Von Dieter Radl, Chef vom Dienst
Sechs Jahrzehnte auf dem Buckel sind für AUTOHAUS Anlass für einen kleinen Rückblick auf wichtige Verlags-Meilensteine, aber mehr noch für einen Blick nach vorn in die Zukunft unserer Branche, die stark von der Digitalisierung geprägt sein wird.
Motorräder lagen 1957, im Geburtsjahr von AUTOHAUS, bei den Verkaufszahlen noch klar vor Automobilen. Der gesamte Pkw-Bestand betrug in der Bundesrepublik damals 2,45 Millionen – deutlich weniger als die 3,35 Millionen, die hierzulande 2016 in einem einzigen Jahr neu zugelassen wurden. Rund 11.000 Kfz-Betriebe gab es, Autohäuser vertraten in der Regel eine einzige Marke exklusiv, es gab nahezu so viele Inhaber wie Autohäuser. Die Inspektionsintervalle lagen bei 2.500 km, Händlerverträge hatten eine Laufzeit von drei Monaten. Und auch die Rabattitis steckte noch in den Kinderschuhen: Maximal drei Prozent Rabatt waren drin, kein Wunder, bei Lieferzeiten von einem halben Jahr und mehr.
In dieser scheinbar "guten, alten Zeit", die aber auch ihre spezifischen Härten und Herausforderungen kannte, ging AUTOHAUS vor 60 Jahren an den Start. Wie sich "DAS AUTOHAUS" über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt hat, wie eine Fachzeitschrift zur "Stimme der Branche" und Dachmarke für eine multimediale Medienfamilie geworden ist, zeigen die folgende Meilensteine im Zeitraffer:
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1.1.1957: Herbert Bartsch und Dr. Max Haug gründen AUTOHAUS als Fachzeitschrift für die Kfz-Branche.
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1.1.1958: Dietrich W. Pütz wird Chefredakteur von AUTOHAUS. Bis zum 1. April 1984, über 26 Jahre lang bestimmt er Inhalte und Ausrichtung von AUTOHAUS.
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1.4.1984: Hannes Brachat übernimmt die Chefredaktion von AUTOHAUS. In dieser Funktion treibt er Ausbau und Entwicklung des Fachmagazins und neuer Derivate (Fachbücher, Formulare, Seminare, Kongresse, Line-extensions etc.) in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voran, seit 1993 bis heute als Herausgeber von AUTOHAUS. Sein kurzweilig und mit viel Sprachwitz formulierter Lebenslauf kann auf www.brachat.de nachgelesen werden. Seit dem AUTOHAUS Online Start 1998 bis heute schreibt Hannes Brachat jeden Freitag den "HB ohne Filter", seine ganz persönliche Branchen-Wochenchronik.
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1.7.1986: Herbert Bartsch löst AUTOHAUS aus der Bartsch Verlag KG heraus, die AUTOHAUS Verlag GmbH wird selbständige Unternehmenseinheit.
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1.9.1987: Das AUTOHAUS Management-Colleg wird gegründet.
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1.8.1989: Der AUTOHAUS Verlag erwirbt die "Kfz-Akademie", Bonn. Aus der Verschmelzung mit dem eigenen Management-Colleg entsteht daraus die AUTOHAUS akademie, die bis heute ein umfangreiches Workshop-, Seminar- und Kongressprogramm für die Automobilbranche offeriert und veranstaltet.
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1.1.1993: Hannes Brachat wird Herausgeber von AUTOHAUS.
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1.1.1995: Herbert Bartsch verkauft die AUTOHAUS Verlag GmbH an die Bertelsmann Fachinformation. Damit gehen fast vier Jahrzehnte mittelständisch geprägte Verlagsgeschichte über in die Zeit der neuen Verlagswelt: 2003 verkauft Bertelsmann seine Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer und damit auch AUTOHAUS an die Private-Equity-Gesellschaft Cinven and Candover, die die Springer Science+Business Media und damit auch AUTOHAUS 2009 wiederum an die Finanzinvestoren EQT und GIC weiterverkauft. 2015 wird Springer Science+Business Media nach der Verschmelzung mit der Nature Publishing Group u. a. umbenannt in Springer Nature. An diesem neuen Dach-Verlag von AUTOHAUS hält die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck mit 53 Prozent die Anteilsmehrheit.
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1.3.1995: Ralph M. Meunzel wird Chefredakteur von AUTOHAUS, nach sechs aktiven Redakteursjahren in der AUTOHAUS Redaktion. Der Marathonläufer forciert die Entwicklung von AUTOHAUS zu einer Dachmarke für Print- und Online-Formate, initiiert Marktforschung (AUTOHAUS pulsSchlag, Branchen-Studien), vernetzt AUTOHAUS in der Branche auch mittels einer spezifischen Event-Kultur (z. B. Classic Rallye, Motorrad-Tour, Neujahrsempfang etc.), formt eine eigene Corporate-Publishing-Abteilung, kreiert Branchen-Awards (BankenMonitor, VersicherungsMonitor, Best Brands) und expandiert ab 2012/2013 schließlich mit dem Joint-Venture-Projekt AUTOHAUS-China auch ins Reich der Mitte.
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1996/1997: Gründerzeit: Als line-extensions von AUTOHAUS werden die SPEZIAL- sowie die FORUM-Reihe etabliert, die seitdem als Sonderbeilagen zu redaktionellen Spezialthemen (SPEZIAL) beziehungsweise als Corporate-Publishing-Produkt für Auftraggeber aus der Branche (FORUM) dem "Mutterschiff" AUTOHAUS beiliegen. Außerdem wird als weitere Beilage die SchadenBusiness-Medienfamilie aus der Taufe gehoben, die seither unter der Regie von SchadenBusiness-Chefredakteur Walter K. Pfauntsch mit mindestens sechs Heften pro Jahr, einem wöchentlichen Newsletter "SchadenManager" und dem Jahreskongress "SchadenForum" aus der Welt der Unfallreparatur und des Schaden-Managements berichten und diese aktiv mit gestalten.
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1997: Als Schwesterzeitschrift von AUTOHAUS wird asp AUTO SERVICE PRAXIS gegründet, deren thematischer Schwerpunkt im Werkstattsektor liegt. In den nächsten Jahren erhält das AUTOHAUS weitere Schwesterzeitschriften: die Autoflotte, GW-trends sowie den tankstellen markt, der 2016 in Sprit+ umbenannt und relaunched wird.
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1.9.1998: Start ins digitale Zeitalter: Mit www.autohaus.de läutet AUTOHAUS für sich und seine Leser das digitale Zeitalter ein. Ein Newsletter versorgt seitdem rund 30.000 Leser tagtäglich mit der Chronik der laufenden Branchenereignisse. Viele neue digitale Formate folgen in den nächsten Jahren, so z. B. eine monatliche AUTOHAUS-CD, eine AUTOHAUS-App, das AUTOHAUS als ePaper, eBooks, Facebook-Account etc. Im Jahr 2015 erhält autohaus.de, dessen responsives Design sich nun auch mobilen Endgeräten optimal anpasst, von der "Deutschen Fachpresse" die Auszeichnung "Fachmedium des Jahres".
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Januar 2002: Professor Hannes Brachat: AUTOHAUS Herausgeber Hannes Brachat wird 2002 zum Professor für Automobilwirtschaft an die Hochschule in Geislingen berufen. Brachat hatte bereits seit 1992 einen Lehrauftrag inne, den er seit seiner Emeritierung 2014 fortsetzt.
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März 2010: Das Fachmagazin AUTOHAUS wird von der Deutschen Fachpresse ausgezeichnet als "Fachmedium des Jahres".
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1.9.2011: Ralph M. Meunzel wird Verlagsleiter SAM: Zusätzlich zu seiner Position als AUTOHAUS-Chefredakteur wird Ralph M. Meunzel zum Verlagsleiter für den Bereich "Springer Automotive Media" (SAM) berufen. Als solcher ist er für die Marken der Zeitschriften AUTOHAUS, asp AUTO SERVICE PRAXIS, Autoflotte, GW-trends, Sprit+ sowie deren jeweilige Derivate, Projekte und Aktivitäten als Verlagsleiter verantwortlich.
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Mai 2012: Mit autojob.de geht das erste Job-Portal speziell für Autohäuser und die Automobilwirtschaft an den Start und erfreut sich seither kontinuierlich steigender Beliebtheit.
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April 2013: AUTOHAUS China. Die erste Ausgabe von AUTOHAUS China erscheint als monatliches Fachmagazin und versorgt seither im Zusammenspiel mit der Website Kfz-Handels- und Servicebetriebe in China mit Fachinformationen.
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März 2015: Unsere Website www.autohaus.de wird von der Deutschen Fachpresse ausgezeichnet als "Fachmedium des Jahres".
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August 2016: Jubiläum: Auf Sylt feiert die "Sommerakademie" mit über 100 Automobilisten Jubiläum: Seit 25 Jahren lädt AUTOHAUS-Herausgeber Hannes Brachat zu dieser Fortbildungsveranstaltung der besonderen Art, bei der auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Und eine weitere Traditionsveranstaltung der AUTOHAUS Akademie wirft ihre Schatten bereits voraus: Im Januar 2017 startet die 25. Folge der alljährlichen Impulsseminar-Reihe "Perspektiven", bei der Hannes Brachat mit ausgewählten Experten die Schwerpunktthemen und Herausforderungen des beginnenden Geschäftsjahres abhandelt.
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Januar 2017: Die enorm gewachsene Vielfalt der medialen Produkte, Veranstaltungen und Services unter der Dachmarke AUTOHAUS wird für Abonnenten transparent geordnet und mit digitalen Zusatzofferten inhaltlich vertieft und angereichert. Mit AUTOHAUS next gibt es neue digitale Inhalte für den Autohandel.
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Januar 2017: Gemeinsames Statement von Chefredakteur Ralph Meunzel und Herausgeber Prof. Hannes Brachat zum 60. Geburtstag von AUTOHAUS: "Für all unsere Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten konnten wir nur Initiatoren und Treiber sein. Die Realisierung der zahlreichen Innovationen, Produkte und Services aber haben unsere langjährigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vom AUTOHAUS Team erarbeitet, das in all den Jahren konstant seine wirklich außergewöhnliche Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Dafür an dieser Stelle unseren ganz herzlichen Dank!"
Spannender als eine Retrospektive ist natürlich der Blick nach vorn. In der Jubiläumsausgabe AUTOHAUS 4/2017 nimmt die Redaktion die aktuellen Trends und künftigen Herausforderungen unter die Lupe. Dafür konnten renommierte Branchenexperten als Gastautoren gewonnen werden:
- Prof. Willi Diez (IFA): 10 Thesen zum Automobilhandel der Zukunft
- Prof. Stefan Reindl (IFA): Die Zukunft des Automobilservices
- Peter Lorenzen: Wir müssen werden wie Amazon!
- Jürgen Karpinksi (ZDK): Digitale Daten sind die neue Währung
- Matthias Wissmann (VDA): Auf dem Fahrersitz bleiben
- Reinhard Zirpel (VDIK): Schritt halten
- Horst Neubacher (RAW): Es geht nur noch digital
- Robert Lasek (Auto1.com): Alles auf den Prüfstand stellen
- Axel Berger (CarGarantie): Der Mensch steht im Mittelpunkt
- Markus W. Weber (MAHA): Proaktiver und adaptiver Partner
- Malte Krüger (Mobile.de): Leicht muss es gehen
- Thomas Hanswillemenke (Santander): Das Heft in der Hand behalten
- Anthony Bandmann (VW Bank): Megatrends aufgreifen
- Steven Zielke: Digitale Relevanz und digitale Kommunikation - 2077 hat jeder sein digitales Alter Ego
- Management Services Helwig: Neue Daten, neue Wege, neue Ziele
Die schönsten Titelbilder aus 60 Jahren AUTOHAUS finden Sie in der Bildergalerie!