Trotz Autokrise hat Renault das vergangene Jahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Wie der französische Autobauer am Donnertag mitteilte, stieg der operative Gewinn im Vergleich zu 2023 um knapp vier Prozent auf etwa 4,3 Milliarden Euro. Die Erlöse legten um 7,4 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro. Bereits im Januar hatte das Unternehmen ein Absatzwachstum auf knapp 2,3 Millionen Fahrzeuge bekannt gegeben.
Renault habe 2024 seine Ziele erreicht, erklärte Konzernchef Luca de Meo. In den vergangenen vier Jahren habe man die Gruppe zu einem "wesentlich flexibleren, effizienteren und leistungsfähigeren Unternehmen" gemacht und so starke Grundlagen für profitables Wachstum gelegt. "2024 hat auch unsere beispiellose Produktoffensive erste Früchte getragen."
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Unter dem Strich musste Renault allerdings kräftige Gewinneinbußen hinnehmen, da der Anteilsverkauf an Nissan zu einem hohen Buchverlust führte. Dadurch entfiel auf die Aktionäre im vergangenen Jahr lediglich noch ein Überschuss von 752 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Autobauer noch einen Gewinn von 2,2 Milliarden ausgewiesen.
Renault Twingo Prototyp
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Die Harmonie zwischen Renault und seinem Allianzpartner Nissan ist angesichts zunehmender Rivalitäten und gegenseitiger Verdächtigungen schon länger aus der Balance. Renault hatte deshalb die 1999 geschmiedete Allianz teilweise aufgelöst und verkaufte zuletzt sukzessive Nissan-Anteile. Aktuell halten die Franzosen noch knapp 36 Prozent an dem japanischen Automobilhersteller. Nissan wiederum hatte eine Fusion mit dem heimischen Konkurrenten Honda erwogen, diese Pläne wurden aber kürzlich abgeblasen (wir berichteten).
Zusammenarbeit mit Geely wird intensiviert
In dieser Woche hatte Renault auch eine Zusammenarbeit mit Geely bei Produktion und Verkauf von Elektrofahrzeugen und schadstoffarmen Fahrzeugen in Brasilien angekündigt. Diese Partnerschaft sei "wahrscheinlich natürlicher als die unterschiedlichen Ansichten, die Renault und Nissan in der Vergangenheit hatten", sagte de Meo vor Journalisten. Geely sei zudem ein hervorragendes Unternehmen, das sehr schnell arbeite. "Es gibt viele Dinge, die wir gemeinsam tun können."
Die beiden Konzerne arbeiten bereits in Südkorea sowie über ihr Gemeinschaftsunternehmen "Horse" an Verbrennungsmotoren und Hybridantrieben zusammen. Der chinesische Autobauer, der im Besitz des chinesischen Milliardärs Li Shufu ist, kontrolliert Marken wie Volvo, Lynk & Co, Zeekr und Lotus. Li Shufu ist auch zweitgrößter Aktionär bei Mercedes-Benz.
Renault R4 E-Tech (2025)
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