HB ohne Filter vom 17. Juli 2015
Heute: Kfz-Datenarchitektur, Korrekturen an der Erbschaftssteuer, Ewige Steuerbelastung, Check-up der Betriebsversicherungen, Service-Gutscheine für Urlaubs-Check.
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17.07.2015Heute: Kfz-Datenarchitektur, Korrekturen an der Erbschaftssteuer, Ewige Steuerbelastung, Check-up der Betriebsversicherungen, Service-Gutscheine für Urlaubs-Check.
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Kfz-Datenarchitektur
Wer seinen Blick auf die bestehenden und zukünftigen Assistenzsysteme bis hin zum autonomen Fahrzeug richtet muss feststellen, dass das Auto der Zukunft zur rollenden Datensammelmaschine wird. Zur Stunde fehlt auf politischer Ebene jegliche Klärung dazu. Wenn vernetzte Mobilität nicht zur Generalüberwachung führen soll, muss politisch klargestellt werden, dass der Mensch auch in Zukunft die Hoheit über seine Daten behält. Der Straßenverkehrsordnung wird eine Datenverkehrsordnung folgen müssen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Google und Apple weniger an eigenen Autos, sondern primär an den dort zusammenlaufenden Daten interessiert sind. Wenn gar das autonome Fahren kommt, werden sich die Menschen während der Autofahrt in ihrem neuen Wohnzimmer, Chefbüro, die Jungen in ihrer Disco beschäftigen. Vielfach über Internet. Und da will man dabei sein.
Seitens der Automobilhersteller stellt sich die Datenfrage noch aus einer ganz anderen Perspektive. Wie ist gewährleistet, dass kein Unbefugter ins "Datenauto" eindringt und Veränderungen vornimmt. Da wäre Schlimmes denkbar. Es wäre sicher sinnvoll, eine Datenarchitektur aufzubauen, die deutlich macht, für welche Daten der Hersteller, der Kunde, der Handel und Dritte verantwortlich sind. Was sind dabei personenbezogene Daten, was anonymisierte Daten. Staumeldungen oder "grüne Welle" aufgrund vernetzter Ampeln können anonymisiert gesammelt werden. Wie sieht es aus bei Rückrufaktionen, bei Garantiemeldungen, bei Ablauf von Finanzierungs- und Leasingverträgen? Wie mit technischen Fehlermeldungen am Fahrzeug selbst? In welche Werkstatt steuert der Hersteller zukünftig "seinen Kunden". Wie geht die Kfz-Versicherung des Herstellers mit Meldungen über das Fahrverhalten um? Die Urlaubsbranche mit Fahrtrouten? Nochmals, wem gehören all diese Daten? Im Überbau muss stehen: Datenschutz ist Kundenschutz, Vertrauensschutz! Keine Totalüberwachung!
Korrekturen an der Erbschaftssteuer
So wie die ganz Reichen meist ihren Steuersitz nicht in Deutschland haben und so gut wie keine Steuer bezahlen, so gibt es gleichermaßen Belege dafür, dass es reiche Vermögen über Gestaltungsexzessen schaffen, keine Erbschaftssteuer zahlen zu müssen. Nicht jeder Mittelständler kann seinen Steuersitz auf spezifische Inseln legen. Darum gilt es auch, an den nun vorliegenden Entschlüssen des Bundeskabinetts zur Erbschaftssteuer einige Korrekturen anzubringen. Die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) brachte es auf den Punkt:
- Im Koalitionsvertrag ist festgelegt, dass es zu keiner Mehrbelastung kommen darf.
- Es kommt nicht infrage, dass wir auf dem Umweg über die Erbschaftssteuer eine Vermögensteuer einführen.
- Der Entwurf enthält einige Regelungen, die absolut unpraktisch sind (Veränderung der Rechtsform innerhalb von 30 Jahren u.a.)
- Künftig soll die Lohnsummenprüfung nur noch bis zu einer Schwelle von drei Mitarbeitern entfallen. Der durchschnittliche Handwerksbetrieb hat aber fünf Mitarbeiter.
Es ist vor Ort wichtig, dass Sie bei Kontakt mit Ihrem Abgeordneten diese Thematik ansprechen!
Ewige Steuerbelastung
Es war unser hochverehrter Wirtschaftsminister und späterer Bundeskanzler Prof. Dr. Ludwig Erhard, der das geflügelte Wort vom "Maßhalten" einzog. Man darf mal wieder auf den steuerlichen Belastungsmechanismus in Deutschland blicken. Bis 11. Juli 2015 haben wir Deutschen für den Staat, sprich die Gemeinschaft, gearbeitet. Der gesunde Schwabe würde hier die Grenze auf Ende März legen, Juni nur einmalig, im besonderen Fall. Aber bis Juli!
Der Bund der Steuerzahler ermittelt diese Belastungsdimensionen Jahr für Jahr. Schauen sie mal bei www.belastungsstopp.de nach. Der Staat kassiert 695,2 Milliarden Euro Steuern, 469 Milliarden Euro Sozialabgaben, Erneuerbare-Energie-Abgabe 21,8 Milliarden Euro, GEZ 7,7 Milliarden Euro, macht zusammen 1.193,7 Milliarden Euro. Das ist etwas mehr als die Hälfte (!) des Einkommens. Oder anders: Von 100 Euro Einkommen, bleiben dem Bürger 47,60 Euro übrig. Die geplante Entlastung, um die kalte Progression etwas abzuflachen, beträgt für 2016 dann 1,5 Milliarden Euro. Auch Griechenlandpakete müssen bezahlt werden.
Check-up der Betriebsversicherungen
Ein guter Versicherungsschutz will immer wieder überprüft werden. Vor dem 30. September des Jahres ist das für die Betriebsversicherung jeweils ein gutes Datum. Zurzeit ist die Verhandlungsbasis dafür ganz gut. Es geht dabei nicht allein um Prämiensenkung, sondern auch um den angemessenen Versicherungsschutz. In Sachen Hagel- und Sturmschäden, bei Überschwemmung, starkem Regen, Schneelast auf den Dächern, EDV-Schäden, da hat sich einiges verschoben. Man denke an all die Inhalte der Kfz-Versicherung für Kfz-Handel und -Handwerk. Immer wieder passiert es auch, dass Risiken doppelt abgedeckt sind. Der ZDK empfiehlt für eine Gesamtanalyse seine berufsständische Versicherung Garanta, eine Tochter der Nürnberger. Die Überprüfung macht Sinn!
Service-Gutscheine für Urlaubs-Check
Vergangene Woche hatte ich an dieser Stelle das Theme Urlaubs-Check im Markenbetrieb dargestellt. In der neuesten Ausgabe von "Autobild.de" bewirbt der ZDK auf der Rätselseite den Urlaubs-Check mit fünf Service-Gutscheinen. Motto: Ein Urlaubs-Check im Meisterbetrieb der Kfz-Innung kann Stress auf der Urlaubsfahrt verhindern. Weitere Details: www.kfz-meister-finden.de
Spruch der Woche:
"Markt schlägt Mythos – Pfiat di, Kreuth!“ (Zum Abschied der CSU-Zentrale in Kreuth)
Mit meinen besten Grüßen und Wünschen
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
Michael Kühn