Von Karolina Ordyniec/AUTOHAUS
IT ist und bleibt Vertrauenssache. Wenn es um die Wahl eines neuen Dealer-Management-Systems geht – des Herzstückseines Autohauses – setzen die meisten sicherheitshalber auf die Empfehlung ihres Herstellers oder Importeurs. Im Automobilhandel wird mit der IT nicht gerne experimentiert – anders als in anderen Branchen.
Zwar wird das IT-Budget gerade bei größeren Betrieben zunehmend aufgestockt, das kommt aber in erster Linie der Verbesserung der IT-Infrastruktur zugute, als dass in neue Systeme investiert wird. Und auch wenn der Markt zunehmend von neuen Anbietern geflutet wird, die mit interessanten digitalen Lösungen Erleichterung im Gebrauchtwagenmanagement oder eine einfachere Leadbearbeitung versprechen, scheint die Akzeptanz in den Autohäusern eher verhalten.
Die Einschätzungen spiegeln sich auch in den Ergebnissen des aktuellen AUTOHAUS Panel wieder. 75 Prozent der Befragten setzen ein vom Hersteller empfohlenes DMS ein. Im Jahr 2014 waren es fast zwei Drittel der befragten Händler. Um möglichst viele Funktionalitäten in einem System zu vereinen, setzt über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) auf ein Komplettsystem, das zudem mehrmarken- und filialfähig ist. Wenn dann noch ein separates System zum Einsatz kommt, dann überwiegend in den Bereichen Gebrauchtwagenmanagement, Kundenbeziehungsmanagement und Controlling.
Interessant ist auch der Umgang mit mobilen Endgeräten. Während in anderen Branchen mittlerweile der Grundsatz "mobile first" gilt, Anwendungen also zunächst für die Benutzung über das Smartphone oder Tablet entwickelt werden, sieht es hier anders aus. Auf die Frage, ob sich ihr DMS auch von einem mobilen Endgerät bedienen lässt, antworteten 49 Prozent der Panel-Teilnehmer mit "Nein", nur 33 Prozent mit "Ja" und 13 Prozent wissen dies sogar gar nicht. Im Jahr 2014 bejahten 26 Prozent diese Frage.
In jedem zweiten Betrieb gibt es einen Spezialisten
Dass das Thema IT und Digitalisierung allerdings zu wichtig ist, um noch länger stiefmütterlich behandelt zu werden und dass eine Digitalstrategie fürs Unternehmen wichtig ist, zeigt sich daran, dass immer mehr Autohäuser dazu übergehen, einen IT- bzw. Digitalverantwortlichen zu benennen (51 Prozent) – wenn auch diese bislang in erster Linie bei den deutschen Premiumherstellern und sehr großen Händlern zu finden sind. Es zeigt sich also, dass der Markt zwar für digitale Themen sensibilisiert ist, bei der Bereitschaft neue digitale Lösungen im Autohaus einzusetzen allerdings noch Zurückhaltung herrscht.
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