Prof. Dr. Wolfgang Meinig ist tot. Der bekannte Bamberger Automobilforscher verstarb Ende November im Alter von 77 Jahren. Das erfuhr AUTOHAUS aus familiennahen Kreisen.
Nach seinem Studium des Allgemeinen Maschinenbaus (Fahrzeugtechnik) und der Betriebswirtschaftslehre übernahm Meinig, Jahrgang 41, zunächst Lehrtätigkeiten an den Universitäten Göttingen, Kiel, Kassel und Shanghai. Von April 1989 an hatte er die damals erste und europaweit einzige Professur für Automobilwirtschaft an der Universität Bamberg inne.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 2007 setzte Meinig seine Forschungsarbeiten an der 1989 gegründeten Forschungsstelle Automobilwirtschaft (FAW) in Bamberg fort. Im Mittelpunkt standen unter anderem Zufriedenheitsuntersuchungen im Autohandel ("Dealer Satisfaction Index"/DSI), Innovations- und Qualitätsmanagement in der Autoindustrie sowie Prognosen zum Neuwagenmarkt.
Aufgrund seiner Expertise war Meinig ein gefragter Referent und Interviewpartner. Gleichwohl galt er als "streitbarer Professor", der auch im Kollegenkreis mit seinen Aussagen und Aktionen aneckte. "Wohl kaum ein Professor an der Uni Bamberg hat stärker polarisiert als Meinig. Die Kollegen schwanken zwischen Bewunderung und Kopfschütteln, für viele Studierende ist Meinig ein rotes Tuch", hieß es in der Studentenzeitung "Ottfried" anlässlich seines Abschieds in Bamberg.
In seiner Freizeit widmete sich Meinig gerne seinen Oldtimern. Ebenfalls war er bekennender Jazz-Fan. (rp)