Aus Sicht von Audi-Vertriebs- und Marketingchefin Hildegard Wortmann ist der Wandel der Automobilbranche hin zur Elektromobilität unumkehrbar. "Die Zukunft ist elektrisch und die Zukunft muss klimaneutral sein", sagte Wortmann in der neuen Ausgabe des "stern"-Podcasts "Die Boss". "Das Prinzip höher, schneller, weiter, so ein bisschen Autoquartett, ist einfach vorbei."
Der Vorständin zufolge bezieht sich der Umbruch in der Branche nicht nur auf das Thema Nachhaltigkeit. "Teil der Transformation ist auch eine Transformation in eine weiblichere oder zumindest balanciertere Automobilindustrie", betonte Wortmann.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Der nach Umsatz wichtigste Industriezweig Deutschlands ist an der Spitze fast durchweg männlich besetzt. Beim Mutterkonzern Volkswagen ist nur eines von neun Vorstandsmitgliedern weiblich, bei der Tochter Porsche gar keines. Im Audi-Führungsgremium sitzen fünf Männer und zwei Frauen. Neben Wortmann ist dies Sabine Maaßen (Ressort Personal und Organisation).
"Ich glaube, dass es gerade jetzt so viele Möglichkeiten wie nie zuvor gibt für junge Frauen, in diese Industrie zu kommen", bekräftigte die 55-Jährige. "Frauen dürften sich hier nicht von der Vergangenheit abschrecken lassen."
Die frühere BMW-Managerin Wortmann war 2019 in den Audi-Vorstand gerückt – als Nachfolgerin von Bram Schot. Es war eine schwierige Phase für den Ingolstädter Autobauer, in der sich zur Aufarbeitung des Dieselskandals eine Absatzkrise gesellte und die Kritik an den Verkaufsgaranten SUV immer lauter wurde. Dennoch habe sie es als "sehr befreiend empfunden, nochmal neu durchstarten zu dürfen", so Wortmann. Dafür sei sie dankbar.
Bernd