Mit der Neuauflage des Mercedes-Benz SL 63 AMG bietet der Affalterbacher Tuner erstmals zwei Leistungsstufen für den offenen Luxus-Sportwagen an. Das Triebwerk mit acht Zylindern, Biturbo und 5,5 Liter Hubraum aktiviert entweder 395 kW / 537 PS oder mit Performance Package 415 kW / 564 PS. Die Kunden können sich ab Mai auf die leistungsstarken Zweisitzer freuen. Der Spaß fängt ab Preisen von 157.675 Euro für die schwächere und ab 189.270 Euro für die stärkere Variante an.
Ihr Hauptaugenmerk legten die AMG-Techniker auf ein nochmals reduziertes Gewicht, eine verbesserte Fahrdynamik und natürlich auf die gesteigerte Kraft unter der Motorhaube. Dank des konsequenten Einsatzes von Aluminium, der schon beim Serienmodell zum Einsatz kommt, konnte der neue AMG gegenüber dem Vorgänger um rund 125 Kilogramm abspecken. Neben Aluminium für die Karosserie kommen auch Magnesium sowie beim Heckdeckel Carbon und Kunststoff zum Einsatz. Die Auswahl all dieser Werkstoffe hat aber nicht nur weniger Pfunde als Ergebnis, auch die Steifigkeit der Karosserie wurde somit deutlich erhöht.
Leichtbau regiert auch beim Fahrwerk. Achsschenkel und Federlenker der Vorderachse sowie nahezu alle Radführungsteile der Hinterachse sind aus Aluminium gefertigt. Dies sorgt für ein verbessertes Ansprechverhalten der eigentlichen Dämpfungselemente des serienmäßigen aktiven Fahrwerks. Per Knopfdruck kann der Fahrer die Abstimmung zwischen Komfort und Sport verändern. In Verbindung mit der neu entwickelten AMG-Lenkung soll der SL 63 jetzt über ein deutlich agileres Kurvenverhalten verfügen. Zur Steigerung des Fahrspaßes erhielt der offene Bolide ein dreistufiges ESP, das im Modus "Sport Handling" eine besonders sportliche Gangart zulassen soll. Ganz ausschalten kann der Kunde es allerdings nicht. Es bleibt immer noch eine letzte Sicherheitsreserve vorhanden.
Geschaltet wird im SL 63 mittels Siebengang-Automatik. Auch hier kann der Fahrer wieder per Knopfdruck zwischen verschiedenen Stufen auswählen. Insgesamt hat er vier Wahlmöglichkeiten, die von "effizient" mit Start-Stopp-Funktion über zwei unterschiedliche Sportmodi bis hin zur manuellen Betätigung reichen. In den Sportprogrammen und der manuellen Auswahl spricht der Motor wesentlich agiler auf Gasbefehle an, und das Getriebe schaltet schneller.
Abgeregelt bei 300 km/h
Während die 537-PS-Variante den Roadster in 4,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen soll, benötigt die 564-PS-Variante laut AMG ein Zehntel weniger für diese Disziplin. Und während der "schwache" 63er bei 250 km/h elektronisch in seinem Vortrieb eingebremst wird, schafft es sein stärkerer Bruder auf 300 km/h. Und selbst bei diesem Tempo wird er elektronisch an einer weiteren Geschwindigkeitszunahme gehindert. Beim Verbrauch soll es keine Unterschiede geben. Beide sollen einen Durchschnittskonsum von 9,9 Liter SuperPlus pro 100 Kilometer haben. Dies dürfte aber nur wenig mit der Realität zu tun haben.
Zur sicheren Verzögerung entwickelte AMG eine neue Hochleistungsbremsanlage, die ausgesprochen standfest sein soll. Auf Wunsch kann der Kunde aber auch eine Keramik-Bremsanlage ordern.
Optisch besticht der AMG SL durch Alufelgen im 19-Zoll-Format, eine Frontschürze mit großen Kühlöffnungen, Seitenschwellern, dem dezenten Heckspoiler, die Heckschürze mit Diffusor-Optik und die zwei verchromten Doppelauspuffendrohre. Den Innenraum veredeln Leder, spezielle Sportsitze, neue Instrumente und Carbon-Zierelemente. Dazu kann der Kunde zwischen drei Dachvarianten wählen. Das voll versenkbare Oberteil des Sport-Roadsters gibt es in einer lackierten Version als Glasvariante oder als Panorama-Variodach, dessen Transparenz sich per Knopfdruck je nach Wusch auf hell oder dunkel verändern lässt. (mid/js)