Wechsel an der Spitze des TÜV-Verbands: Die Mitgliederversammlung hat Axel Stepken, Vorstandschef der TÜV Süd AG, am Dienstag einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Präsidiums gewählt. Der 63-Jährige tritt damit turnusgemäß die Nachfolge des aktuellen TÜV Nord-Lenkers Dirk Stenkamp an.
Stepken übernimmt den Vorsitz in einer angespannten geopolitischen Lage. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg machen deutlich, wie eng die Weltwirtschaft verflochten ist und wie wichtig die internationalen Lieferbeziehungen für Deutschland sind. "Bei der Energieversorgung müssen wir uns von einseitigen Abhängigkeiten befreien", sagte Stepken nach seiner Wahl. "Die TÜV-Unternehmen werden daran mitwirken, technische Infrastrukturen für flüssiges Erdgas und Wasserstoff aufzubauen und möglichst schnell in Betrieb zu nehmen."
Ein weiteres Top-Thema bleibe die Digitalisierung. Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die täglichen Cyberangriffe auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder Privatpersonen zeigten, wie wichtig IT-Sicherheit und Vertrauen in neue digitale Technologien seien, so Stepken weiter. "Wir müssen unsere Cyberabwehr stärken und digitale Sicherheit in allen Kritischen Infrastrukturen, Maschinen, Fahrzeugen und Konsumprodukten implementieren."
Stepken leitet seit 2007 die TÜV Süd AG. Zum Jahresende übergibt er die Verantwortung bei dem Münchener Prüfkonzern an Johannes Bußmann (wir berichteten).
Stenkamp stand in den vergangenen zwei Jahren als Präsident an der Spitze des TÜV-Verbands. Er führte die Organisation durch die Corona-Pandemie und positionierte sie unter anderem mit den Themen Cybersecurity und Künstliche Intelligenz im politischen Berlin.