Das nach dem Ende der Umweltprämie befürchtete Händlersterben ist im ersten Halbjahr 2010 ausgeblieben. Die Amtsgerichte registrierten zwischen Januar und Juni 325 Insolvenzverfahren von Kfz-Händlern – 11,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen kräftigen Anstieg gab es dagegen bei den Servicebetrieben: Hier standen 223 Unternehmen vor dem finanziellen Ruin (plus 16,8 Prozent). Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Berechnungen des Statistischen Bundesamts hervor.
Über das gesamte Kfz-Gewerbe hinweg waren in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 648 Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, nach 670 im Berichtszeitraum 2009. Von den Pleiten waren 3.634 Beschäftigte (1. Halbjahr 2009: 4.864) betroffen. Die Forderungen der Gläubiger lagen mit rund 369 Millionen Euro deutlich unter dem Wert der ersten sechs Monate 2009, als noch 1,7 Milliarden Euro im Feuer standen.
Erfreulich: Im Juni sank die Zahl der Kfz-Insolvenzen um mehr als ein Viertel auf 85. Der Rückgang ist vor allem dem robusten Handel zu verdanken, wo nur noch 39 Unternehmen Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten. Im Vorjahresmonat waren es noch 74. Im Bereich "Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" kriselten dagegen im vergangenen Monat 34 Betriebe (plus 13,3 Prozent).
Das Deutsche Kfz-Gewerbe erwartet, dass durch Insolvenzen, Schließungen und Übernahmen die Zahl der Händler und Werkstätten im laufenden Jahr um 500 oder rund zwei Prozent auf 37.800 Betriebe schrumpft. Das würde im Durchschnitt der Vorjahre liegen. Die Mitarbeiterzahl in der Branche dürfte ebenfalls um fast zwei Prozent auf knapp 450.000 zurückgehen. (rp)