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Die Zukunft des Automobilhandels: Direktvertrieb als größte Sorge

29.06.2018 12:06 Uhr
Die Zukunft des Automobilhandels: Direktvertrieb als größte Sorge
Online-Handelsplattformen sehen 73 Prozent der Autohändler als künftige Gefahr für ihr Geschäft.
© Foto: vege/AdobeStock.com

Über die Zukunft des Autohandels wurde schon viel geschrieben – im AUTOHAUS pulsSchlag kommen nun die Unternehmer selbst zu Wort. Ihre Einschätzungen für die Entwicklung der nächsten fünf bis 15 Jahre sind zum Teil durchaus überraschend.

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Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel

Aus Sicht der Panelteilnehmer sind die oft zitierten aktuellen Entwicklungen Elektromobilität oder Assistenzsysteme bis zum autonomen Fahren und auch die Digitalisierung nicht die größten Herausforderungen für das Autohaus. Nach dem Ergebnis des aktuellen AUTOHAUS Panels sieht der Handel größere Gefahren, wenn es darum geht, dass ihm das Geschäft weggenommen werden könnte. Hier hat man vor allem die Hersteller im Visier. Für 82 Prozent der befragten Entscheider ist ein möglicher Direktvertrieb der Lieferanten am klassischen Autohaus vorbei der Staatsfeind Nummer eins.

An zweiter Stelle mit 73 Prozent werden Online-Handelsplattformen genannt – und da denkt man sicher auch an die Omnipotenz von Amazon und Co. im Internethandel. Alternative Mobilitätsangebote wie Carsharing oder Uber haben die befragten Händler als Gefahr für das Geschäftsmodell Handel als Nummer drei ausgemacht (39 Prozent), obwohl es hier bisher keine ernstzunehmenden Angebote von Dritten auf dem Markt gibt.

Die fehlende Digitalisierung der Autohandelslandschaft folgt erst an vierter Stelle. Das ist etwas verwunderlich. Das Befragungsergebnis zeigt nämlich, dass man gerade im Bereich E-Commerce mit deutlichen Veränderungen rechnet. So sind sich 79 Prozent der Panelteilnehmer einig, dass sich die Rolle des Autohändlers in den nächsten Jahren (sehr) stark ändern wird und der größte Treiber ist hier nun mal die Digitalisierung des Vertriebs. Gleichzeitig sprechen sich 57 Prozent der Interviewten einerseits nur geringe oder schlechte Kompetenzen im Bereich E-Commerce zu.

In Summe zeigt das Befragungsergebnis, dass der Handel zwar die Notwendigkeit der Digitalisierung erkennt, sich mit der Umsetzung der Digitalisierung allerdings schwertut. Immerhin wollen 67 Prozent in die Prozesse investieren und 54 Prozent das Mitarbeiter-Training forcieren. Das ist sicher die richtige Richtung. Es geht aber vor allem um ein Konzept, das online und offline verknüpft und dem Kunden die Prozesse in beiden Welten möglichst identisch zur Wahl überlässt. Derzeit kommen noch genügend Käufer trotz fragmentarischerer digitaler Verkaufshilfen ins Autohaus. Auf Dauer genügt Flickwerk allerdings nicht.


Mehr zum Top-Thema des Monats "Die Zukunft des Automobilhandels" und zum aktuellen Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Aftersalesgeschäft der Branche finden Sie im AUTOHAUS pulsSchlag 5/2018. Das Stimmungsbarometer des deutschen Autohandels erscheint monatlich in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander. Mehr zu den Bezugsmöglichkeiten erfahren Sie unter www.autohaus.de/pulsschlag

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