Audi baut sein Mobilitätsangebot mit einem voll integrierten Abo-Modell weiter aus. Mitte Mai hat der Autobauer zusammen mit ersten Handelsbetrieben das Konzept "Audi on demand Subscribe" an den Start gebracht. Kunden können hierbei digital ein Fahrzeug für einen Zeitraum von vier bis zwölf Monaten mieten, wie das Unternehmen am Dienstag in Ingolstadt mitteilte.
"Für uns stehen die Kund_innen, ihre Customer Journey sowie die Einbindung unserer Handelspartner im Fokus", erklärte Martin Wallenborn, Leiter Business Development Vertrieb Deutschland. Der Start des neuen Abo-Modells markiere nun den "nächsten bedeutenden Schritt auf diesem Weg". Das Auto-Abo ist eine Art Kurzzeit-Leasing mit vollem Service. Es etabliert sich zunehmend als vierter Kanal neben Kauf, Finanzierung und dem traditionellen Leasing.
Bei "Audi on demand Subscribe" kann der Kunde entsprechend seiner individuellen Bedürfnisse den Nutzungszeitraum, inkludierte Kilometer (Standardpaket 1.000 km/Monat) sowie die Selbstbehaltsreduktion wählen und die Buchung online abschließen. Im monatlichen Paketpreis sind die Kosten für Versicherung, Steuern, Wartung, Zulassung, saisonale Bereifung und Rundfunk enthalten. Eine bundesweite Auslieferung des Fahrzeugs ist möglich, dafür werden 190 Euro extra fällig. Günstigstes Modell ist zum Start der A6 Avant ab 1.315 Euro im Monat.
Das Abo-Modell ergänzt "Audi on demand Rent", das die Kurzzeitmiete von bis zu 28 Tagen ermöglicht. Dieses Mobilitätsangebot ist nun auch mobil über eine App buchbar. Nach Login bzw. Registrierung wählen Interessenten darüber ihren Abholort, den Nutzungszeitraum und das gewünschte Modell aus, ergänzen letzte persönliche Informationen etwa zur Zahlung und können dann unkompliziert buchen. Die App wird sowohl für Android- als auch iOS-Geräte angeboten und ist auf Deutsch und Englisch nutzbar.
Fokus auf Städte und Ballungsgebiete
Nach Hersteller-Angaben ist "Audi on demand Rent" inzwischen an mehr als 65 Stationen verfügbar und wird kontinuierlich um "Audi on demand Subscribe" ergänzt. Audi baue das Netz gemeinsam mit seiner Handelsorganisation weiter aus, der Fokus liege dabei auf den größten Städten und Ballungsgebieten, betonte Wallenborn. "Momentan kommen nahezu wöchentlich neue Stationen sowie zusätzliche Fahrzeuge in die Flotte." Man plane, das Angebot im Laufe des Jahres auch in weiteren europäischen Ländern auszurollen.
Laut einer Prognose des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen wird das Auto-Abo langfristig zur dominierenden Form der Pkw-Nutzung. In den kommenden zehn Jahren soll die Zahl der Nutzer von Langzeit-Mietmodellen von derzeit rund 20.000 auf 500.000 bis eine Million steigen. Den Anteil von Abos am Privatkundenmarkt schätzen die Experten für 2030 auf rund 40 Prozent, die übrigen 60 Prozent entfallen zu gleichen Teilen auf Barkauf, Finanzierung und Leasing.
Bislang tummeln sich vor allem Start-ups sowie Leasing- und Vermietfirmen auf dem deutschen Auto-Abo-Markt. Auf Seite der Hersteller haben unter anderem Volvo, BMW, Porsche und die PSA-Retailsparte eigene Angebote am Start. Seat/Cupra (Fleetpool), Toyota (Fleetpool), Hyundai (Vive La Car) und Renault (Vive La Car) setzen dagegen auf Kooperationen.