeugen in Augsburg und Schwaben bieten", erklärte Reisacher laut einer Mitteilung. Alle Anforderungen an moderne Servicedienstleistungen rund um das Thema Mobilität würden erfüllt. Zunächst sollen sich rund 110 Mitarbeiter um die Kunden aus der Region kümmern. Ausgelegt sei der Betrieb aber für bis zu 150 Beschäftigte, so der Kfz-Unternehmer.
Reisacher betonte, dass der Neubau auf rund 36.000 Quadratmetern Grundstücksfläche Maßstäbe in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen werde. Dank Fernwärme, Geothermie und Betonkernaktivierung werde der Autohaus-Komplex ressourcenschonend geheizt und gekühlt. Eine Photovoltaikanlage produziere überdies eigenen Strom, der über intelligente Energiespeicher bedarfsorientiert verwendet werde.
Gebauchtwagen-Präsentation auf drei Ebenen
Geplant ist eine spektakuläre Architektur mit mehreren Gebäuden und Stockwerken. Im Verkaufsbereich will Reisacher künftig das gesamte BMW-Portfolio abbilden: Im Showroom sollen neben der weiß-blauen Kernmarke, Mini und den Submarken BMW M und BMW i auch die Motorräder aus München eine eigene Erlebniswelt erhalten. Das große Gebrauchtwagenangebot mit bis zu 300 Fahrzeuge soll komplett innerhalb des Gebäudes auf drei Ebenen präsentiert werden – ein Novum bei Reisacher.
Das dreistöckige Werkstattgebäude wird nach Firmenangaben im Erdgeschoss 4.000 Quadratmeter Fläche für die Bereiche Mechanik, Elektrik, Karosserie und Lackiererei bieten. Parallel kann an bis zu 45 Hebebühnen gearbeitet werden. Logistisch und technisch sei der Servicebereich bereits auf sämtliche Anforderungen autonom fahrender Autos ausgelegt, so Reisacher.
Auf weiteren 4.000 Quadratmetern im ersten Obergeschoss soll die teilautomatisierte Fahrzeugaufbereitung mit insgesamt 16 Arbeitsplätzen ihren Platz finden. Mittels eines 80 Meter langen Förderbandes werden die Fahrzeuge vom Vorwaschbereich über die Waschanlage mit biologischer Wasseraufbereitung zum Saugbereich befördert.
Im dritten Obergeschoss will Reisacher ein Reifenlager für bis zu 13.000 Kundenradsätze unterbringen. Ein- und Auslagerung erfolgen wie die Räderwäsche vollautomatisch. Per Knopfdruck soll der Mitarbeiter den eingelagerten Radsatz anfordern und mittels Hebehilfe anmontieren können. So könne man über zwei Drittel der üblicherweise für einen Radwechsel benötigten Zeit einsparen, betonte der Autohaus-Chef. "Zusätzlich zur Effizienzsteigerung können wir die Werkstattmonteure und Mitarbeiter des Teilevertriebs bei einer der körperlich anstrengendsten Tätigkeiten im Tagesgeschäft entlasten."
Größte Investition der Firmengeschichte
Laut Reisacher liegt die Investitionssumme für das neue Autohaus im hohen zweistelligen Millionenbereich. "Es ist die größte Investition der Firmengeschichte", sagte er gegenüber der "Augsburger Allgemeinen".
Die Reisacher Gruppe gehört mit Betrieben in Ulm, Memmingen (Stammsitz), Krumbach, Landsberg, Augsburg und Günzburg sowie mehr als 550 Mitarbeitern zu den großen BMW-Partnern in Deutschland. 2017 verkaufte das Familienunternehmen 10.273 Fahrzeuge. (rp)