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HB ohne Filter: E-Auto-Erfahrungen, Bewertungs-Sterne, Öffnungszeiten

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Er wächst und wächst ... der Pkw-Bestand, VW-"Winterhase" - weiß von nichts, Elektroautos kommen - wann?, Bewertungs-Sterne sammeln, Öffnungszeiten prüfen.

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Datum:
20.01.2017

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Heute: Er wächst und wächst … der Pkw-Bestand, VW-"Winterhase" – weiß von nichts, Elektroautos kommen – wann?, Bewertungs-Sterne sammeln, Öffnungszeiten prüfen.

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Er wächst und wächst … der Pkw-Bestand

2016 rollten sage und schreibe 3,35 Millionen Pkw neu auf die deutschen Straßen. Das sind gut 150.000 Neuwagen mehr als 2015. Das hinterlässt u.a. sichtbare Bestandsspuren. Seit Jahren werden offensichtlich weniger Autos exportiert oder verschrottet. Zum 1. Januar 2017 sind also 45,7 Millionen Pkw unterwegs. Das waren 2010 noch 41,7 Millionen. Jedes Jahr mehrte sich der Bestand seither um rund 500.000 Einheiten. Die Autos sind offensichtlich qualitativ immer besser und werden länger gehalten. Aktuelles Durchschnittsalter 9,2 Jahre. Wachsender Pkw-Bestand ist – je nach Marke – gleichzusetzen mit größerem Servicevolumen!

Der Diesel-Skandal hinterließ bei VW (19,6 Prozent Marktanteil) mit einem Minus von 4,3 Prozent Spuren. Mercedes steht mit 9,3 Prozent an zweiter Stelle und Audi mit 8,6 vor BMW mit 7,8 Prozent in der Zulassungsstatistik. Skoda steht als erster Importeur mit 5,6 Prozent vor Renault 3,7 Prozent. Geländewagen inkl. SUV fahren mit insgesamt 715.268 Zulassungen, sprich 21,3 Prozent weiter auf Erfolgskurs.

Die Eigenzulassungen machen allerdings die Subventionitis des Mengendenkens deutlich. 30 Prozent des Gesamtmarktes gehören dieser Gattung an. Fiat steht da mit 48,6 Prozent an erster Stelle, Honda mit 46,7 Prozent, Opel mit 44,3 Prozent, Subaru 43,7 Prozent. Wir halten fest, bei BMW, Skoda und Ford wurde weitgehend auf dieses Schleudertrauma verzichtet. Acht von zehn neuen Käufern waren von "echter Natur"!

VW-"Winterhase" – weiß von nichts!

So titelte "Bild" über den Ex-VW-Boss Martin Winterkorn. Er habe im aktuellen Bundestags-Verhör viel geredet – aber wenig gesagt. Winterkorn zieht die Kontaktsphäre über die Staatsanwaltschaft Braunschweig öffentlich-politischer Befragung in Berlin vor. Braunschweig liegt unter mehreren Aspekten etwas näher bei Wolfsburg. Der Weg über die Staatsanwaltschaft ist Winterkorns Recht. Letztlich geht es weiterhin um Schadenersatzbeträge in Milliardenhöhe. Möglicherweise trifft ihn auch noch eine Haftstrafe. Es geht also Winterkorn nicht um die Wahrheit und die rasche Aufklärung.

Er hätte allerdings mit seinem Auftritt in Berlin Klarheit schaffen können. Die bereits vorliegenden Kronzeugenaussagen machen es einem immer schwerer zu glauben, dass er zum "schwarzen Freitag", 15. September 2015, als detailversessener Techniker nichts gewusst haben soll! Eines lässt sich heute mit Gewissheit sagen: Die juristische Seite des "Diesel-Skandals" wird sich noch über Jahre hinziehen. Für zahlreiche Juristen ist das ein lukratives Betätigungsfeld.

Elektroautos kommen – wann?

Heute hielt ich auf der "AutoZum", Fachmesse für die Autowerkstatt, die bis zum 21. Jänner in Salzburg läuft, einen Vortrag. Dabei spielte auch das Elektroauto eine Rolle. Sion z.B. verkauft Elektroautos zum Preis von 16.000 Euro, die ihre Batterien durch die Sonne laden.

Ein Architekt aus Traunstein schreibt mir:

"Seit Ende November bin ich Besitzer eines VW E-Up. Das Auto ist leise, beschleunigt gut, ist sparsam und für 95 Prozent aller privaten Fahren geeignet. Über 1.400 Kilometer sind wir schon gefahren ... Mit einem E-Auto und einem guten ökologischen Gewissen macht das Autofahren wieder Spaß! Endlich ein Auto, das man haben will.

Die Hersteller sehen das Thema eher leidenschaftslos. Den Up hatten wir als Benziner zur Probefahrt: lila mit orangegelben Felgen und Außenspiegeln. Meine Kinder (16 und 18 Jahre) waren begeistert. Gerne hätten wir diese Farbkombination auch beim E-Up genommen. Ein kleines Auto kann ruhig eine auffällige Farbe haben. Aber beim E-Up ist die Zahl der Farbkombinationen stark eingeschränkt. Warum? Was hat der Motor mit der Farbe der Lackierung zu tun? Gerne hätten wir einen Aufpreis gezahlt. Aber nicht einmal dafür gibt's das. Gerne hätten wir auch eine Anhängekupplung genommen – nicht um einen Wohnwagen dranzuhängen, aber ein Fahrradträger wäre in meinen Augen ein legitimer Wunsch. Gibt's auch nur für den Benziner – zumindest bei Fa. Westfalia. Auch ein Heckklappenträger ist bei VW nicht erhältlich. Selbst Thule lehnt ab. Die Firma Paulchen aus Hamburg gibt zumindest vor, einen zugelassenen Träger zu haben. Mal sehen.

Wie Sie schilderten, hat ein Renault Händler 400 E-Autos verkauft. Da könnte ich mir auch jeden anderen Händler vorstellen, der sich mit einer jungen Mannschaft auf dieses Thema konzentriert. Aber man muss begeistert sein, man muss eigene Er-Fahrungen gemacht haben, sonst kann man auch die Kunden nicht überzeugen ... Es gibt ja viele Dinge, die das E-Auto-Fahren noch attraktiver machen können: 

-  Das fängt schon beim Antrag bei der Bafa an – hier dem Kunden helfen und ggf. gemeinsam ausfüllen. Da kann man dem Kunden Geld schenken, ohne dass es weh tut, und alle freuen sich.

-  Dann eine Tankkarte bestellen. Ist sinnvoll, wenn man wirklich mal unterwegs tanken muss.  

10 Jahre kfz-steuerfrei. Das kann man auch wie eine Leistung bewerben.

-  Die Wallbox für zuhause. Brauche ich im Moment nicht, normales Kabel reicht. Aber vielleicht gibt es den einen oder anderen Kunden, bei dem es Sinn macht. Dann wäre ein fachkundiger Elektriker, den das Autohaus vermitteln kann, die richtige Lösung.

-  Und zur Krönung obendrauf auf's Hausdach oder die Garage eine PV-Anlage. Für eigenen, selbstgemachten Ökostrom, der inzwischen billiger ist, als aus der Steckdose. Auch hier könnte das Autohaus den Elektriker, der hier Erfahrung hat, gleich mit vermitteln."

So spricht ein E-Fahrer! Wir bräuchten in der Branche einen Pionier wie Tesla-Macher Elon Musk, der viele Autofahrer zu begeistern versteht. Man muss sich schon fragen, was die Marketingexperten – vor allem im Hause BMW und einem eigenen Elektroautowerk in Leipzig – veranstalten. Mal sehen, ob BMW 2017 auf 100.000 E-Einheiten in Deutschland kommt. Tesla ist zur Stunde weiter, wenn auch die Produktionsziele im vierten Quartal 2016 verfehlt wurden. Auch der Seiteneinsteiger Faraday Future musste auf der CES in Las Vegas abermals die Erfahrung machen, dass ein Auto zu bauen doch eine andere Komplexität darstellt, als ein Telefon zu konstruieren. Wie auch immer, das Elektroauto wird kommen. Nach und nach! Es werden auch weitere, neue Techniken kommen. Autos fahren in Zukunft mit Luft! Emmisionsfrei. Kein Staubkörnchen Gift, sondern reine Luft! Wenn das nicht zuversichtlich stimmt!

© Foto: Sion

E-Autos von Sion

Bewertungs-Sterne sammeln!

Die Bewertungsskalen im Internet erhalten auch für die Branche ihr spezifisches Gewicht. Oftmals entscheidet die Wahl für ein bestimmtes Autohaus die Menge der ingesamt abgegebenen Bewertungen sowie die Anzahl der "aufleuchtenden Sterne". In der Regel sind fünf Sterne das Optimum. Über vier sollte die Bewertungsskala ausweisen. Rüdiger von der Marwirtz zeige beim letzten AUTOHAUS GW-Kongress auf, welche Überlegungen im Umgang mit den Sternen zu treffen sind. Schauen sie mal unter www.provenexpert.com nach. Hier können sie alle Bewertungen (Anzahl und Gesamtnote), die sie bereits auf anderen Portalen erhalten haben in einer Skala zusammenführen.

© Foto: Rüdiger von der Marwirtz

Empfehlungen im Umgang mit Bewertungen

Öffnungszeiten prüfen

Im Online-Verkaufsgeschäft haben die "Läden" an sieben Tagen jeweils 24 Stunden geöffnet. Und das an 365 Tagen im Jahr. 50 Prozent der Investitionskosten eines Autohauses werden durch den Neuwagen-Showroom bestimmt. Wer aufmerksam durch's Netz geht und die Öffnungszeiten analysiert, stellt fest, dass viele Autohäuser samstags ab 14 Uhr bis zum Montagmorgen geschlossen haben. Tatsache ist, dass zahlreiche Autointeressenten am Samstag und Sonntag am meisten Zeit haben, um sich in Showräumen umzusehen. Da sollte mal eine grundsätzliche Prüfung der Öffnungszeit stattfinden. Sie wird ohne Frage vom Standort des Betriebes, der Konsumentengewohnheit vor Ort, der personellen Gegebenheit abhängig sein. Man trifft u.a. auch auf die Tatsache, dass diverse Verkäufer u.a. aus familiären Gründen sich nicht in der Lage für einen Samstagdienst sehen. Dann bedarf es z.B. der Ergänzung. "Junge Buben" im Media Markt arbeiten beispielsweise jeden Samstag bis 20 Uhr. Und das für 2.200 Euro Monatsgehalt.

Nachstehende Beispiele zeigen beispielshaft, dass Nobelbetriebe wie die neue MB-Niederlassung in Frankfurt samstags von neun bis 18 Uhr und sonntags von zehn bis 18 Uhr geöffnet hat. Ebenso Beresa oder Weller-Betriebe. Die "Automeile am Höherweg Düsseldorf" hat samstags von 9:30 Uhr bis 16 Uhr und sonntags von elf bis 17 Uhr geöffnet. Erstaunlich!

Das beigefügte Beispiel Peitzmeier Bad Oeynhausen soll den Impuls geben, wie man Öffnungszeiten auf der Homepage ankündigt. Bei manchen Internetauftritten gewinnt man den Eindruck, als hätten diese Kfz-Betriebe nie geöffnet! Manch ein Kunde sucht für die Werkstatt einen Samstagtermin und will sich vergewissern, ob man da willkommen ist. Machen wir also das "Finden" der Öffnungszeiten einfach!

© Foto: MB-Niederlassung Frankfurt

Öffnungszeiten der MB-Niederlassung Frankfurt, MB-Beresa Münster, BMW-Weller Bad Homburg, Motormeile Höherweg Düsseldorf und Peitzmeyer Bad Oeynhausen.

© Foto: Beresa Münster
© Foto: Wellergruppe
© Foto: Automeile Höherweg Düsseldorf
© Foto: Peitzmeyer

Spruch der Woche:

"Die Fragenden lernen am schnellsten." (Norbert Stoffel)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Bernhard Seilz

21.01.2017 - 09:48 Uhr

Sehr geehrter Brachat, der von Ihnen erwähnte Sion (...) ist ja nicht nur ein Elektroauto mit Solarpaneelen, sondern stellt auch noch ein neues Servicekonzept dar. Mit resono bestellt der Kunde seine kaputten Teile im Netz und kann dann anhand von Youtube Filmen seine Reparaturen selbst ausführen oder die Teile irgendeiner Werkstatt in die Hand drücken, die sich dann die Filmchen anschaut und repariert.Gebaut werden sollen die Autos wohl in Niederbayern!


Michael Waldow

23.01.2017 - 09:05 Uhr

HB ohne Filter - Elektorautos kommenHallo Herr Brachat, endlich kommen auch auf diesem Kanal klare und unmissverständliche Aussagen zum E-Fahrzeug. Mehr davon! Und Dank für die Hinweise an die Autohäuser. Richtig rund würde der HInweisereigen, wenn Sie noch erwähnen würden, dass ein weiteres Verkaufsargument für die E-Fahrzeuge auch die sehr viel geringeren Wartungskosten sein sollten. Auch wenn dies nicht unbedingt das ist, was die Zielgruppe Ihrer Zeitschrift hören möchte, so sollten doch gerade Sie diese Tatsache ansprechen. Denn Sie weisen ja zurecht, nicht zuletzt in Ihren Vorträgen, darauf hin, dass der Blick eines jeden Autohausinhabers auch immer in die Zukunft gerichtet sein sollte. Und da wird auch weiterhin die Werkstattauslastung einen wesentlichen Anteil zu den Deckungsbeiträgen leisten. Und wer frühzeitig die Zeichen der Zeit erkennt, hat darunter selten gelitten, sondern eher profitiert.Beste Grüße


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