Der deutsche Automarkt hat sich im September relativ stabil entwickelt. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts kamen im IAA-Monat 288.035 fabrikneue Pkw auf die Straße. Das entsprach zwar einem Rückgang von 3,3 Prozent gegenüber September 2016. Berücksichtigt man aber im Jahresvergleich den einen Arbeitstag weniger, so steht unter dem Strich sogar ein kleines Plus. Die Neuzulassungen privater Kunden erreichten mit rund 102.300 Einheiten annähernd das Niveau des Vorjahresmonats (minus 0,3 Prozent). Der Anteil der gewerblichen Halter schrumpfte auf 64,5 Prozent (minus 4,9 Prozent).
Die Talfahrt der Diesel-Pkw beschleunigte sich im September: Nur noch etwa jeder fünfte Neuwagen (21,3 Prozent) hatte einen Selbstzünder unter der Haube. "Die Unsicherheit über die Zukunft des Dieselmotors führt zu einer deutlichen Hinwendung zum Benziner", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), in Bad Homburg. Im Berichtsmonat enfielen fast 60 Prozent auf Ottomotoren (plus 8,7 Prozent). Die Folge: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß stieg um 0,9 Prozent auf 127,7 g/km.
Profitieren von der Dieselkrise können auch die alternativen Antriebe. Bei den neu zugelassenen Hybridfahrzeuge gab es einen Zuwachs von 76,4 Prozent auf 8.674 Einheiten. Davor waren 3.118 Plug-in-Hybride (plus 119,6 Prozent). Die Elektroautos legten mit 2.247 Fahrzeugen um 36,9 Prozent zu. Hinzu kamen 284 flüssiggasbetriebene und 337 erdgasbetriebene Pkw, das waren 63,2 bzw. 43,4 Prozent mehr als im September des Vorjahres.
Bei den Segmenten waren die SUV weiter auf Wachstumskurs. 16,3 Prozent der Neuzulassungen ordnete das KBA diesem Segment zu (plus 18,9 Prozent). Den größten Anstieg verbuchte die Obere Mittelklasse mit plus 30,4 Prozent. Deutlich rückläufig waren dagegen die Kompaktklasse (minus 7,9 Prozent), die Kleinwagen (minus 7,6 Prozent) und die Mittelklasse (minus 15,8 Prozent).
Deutsche Marken: Nur BMW im Plus
Bei den deutschen Marken ragte im September BMW heraus. Die Münchner waren der einzige heimische Hersteller, der eine positive Entwicklung mit einem Zuwachs von 3,6 Prozent aufwies. Branchenprimus Volkswagen verlor weiter an Boden (minus 8,2 Prozent). Auf diesem Niveau ging es auch für die Premium-Tochter Audi abwärts. Mercedes verzeichnete zwei Prozent weniger Neuzulassungen als vor einem Jahr, Opel bewegte sich auf Vorjahresniveau (minus 0,3 Prozent). Kräftige Einbußen musste Ford mit minus 15,9 Prozent verkraften. Das galt auch für Porsche (minus 13 Prozent).
Die beiden anteilsstärksten Importeure Skoda (plus 11,6 Prozent) und Hyundai (plus 8,8 Prozent) zeigten im September eine Top-Performance. Verfolger Renault verlor indes an Boden (minus 5,7 Prozent). Zweistellige Zuwachsraten schafften zudem Suzuki (plus 42,5 Prozent), Dacia (plus 27,5 Prozent) und Subaru (plus 13 Prozent). Zu den großen Verlierern zählten unter anderem die japanischen Fabrikate Honda (minus 31,4 Prozent) und Nissan (minus 17,1 Prozent).
Einen Dämpfer setzte es im September für den Gebrauchtwagenmarkt. Die Flensburger Behörde meldete 587.702 Pkw-Besitzumschreibungen. Das waren 7,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Kumuliert liegt die GW-Nachfrage mit über 5,55 Millionen Fahrzeugen 1,4 Prozent im Minus. (rp)
Weitere Details sind unten als Pdf-Download abrufbar!