Mehr als 2.000 Bosch-Mitarbeiter sind aus Protest gegen die geplante Abspaltung der Auto-Anlassersparte vor die Firmenzentrale gezogen. "Wir sperren uns nicht gegen Veränderung", sagte Bosch-Aufsichtsrat Jörg Hofmann am Donnerstag in Gerlingen bei Stuttgart. Aber nötig seien eine Perspektive und ergebnisoffene Verhandlungen für den Geschäftsbereich. Die Arbeitnehmervertreter trafen sich zu ersten Gesprächen mit der Bosch-Geschäftsführung.
Der Technikkonzern hatte jüngst angekündigt, dass die Sparte bis Ende des Jahres ausgegliedert und ein Partner für ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Käufer für die defizitäre Auto-Anlasser-Technik gesucht werde. Bosch begründet die Trennung mit zu harten Wettbewerb. In den vergangenen zehn Jahren habe der Bereich einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag an Verlusten angehäuft. 2014 wurde ein Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erzielt.
In Deutschland sind in der Sparte rund 1.400 Mitarbeiter beschäftigt - gut 1.000 wären betroffen, weltweit an 13 Produktionsorten insgesamt 6.500. Zur Kundgebung waren nicht nur Beschäftigte der betroffenen Standorte Hildesheim und Schwieberdingen gekommen, es waren auch Delegationen von anderen Bosch-Standorten sowie Mitarbeiter der Mercedes-Benz-Werke Sindelfingen und Stuttgart-Untertürkheim angereist. (dpa)