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HB ohne Filter: Diesel-Bazillus, Premium-Spitze, Sylvia Gerl und 60 Jahre AUTOHAUS

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Wolfsburger Diesel-Bazillus, Die Nummer eins - "Das Beste oder nichts" - meint Mercedes, 20 Jahre BFC-Direktorin Sylvia Gerl, 60 Jahre AUTOHAUS, 10. Automobilpolitischer Aschermittwoch

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Datum:
13.01.2017

4 Kommentare

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Heute: Volkswagen – Wolfsburger Diesel-Bazillus, Die Nummer eins - "Das Beste oder nichts" - meint Mercedes, 20 Jahre BFC-Direktorin Sylvia Gerl – Alles im Griff, 60 Jahre AUTOHAUS – Gefüllte Gefühle, 10. Automobilpolitischer Aschermittwoch

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Volkswagen – Wolfsburger Diesel-Bazillus!

Die amerikanische Dieselrechnung via VW-Konzern ist nun mit 22 Milliarden Dollar geschrieben. Ein Hammer, der nicht nur die Kasse leert. Amerikanische Behörden, nicht die deutsche Gerichtsbarkeit, nimmt die ersten Klagen und Verhaftungen von VW-Managern vor. Der VW-Skandal wird immer peinlicher. Nur, weil die Verantwortlichen eine ehrliche und schnelle Aufklärung von Anfang an behindern. 40 Mitarbeiter sollen mit dem Löschen von E-Mails und Dateien beschäftigt worden sein. 

Die eigentlichen Brandstifter werden jetzt aber langsam aus ihren verdeckten Löchern gezogen. Prof. Martin Winterkorn rückt mit einer vergoldeten Monatspension von 90.000 Euro endlich ins Rampenlicht, obwohl er sich ja keines Fehlverhaltens bewusst ist. Es würde einen nicht wundern, wenn der ewige Strippenzieher Ferdinand Piëch, "der Alte", ihn und andere Manager noch materiell verfolgen wird, obwohl Piëch natürlich von nichts wusste. Es immer wieder erstaunlich, wie der hohe Herr juristisch verschont bleibt.

Die Malaise im amerikanisch-deutschen Vergleich belegt aber offen, dass mit den Konsumentenrechten in Deutschland einiges nicht auf dem aktuellen Stand ist. Oder im Klartext: Wahre Kundenzufriedenheit ist für die Automobilhersteller in Deutschland nur Geschwätz! Warum sprechen denn die Automobilhersteller im Verbund mit ihren Händlern von Partnerschaft? Weil der Partner schafft!

Die Nummer eins - "Das Beste oder nichts" - meint Mercedes

Daimler schlägt zurück. Es war 2004, als die Schwaben durch BMW gedemütigt und von Platz eins der Premiumhersteller verdrängt wurde. 2016, vier Jahre früher als geplant, fahren die Schwaben auf der Überholspur: 2,08 Millionen Einheiten. BMW 2,00 Millionen. Für BMW das sechste Rekordjahr in Folge und doch verdrängt! Audi 1,87 Millionen Autos. Ebenso ein Rekordjahr. Sie schreiben alle Rekorde und geilen sich immer noch an ihren Mengen auf. Natürlich ist die Freude im Hause Daimler groß. Da wurde ohne Frage die vergangenen zwei Jahre auf vielen Feldern sichtbar und gekonnt neue Maßstäbe gesetzt.

Aus Sicht des Handels sieht das aber anders, ganz anders aus. Die 83 deutschen MB-Vertreter - und das sind ja heute alles arrivierte Großbetriebe - verdienen 80 Prozent ihres Gesamtgewinnes über den Nutzfahrzeugbereich! Im Pkw-Neuwagengeschäft wird so gut wie nichts verdient. Und wenn eben die S-Klasse mit 30 Prozent Nachlass zu haben ist, dann wird nicht nur die Menge, sondern das "Premium" zum "Minimum"! So relativ ist die Nummer eins. Menge ist eben nicht gleichzusetzen mit Qualität, geschweige stellt das "hohe Klasse" dar.

20 Jahre BFC-Direktorin Sylvia Gerl – Alles im Griff!

Die BFC, Bundesfachakademie für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe, startete seinen Studienbetrieb 1963 in der Hesse-Stadt Calw, 1994, initiiert durch Sir Wolfgang Hermann in Nordheim/Göttingen. Bis heute kann die BFC auf über 6.000 Absolventen zurückschauen. Daraus haben sich bis heute unter anderem viele überfabrikatliche Branchenfreundschaften entwickelt. Netzwerke! 1997 stieg an der BFC Northeim die junge Dipl.-Handelslehrerin Sylvia Gerl ein und leitete die BFC-Dependance Northeim. Ganz ohne Auf und Ab verliefen nun die 20 Jahre in ihrem Wirken nicht. In der Auseinandersetzung um die Schließung eines BFC-Standortes 2013 setzte sie sich letztlich durch. Gerl machte die BFC zu ihrem Lebensinhalt. Das verkörpert sie mit ihrem großen persönlichen und fachlichen Engagement. Auch in regelmäßigem Verbund zu Ehemaligen. Heute über "Social Media". Sie ist zugleich nach außen größte Werbeträgerin der BFC. Dazu stehen ihr gleich zwei Sponsoringfahrzeuge zur Verfügung, von Opel und Suzuki. Damit besucht sie quer durch Deutschland in regelmäßigen Abständen 70 Berufsschulen, um für die BFC und damit für die Branche aktives zukünftiges Führungspersonal zu rekrutieren. 2015 wurde sie auf dem NADA-Kongress in Amerika mit dem "Education Award" für ihr besonderes Engagement um die Aus- und Weiterausbildung von Northwood ausgezeichnet.

Mit dem seit zwei Jahren amtierenden BFC-Vorstandsvorsitzenden Helmut Peter steht ihr ein kongenialer Macher zur Seite, der alles andere als verbandspolitischen Bürokratismus mag und nur eine Losung kennt: Kreatives Gestalten! Seither saufen die BFC-Pferde wieder. Am 12. Janaur hat sie auch noch Geburtstag. Herzliche Gratulation! Der Blumenstrauß ist mit den besten Wünschen an die Jubilarin unterwegs! Möge die BFC noch lange ihr Lebenswerk bleiben und die, die immer meinen, sie müssten um jeden Preis über ihre weit entfernte Oberaufsicht unnötige Hürden bauen, Sylvia Gerl machen lassen. Sie würden besser dafür Sorge tragen, dass all ihre Kfz-Innungen artige BFC-Fördermitglieder werden. Sylvia Gerl ist nun mal für die Bundesfachakademie Northeim die Beste!

Sylvia Gerl, BFC-Direktorin, und ihr kongenialer Partner Helmut Peter

60 Jahre AUTOHAUS – Gefüllte Gefühle!

An historischer Stätte, auf dem Nockherberg in München, fand im Rahmen des SAM-Neujahrsempfang die Jubelfeier 60 Jahre AUTOHAUS statt. Über 350 geladene Gäste aus der Branche kamen zusammen. Burkhard Weller hielt die Jubiläumsrede und zeigte in seiner rhetorischen Originalität vor allem politische Verlagsstationen auf, die ZDK-Organschaft, der erste Online-Newsletter der Branche 19989 und meinte: "AUTOHAUS hat nicht nur in den letzten 16 Jahren darüber berichtet wie und wo 10.000 Unternehmer verschwunden sind, sondern wird in den nächsten zehn Jahren berichten, wie wir auf 2.000 schrumpfen. AUTOHAUS wird im Jahr 2025 auf der Titelseite schreiben: Gerade ist das erste Elektroauto über 40 Kilometer weit, teilweise 130 km/h schnell mit Licht und Sitzheizung in Schwabing angekommen." Weller-Realismus!

Mit großer Freude nahmen Verlagsleiter und Chefredakteur Ralph M. Meunzel und ich die Ehrung mit dem "Bayerischen Löwen" durch den bayerischen Kfz-Landesverbandspräsidenten Klaus-Dieter Breitschwert entgegen. Der MdL a.D.: "Es wird immer wieder die kritische Seite des Journalismus getadelt. Die ist aber gerade in einer Demokratie essentiell. Das Fachmagazin AUTOHAUS ist für das Geschehen und das Gelingen in unserer Branche ein sehr gewichtiger Beitrag." In meiner Dankesantwort waren mir als AUTOHAUS.Herausgeber zwei zentrale Aussagen wichtig. Wenn heute ein komplexes Neuwagenverkaufsgeschäft mit Inzahlungnahme 30 Kundenunterschriften erforderlich macht - siehe Ausgabe 1/2 2017 -, so haben wir die Orientierungsfunktion, Digitalisierung einzufordern, die richtigen Prioritäten aufzurufen. Wenn in der Fälscherwerkstatt Volkswagen 11,1 Millionen Diesel-Kunden betrogen werden, dann haben wir als Presse die Wächterfunktion, dass nicht nur amerikanische VW-Händler 1,2 Milliarden Dollar Entschädigung erhalten, sondern auch die deutschen Kollegen. Selbst wenn das der VW-Händlerverband mit auffälliger Zurückhaltung sieht. Für diese Orientierungs- und Wächterfunktion wünsche ich AUTOHAUS für die Zukunft viel Glück!

Der bayerische Landesverbandspräsident KlausDieter Breitschwert, MdL a.D. (li) bei der Verleihung des Bayerischen Löwen an Verlagsleiter und AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel und Herausgeber Prof. Hannes Brachat. Mit im Bild, der stellv. Chefredakteur Patrick Neumann (2.v.li.)

10. Automobilpolitischer Aschermittwoch – Schmutzige Torten!

Was am 8. März 2000 im niederbayerischen Kötzting begann, findet am 1. März 2017 in der Spargel- und Bierstadt Abensberg im Kuchlbauer Weißbierstadl die zehnte Fortsetzung. Es hat lange katholische Tradition, dass am Aschermittwoch zu Beginn der Fastenzeit die "Einschlägigen" ihr Büßergewand anlegen, gebückt gehen, hinknien, den Kopf nach ganz unten ziehen. Katholisch halt. Reden wir statt Buße besser von Umkehr! Den Spiegel vorhalten. Bayerisch spricht man da von "derblecken". Tacheles reden. Dem "Sünder", z.B. in der Fälscherwerkstatt Volkswagen, wird unverblümt deutlich gemacht, dass sie gelogen und betrogen haben. Nichts mit Boni & so. Über 650 Branchenaktivisten sitzen bei Bier und Radi im Heustadel und erfreuen sich ob deutlicher, auch humoristischer Rede. Der Parodist, Kabarettist und Stimmenimitator Wolfgang Krebs wird Feuer legen. Ein einmaliges Unterfangen in der Branche. Als "HB o.F." und Ehrenmitglied im Verein für deutliche Aussprache bin ich da in der Anklagebütte besonders gefordert.

Damit das gelingt, sorgt die Kfz-Innung Oberpfalz-Kelheim, sprich Regensburg für den organisatorischen Gesamtrahmen. Eintritt frei. Jeder ist mit der "richtigen Einstellung" willkommen. Auf die Attacke!

Die verantwortlichen Macher: Weltmeister und Obermeister der Kfz-Innung Rudolf Angerer (2.v.r.), Innungs-Geschäftsführer Stefan Brandl (r.), Hebebühnen-Hersteller Johannes Hermann (l.) und Prof. Hannes Brachat.

Spruch der Woche

"Nichts wird man je versuchen, wenn alle möglichen Bedenken zuvor beseitigt sein müssen." (Samuel Johnson)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat

Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Jürgen K.

13.01.2017 - 18:43 Uhr

20 Jahre BFC-Direktorin Sylvia Gerl – Alles im Griff!........Glückwunsch Frau Gerl und dem ganzen Team, sowie allen Unterstützern.Möge die BFC allen lange erhalten bleiben.Für mich eine unvergessliche Zeit bei Euch ....danke für alles !!!!


Andreas

15.01.2017 - 13:34 Uhr

Die bekannte "Mengengeilheit" der Hersteller gerade dann so deutlich zu kritisieren, wenn Mercedes die "Pole Position" zurück erobert hat, ist schon ein wenig drollig. Und was das Konditionsgebaren angeht, sitzen die Treiber dieses Wahnsinns wohl deutlich eher in Ingolstadt und Wolfsburg als in München oder Sindelfingen. Denn dort ist das Flottengeschäft ja schon traditioneller Schwerpunkt des Gesamtgeschäfts. Aus Sicht ausschließlich profitgetriebener Hersteller ist es nun mal ideal, wenn große Stückzahlen produziert werden können und die Pipelines nicht verstopfen. Das ist der einfältigen Wachstumsmanie unseres Wirtschaftssystems geschuldet. Und um die Produktion immer weiter ausbauen zu können, werden nun eben die Leasinglaufzeiten verkürzt - eine neue Zauberformel für weiteres "Wachstum" auf einem bereits überfüllten Markt wie dem deutschen.Obwohl das Fahrzeug sich ohnehin immer mehr zum "Steh- und Parkzeug" entwickelt, wird das Spiel ungebremst weiter gespielt. Augen zu und durch, bzw. nach uns die Sintflut... mit intelligentem Wachstum hat das trotz vollmundiger Managersprüche nichts zu tun, im Gegenteil.


Patric Rod

16.01.2017 - 08:17 Uhr

Herr Prof. Brachats, was haben sie an der Qualität von Mercedes Fahrzeugen auszusetzen ? Aus ihrem Kommentar "so relativ ist die Nummer eins. Menge ist eben nicht gleichzusetzen mit Qualität, geschweige stellt das "hohe Klasse" dar." spricht lediglich der Neid dass MB Nummer 1 ist (...)!! Schwacher Journalismus solche Kommentare in einem weitverbreiteten Medium zu veröffentlichen. Gruß, PR


MV

18.01.2017 - 15:21 Uhr

Herr Prof. Brachat, ich lese gerne Ihre Kommentare und gehe konform mit Ihnen das diverse Personen juristisch leider verschont bleiben. Zumwinkel, Harz, auch Herr Hoeneß hat eher den Rahm als den Boden erlebt. VW hat den Bogen allerdings überspannt und das in einer Art und Weise das ich VW Kunden verstehne kann wenn die sagen : Nie wieder VW. Ferner musste unsere Bevölkerung erfahren das der Amerikaner da ganz anders vorgeht, zumindestens dann wenn es um das Geldverdienen geht. Dann kommen sogar Seiten wie my right auf. Ich gehöre nicht zu diesem Personenkreis. Mein VW hat den Software Trojaner entnommen bekommen und läuft wie eh und je. Und 2017 wird es wieder ein VW weil ich den Händler und sein Team mag und nicht möchte das weitere Arbeitnehmer auf der Straße stehen wenn VW umstrukturieren möchte.Klartext : Das VW nicht auf seine Deutschen Kunden nach der Nummer zugeht finde ich unterirdisch, aber das sind unsere Herrn Manager nicht die die jeden Tag für Ihre Familien arbeiten.Schön wäre es wenn Deutschland egal in welcher Branche zu seiner Ingeneurkunst zurückfinden würde.Und schön wäre es auch wenn sich Personen im Deutschen Bundestag einfach mal auf die Zunge beißen bevor eine blaue oder giftgrüne Plakette ausgesprochen wird die unserer Wirtschaft eher schadet als das es was einbringt.Mercedes wurde angesprochen. Mercedes hat in den vergangenen Jahren viel bewegt. Gott sei Dank. Denn was nach dem 124 und 126 kam war nicht wirklich schön. Allerdings lebt auch Mercedes in einem Verdrängungswettbewerb und kann ohne Rabatte nicht überleben.Zumindest muss Mercedes nicht auf einen Werkstatttest reagieren so wie es Porsche gerade erlebt.Alles in allem denke ich das wir hier in Deutschland gut aufgestellt sind.Ich wünsche ein Gesundes und Stressfreies 2017


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