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HB ohne Filter vom 26. Juni 2015

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

Heute: Garantievergütung – Vorführwagenregelungen, BFC-Branchenabend in Northeim, Umparken bei der Opel-Bank – "OH!ne Anzahlung", Dialogannahme ohne Termin – grüne Zufahrt.

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Heute: Garantievergütung – Vorführwagenregelungen, BFC-Branchenabend in Northeim, Umparken bei der Opel-Bank – "OH!ne Anzahlung," Dialogannahme ohne Termin – grüne Zufahrt.

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Garantievergütung - Vorführwagenregelungen

Anlässlich der ZDK-Mitgliederversammlung am 11. Juni 2015 in Saarbrücken artikulierte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski die Malaise rund um das Thema Neuwagengarantie. Der ZDK-Präsident und sein Vizepräsident Ulrich Fromme bezeichneten die derzeitige Situation als Ärgernis für die Autohäuser und Werkstätten und forderten klare und aufwandsgerechte Abwicklungs- und Vergütungsregeln. Karpinski: "Einerseits haben die Kfz-Betriebe einen deutlich höheren administrativen Aufwand als bei normalen Servicearbeiten. Andererseits reicht die Vergütung des Herstellers oder Importeurs oft nicht aus, um den betrieblichen Aufwand zu decken."

Im Klartext: Selbst die Vergütung mit dem Kunden-Stunden-Verrechnungssatz ist nicht kostendeckend. Das Prinzip Vereinfachung in der Garantieabwicklung sowie Spielregeln rund um die Garantierevision seien ergänzt. Der Verband unterstützt die Fabrikatsverbände mit betriebswirtschaftlichen Argumenten, diese Forderung im Dialog mit den Industriepartnern umzusetzen. Dazu soll die vorhandene Garantiebroschüre zügig auf den aktuellen Stand gebracht werden. Es wäre zu wünschen, dass in dieser Broschüre auch die Garantieregelungen der einzelnen Fabrikate offen dargestellt werden.

Bei der offiziellen Examensfeier der BFC-Northeim zeigte der ZDK-Präsident die neuen Perspektiven in einer dynamischen Branche auf. Karpinski: "Digitalisierung, Vernetzung, Bürokratie (Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung und Radolfzeller Umwelthilfeunwesen) fordern uns heraus. Nur ein starker Verband kann diese Aufgaben angehen. Dabei lassen wir uns von dem Motto leiten: Gut ist, was dem einzelnen Mitgliedsbetrieb vor Ort nutzt." Beim Thema Vertrieb griff der Präsident das Thema Vorführwagen auf. Der Handel ist Bindeglied zwischen Hersteller und Kunde. Das Entdecken immer neuer Nischen führt zu wundersamer Modellvermehrung und damit zu höheren Kosten. Eben auch in der Fahrzeugpräsentation. Die Vielzahl der Modelle und die Vorhaltepraxis führen dazu, dass heute mit jedem Vorführwagen beim Verkauf Verluste verbunden sind. Bei selteneren Modellen wie z.B. dem Audi A8 stecken pro Vorführwagen zwischen 15.000 und 20.000 Euro Verlust dahinter.

Es kommt das Phänomen hinzu, dass die Ausstellräume immer größer werden, der Vertrieb über die virtuelle Achse ebenso. Hersteller/Importeure haben die Verluste zu übernehmen oder auch die Kostenübernahme, z.B. die Finanzierung der Vorführwagen, um damit die Belastung zu senken. Weitere Anfrage: Wie sehen Mobilitätskonzepte für den optimalen Vorführwageneinsatz aus? Vermietung! Auch auf dieser Schiene ist Handlungsbedarf angesagt.

BFC-Branchenabend in Northeim

Am Vorabend der offiziellen Verabschiedung des BFC-Jahrganges 2014/15 lud der BFC-Vorstand namhafte Persönlichkeiten aus dem Automobilgewerbe direkt an den Standort der BFC in Northeim ein.

BFC-Vorstandsvorsitzender Helmut Peter: "Wir haben im Automobilgewerbe 38.500 Kfz-Betriebe, 472.000 Beschäftigte, 90.000 Lehrlinge. Daraus resultiert sowohl ein großer Bedarf in Sachen Unternehmensnachfolge sowie an Führungskräftenachwuchs. Ich rufe alle Dienstleister der Kfz-Branche, die Auto-Spezialbanken und Versicherer u.a. auf, sie alle schöpfen aus dem Pool, den wir hier an der BFC auf ihre künftigen Tätigkeiten praxisnah ausbilden. Unser Anliegen ist es, dass die geladenen Gäste aus der Branche sich heute selbst ein Bild vom Ort der sogenannten Kaderschmiede der Branche machen. Viele haben die BFC noch nie von außen, geschweige denn von innen gesehen. Besondere Ehre und Freude ist es mir, ZDK-Präsident Jürgen Karpinski zu begrüßen. Der ZDK ist der Träger der BFC. Wir haben im zurückliegenden Jahr einige gute Schritte nach vorne gemacht. Obendrüber steht für mich das Thema Qualifizierung. Als privatwirtschaftliche Einrichtung braucht man dazu monetäre Mittel. Sei es als Fördermitglied für 100 Euro pro Jahr oder in Form unmittelbarer Spenden. Wir brauchen an der BFC das beste Handwerkszeug, sprich Lehr- und Lernmittel. Wir brauchen die besten Dozenten, um die Absolventen mit solidem Fundament und innovativen Impulsen in die Branche zu schicken. Ich darf sie bitten, beherzt an dieser wichtigen wie schönen Aufgabe mitzuwirken." 

Ein gastfreundschaftlicher Vorabend und eine atmosphärisch sehr ansprechende Absolventenfeier – siehe AUTOHAUS.de Bildergalerie vom 22. Juni 2015 – bildeten ein gelungenes Finale für den 52. BFC-Jahrgang.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Beim Convent im Zelt, ZDK-Präsident Jürgen Karpinski bei seinem offiziellen Grußwort. Helmut Peter und Sylvia Gerl moderierten als Gastgeber den BFC-Branchenabend.

Umparken bei der Opel-Bank – OH!ne Anzahlung

Endlich! Wer die Neuwagen-Show-Räume im Handel durchgeht, stellt dort in Sachen Marketing für Financial Services vielfach auffällige Zurückhaltung fest. Der Tenor der Hersteller/Importeure: Wir wollen primär Autos verkaufen und keine Finanzierung. Diese ist Beiwerk. Und die freien Autospezialbanken halten sich in den Ausstellräumen ohnehin artig zurück, da ansonsten die Außendienstler der Hersteller mucken würde.

Das "Umparken" hat offensichtlich im Hause Opel zu einigen internen Wandlungen geführt. Die "SOOOH!-Einfach-Rate" der wiedergeborenen Opel Bank zeigt derzeit in den Opel-Verkaufsräumen einen auffälligen OHA-Effekt. Gelbe Buttons in unterschiedlicher Größendimension – siehe Abb. – sagen dem Käufer, welche Zusatz-Ausrüstung er bei einer Rate von monatlich drei Euro erhält. In der Regel ist er gehalten, seine Neugier über den Verkäufer fragend abzudecken. Für drei Euro ist der Käufer mit Hilfe des "Intellilink"-Inotainment-System besser vernetzt. Für fünf Euro hat jede Fahrerin künftig warme Hände. Und für sechs Euro ist freihändiges Einparken möglich. Die "Raten-OH!-Offensive" ist gepaart "OH!ne Anzahlung", was sich werblich gut über einen "Dachständer" verstärken lässt.

Christina Herzog, Direktorin Marketing & Produkt bei der Opel Bank, meinte in einem Gespräch, wer die Top-Modelle von Opel beim Fahren erleben möchte, könne diese frei individualisieren. Man übertrage nun Design wie Innovation von Modellen der Oberklasse in die nachfolgenden Segmente. Der Interessent erfahre mit der heruntergebrochenen Monatsrate, dass seine Fahrzeugindividualisierung, seine Sonderausstattung nicht viel teurer ausfällt, aber hohe Emotion und Freude bewirkt. So gestaltet Opel nun Upselling in einer transparenten Form. Selbstredend, in der markanten Hausfarbe und einem markanten, runden Button und diesen in unterschiedlichen Größen. Ohne Frage, das fällt auf!

© Foto: Opel, Prof. Hannes Brachat

Der markante Individualisierungs-Button der Opel-Bank

Dialogannahme ohne Termin – grüne Zufahrt

Kein Tag im Autohaus läuft wie vorher geplant. Es bedarf gerade im Service eines flexiblen Zeitpolsters. Es bleibt ein Fahrzeug stehen, ein anderes hat aufgrund eines Loches im Auspufftopf einen verdammt hohen Sound, beim nächsten leuchtet die Öllampe auf, etc. Die geschädigten Kunden melden sich im Autohaus. Und was passiert? ATU beispielsweise hat zwei Annahmetresen. Einen für Kunden mit Voranmeldung, den anderen für Kunden ohne Anmeldung.

Andere bieten den Sofortservice für bestimmte Arbeiten an. Reifenwechsel, Glühlampen, Scheibenwischerwechsel, Nachfüllservice. Wieder andere machen an der Attika deutlich, wo der Kunde das Tor mit direkter Zufahrt ohne Anmeldung findet. Heute wurde im Autohaus Tierhold in Augsburg zur Eröffnung des großen Umbaus die erste Ampel-Dialogannahme vorgestellt. Grün bedeutet, der Kunde kann direkt auffahren, sprich das geschlossene Tor öffnet sich von selbst und der Kunde steht mit seinem Fahrzeug sofort beim Serviceberater in der Annahme. Es gilt der Grundsatz: Jeder Auftrag wird angenommen. Wir schaffen dazu die nötige Flexibilität und die organisatorische Voraussetzung für die Sofortannahme.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Dialogannahmevarianten für Sofortservice – mit Ampelfunktion!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Spruch der Woche:

"Spezialisten sind Leute, die nur eine Saite auf ihrer Fiedel haben." (Henry Miller)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de  

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KOMMENTARE


JS

26.06.2015 - 15:16 Uhr

Die Garantievergütungen der Hersteller sind nicht nur ein Ärgernis sondern Existenzgefährdend. Doch was hat der Händler für Möglichkeiten? Er ist weder Partner, noch Kunde sondern nur dem Diktat der Hersteller schutzlos ausgeliefert. Der Hersteller gibt den Stundensatz vor , ohne Begründung, ohne wirtschaftliche Berechnung. Dafür muß der Händler monatlich seine Zahlen für den Betriebsvergleich herausgeben, aufbereitet nach den Vorgaben der Hersteller. Wann endlich unternehmen die Verbände etwas? Verbraucher werden in immer höherem Maße geschützt. Der Handel ist nur noch der Fußabtreter der Hersteller, ohne Rechte, nur mit Pflichten und der Willkür der Hersteller schutzlos ausgeliefert.


Grosse

27.06.2015 - 15:50 Uhr

Ich kann JS nur zu 100% zustimmen, lange geht das so nicht mehr weiter !!!


Alexander

01.07.2015 - 18:06 Uhr

Zur Opel-Initiative:Das wird meiner Meinung nach genau das Gegenteil des gewünschten Selling-Effekts haben. Der normale Autokäufer will einen Gesamtpreis oder eine Rate und nicht eine Rate pro Teil. Psychologisch entsteht in seinem Kopf eine Liste voller Sonderausstattung und jede mit einem monatlichen Preis und kein Preis für ein Auto in Konfiguration Y. So wird die Einparkfunktion mit 2 Pizzen verglichen und dem Kunden fällt auf, dass er doch gut parken kann.


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