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Alpine-Vertriebsnetz: "Wir suchen uns die Partner aus"

11.04.2025 10:43 Uhr | Lesezeit: 5 min
Alpine, Max Müller
Alpine-Deutschlandchef Max Müller präsentiert die Alpine A290.
© Foto: Alpine

Als erste Marke der Renault-Gruppe wird Alpine in Zukunft ausschließlich elektrisch angetriebene Modelle auf den Markt bringen. Über die Zukunft der französischen Sportwagen-Ikone gibt Brand Director Deutschland Max Müller Auskunft.

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Die Sportwagenmanufaktur Alpine stand bisher für Coupés mit leistungsstarken Verbrennungsmotoren, die in überschaubaren Zahlen im französischen Dieppe hergestellt wurden. Nun steht das Unternehmen vor einem deutlichen Umbruch.

Als erste Marke der Renault-Gruppe wird Alpine in Zukunft ausschließlich elektrisch angetriebene Modelle auf den Markt rollen und die Palette sowie die Stückzahlen deutlich ausbauen. Über die Zukunft der französischen Sportwagen-Ikone sprach Walther Wuttke von der Autoren-Union Mobilität mit Alpine Brand Director Deutschland Max Müller.

Alpine stand bisher für Sportwagen mit leistungsstarken Verbrennungsmotoren. Wie wollen Sie dem klassischen Alpine-Kunden erklären, dass die Marke in Zukunft elektrisch wird?

Max Müller: Offen gesagt, glaube ich nicht, dass wir jeden Alpine-Kunden, der in der Vergangenheit ausschließlich einen Sportwagen mit leistungsstarkem Mittelmotor erwartet hat, von unserem neuen Kurs überzeugen können. Da wird auch keine Missionierung helfen. Der Teil der Alpine-Kunden hingegen, die die Marke bisher für Attribute wie Leichtigkeit, Fahrgefühl, Agilität und Performance geschätzt hat, wird diese DNA in jedem unserer neuen Modelle wiederfinden.


Alpine A390 – Eisige Bewährungsprobe

Alpine A390 Erlkönig Bildergalerie

Um darüber hinaus einen neuen Kundenkreis anzusprechen, stellen wir uns als Marke komplett neu auf, und wir werden gleichzeitig auch jünger werden. Dafür suchen wir neue Partnerschaften auch außerhalb des Motorsports. Dazu gehört zum Beispiel unser Engagement bei Padel, eine in vielen europäischen Ländern aufstrebende neue Sportart. Außerdem sind wir im Bereich E-Sport unterwegs und setzen auf Kooperationen im Fashion- und Lifestylebereich, um dort neue Zielgruppen zu erschließen.

Als nächste Modelle sind bereits die A390 und die elektrifizierte A110 angekündigt. Welche neuen Fahrzeuge kommen danach?

M. Müller: Wir werden in allen relevanten Segmenten ein Fahrzeug anbieten und in den kommenden Jahren sieben neue Modelle auf den Markt bringen. Mit der A290 und A390 haben wir sportliche Lifestyle-Modelle für den täglichen Einsatz. Im kommenden Jahr folgt die A110 als waschechter Sportwagen und danach die A310, ein 2+2-Sitzer, gefolgt von weiteren Modellen. Wir verstehen uns als Sportwagenmarke. Und als solche ist es für uns selbstverständlich, sich in den Königsklassen des Motorsports zu messen. Daher treten wir sowohl in der Formel 1 als auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an.

Alle neuen Modelle, die in den kommenden Jahren auf den Markt rollen, werden vollelektrisch sein. Ohne Ausnahme?

M. Müller: Ohne Ausnahme. Wir sind zwar technologieoffen, aber aktuell planen wir alle neuen Modelle mit vollelektrischem Antrieb und werden so die erste vollelektrische Marke der Renault-Gruppe sein.

Werden die neuen Modelle eigenständige Alpine-Entwicklungen sein oder Ableitungen von Renault-Modellen?

M. Müller: Um eins klarzustellen: Wir werden keine Derivate-Marke werden. A290 und A390 stehen noch auf Konzernplattformen, doch schon die elektrische Nachfolgerin der A110 wird auf unserer eigenen Alpine-Performance Plattform stehen. Wir werden uns auch in den Teileregalen der Renault-Gruppe bedienen, aber diese Plattform gibt uns die Möglichkeit, in kompletter Eigenregie genau die richtigen Fahrzeuge für unsere Kundengruppen zu entwickeln. Insgesamt werden wir in den kommenden Jahren sieben Modelle auf den Markt rollen, von denen fünf unsere Plattform nutzen werden.


Alpine A290

Alpine A290 im Abendlicht auf einem Parkplatz vor einem Baum stehend. Bildergalerie

Unter diesen Modellen wird wahrscheinlich auch ein SUV sein. Wie transportieren Sie das Alpine-Gen in dieses Segment?

M. Müller: Mit der A390 wird ein C-Crossover kommen. Bis zum Jahr 2030 werden wir in jedem relevanten Fahrzeugsegment ein Modell anbieten. Unsere Ingenieure werden es schaffen, die Eigenschaften Agilität, Leichtigkeit, Fahrspaß und das typische Fahrgefühl der Marke auch in ein großes Fahrzeug mit einer leistungsstarken Batterie zu integrieren. Darauf legen wir Wert.

Ich hatte das Vergnügen die Manufaktur in Dieppe zu besichtigen. Bleibt dieser traditionsreiche Standort erhalten?

M. Müller: Dieppe bleibt als Fabrikationsort erhalten. Dort beginnen wir noch in diesem Jahr die Fabrikation der A390, die A290 wird im Renault-Werk in Douai produziert.

Was würde der Alpine-Gründer Jean Rédélée zur aktuellen und der geplanten Alpine-Palette sagen?

M. Müller: Jean Rédélée war zu seiner Zeit schon ein absoluter Pionier und wäre wahrscheinlich stolz darauf, wie sich die Marke entwickelt hat und stolz darauf, dass wir unverändert unsere Ur-DNA bewahren, wenn wir in unsere elektrische Zukunft schauen.

Welche Stückzahlen wollen Sie mit der neuen Modellpalette erreichen?

M. Müller: Mit einer schnell wachsenden Produktpalette und der Erschließung neuer Segmente erwarten wir entsprechende Steigerung in den Absatzzahlen. Viel wichtiger ist es für uns jedoch, neue Fans für die Marke Alpine zu gewinnen. Der Rest kommt dann von selbst.

Die Höchstgeschwindigkeit der A290 wird bei 170 km/h abgeregelt. Wie passt das zur sportlichen Ausrichtung der Marke?

M. Müller: Die A290 ist für uns ein ,Urban Sports-Casr‘, das dem Piloten ein einzigartiges Fahrerlebnis in der Stadt und auf der Landstraße garantiert, und da spielt die Höchstgeschwindigkeit eine untergeordnete Rolle. Da geht es mehr um den Fahrspaß, und den bietet das Modell auf jeden Fall. Außerdem spielt dann auch die Plattform und damit verbunden die Größe der Batterie eine Rolle. Hier haben wir die Balance zwischen Performance, Gewicht und Reichweite in den Fokus genommen.


Alpine A 390 β

Alpine A 390 β Bildergalerie

Wo kann ich ein Alpine-Modell kaufen? Gibt es ein eigenes Netz, oder kann jeder Renault-Händler Alpine verkaufen?

M. Müller: Wir haben ein selektives Vertriebsnetz und suchen uns die Partner aus. Wir sprechen immer mit den Renault-Händlern vor Ort. Aktuell haben wir 20 Stützpunkte, und wir werden weitere Standorte aufbauen.

Wie helfen Ihnen das Engagement in der Formel 1 und der Langstrecken-Weltmeisterschaft?

M. Müller: Wir können messen, dass uns die Teilnahme an den beiden Rennserien bei unserem Bekanntheitsgrad hilft. Vor allem bei der WEC, die in Deutschland an Popularität gewinnt, auch dank Mick Schumacher. Es hilft uns aber auch, neue Technologien zu erproben und diese später in die Serie zu übernehmen.


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