Guter Jahresstart für die insolvente MAG Metz GmbH: Alle Standorte in Berlin und Brandenburg werden seit dem 1. Januar 2011 durch Nachfolgeunternehmen fortgeführt. Wie Insolvenzverwalter Stefan Meyer jetzt mitteilte, konnten mit der Sanierungslösung auch der überwiegende Teil der Arbeitsplätze erhalten werden. So seien von den neuen Investoren knapp 80 Prozent der aktuell im Großraum beschäftigten 201 Mitarbeiter, darunter alle 21 Auszubildenden, übernommen worden.
Eigentümer der Opel-Standorte Berlin Holzhauser Straße, Berlin Oraniendamm, Wandlitz, Oranienburg, Hennigsdorf, Zehdenick und Templin ist jetzt die Dinnebier GmbH. Die Gruppe ist in der Hauptstadtregion vor allem als Ford-Vertragshändler bekannt und betreibt 18 Autohäuser. "Dinnebier hat in der Vergangenheit sehr erfolgreich im Markt agiert, glaubt an die Zukunft des Unternehmens und will sich langfristig engagieren. Ich bin davon überzeugt, dass hier eine belastbare und tragfähige Restrukturierungslösung gefunden wurde", betonte Meyer. Der Übernahme komme auch für Opel aus strategischer Sicht erhebliche Bedeutung zukommt.
Das Servicegeschäft am Standort Oraniendamm führt nach Angaben des Juristen ab sofort die Auto Service Geßner GmbH weiter. Die Filiale am Prenzlauer Berg gehört nun der Autoservice Prenzlauer Berg GmbH. Geschäftsführer der beiden neuen Unternehmen seien frühere leitende Mitarbeiter von MAG Metz, hieß es.
Alle Beteiligten an einem Strang
Meyer führt den Sanierungserfolg auf das Zusammenspiel aller Beteiligten in den vergangenen zehn Monaten zurück: "Ich bin von den Mitarbeitern, dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, der Adam Opel GmbH und den finanzierenden Banken hervorragend unterstützt worden." Der Lübbecker Rechtsanwalt hatte bereits alle rheinischen MAG-Standorte gerettet (wir berichteten).
Die MAG Metz GmbH ("MAG Autowelt") war im Februar des vergangenen Jahres in die geordnete Insolvenz geflüchtet. Damals waren für die Handelsgruppe rund 1.200 Mitarbeiter in 57 Unternehmen tätig, der Jahresumsatz lag bei rund 400 Millionen Euro. Als Ursache der Zahlungsunfähigkeit wurde die Wirtschaftskrise und die jahrelange Expansion angegeben. (rp)
A.Qualler