Sixt Leasing geht von einer Erholung der Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte aus. "Wir sind zuversichtlich, dass sich das Marktumfeld im zweiten Halbjahr weiter entspannt", sagte Vorstandschef Michael Ruhl am Mittwoch in Pullach bei München. Der neue Großaktionär Hyundai Capital Bank Europe (HCBE) werde helfen, das Strategieprogramm "DRIVE>2021" erfolgreich umzusetzen. Mit den beiden internationalen und finanzstarken Konzernen Santander und Hyundai wolle man neue Wachstumschancen nutzen. Auch werde die strategische Partnerschaft die Finanzierungsstruktur der Gesellschaft weiter optimieren.
Im ersten Halbjahr hatte die Corona-Pandemie das Geschäft von Sixt Leasing stark getroffen. Operativ blieb die Entwicklung im Rahmen der Erwartungen. Im Juli hatte der Anbieter bereits seine Ergebnisprognose reduziert (wir berichteten). Positiv: Der Konzernvertragsbestand blieb zwischen Januar und Ende Juni trotz Corona nahezu stabil. Im Betrachungszeitraum waren es 134.800 Verträge, ein kleinen Minus von einem Prozent. Im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahres 2019 verbuchte der Bestand ein deutliches Wachstum von 6,8 Prozent. Grund hierfür war insbesondere die Übernahme der Flottenmeister GmbH im vierten Quartal 2019.
Federn lassen musste Sixt Leasing im Geschäftsfeld Online Retail, hier gingen die Verträge bis Ende Juni um 5,7 Prozent auf 41.800 Stück. Für Belastungen sorgten nicht nur geringere Neubestellungen durch die Covid-19-Pandemie, sondern auch weitere Fahrzeugrückläufer aus der 2017 durchgeführten 1&1-Kampagne. Der Vertragsbestand im Flottenleasing sank um 2,4 Prozent auf 39.500 Stück. Das Flottenmanagement verzeichnete hingegen einen Zuwachs um vier Prozent auf 53.500 Verträge.
Erlöse sinken zweistellig
Insgesamt erwirtschaftete Sixt Leasing im ersten Halbjahr 370,3 Millionen Euro Umsatz – 13,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ruhl: "Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Fahrzeugverkaufserlöse im Geschäftsbereich Leasing, der die Geschäftsfelder Online Retail und Flottenleasing umfasst, zurückzuführen." Die Verkaufserlöse im Flottenmanagement hätten dagegen deutlich zugelegt. In Summe sanken die Verkaufserlöse durch Leasingrückläufer und vermarktete Kundenfahrzeuge im Flottenmanagement nach Firmenangaben um gut ein Fünftel auf 156,2 Milionen Euro.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel in den ersten sechs Monaten um 7,2 Prozent auf 106,7 Millionen Euro. Vor Steuern lag das Ergebnis bei nur noch 2,9 Millionen Euro (minus 79,7 Prozent). Grund hierfür waren eine erhöhte Risikovorsorge sowie Belastungen durch einmalige transaktionsbezogene Kosten, die im Zusammenhang mit dem im Juli erfolgten Übernahme durch HCBE stehen. Bereinigt um diese Effekte lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2020 bei 11,2 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Mobilitätsanbieter 1,7 Millionen Euro, ein Rückgang um 83,2 Prozent. (rp)