Die Neuerungen in der Hauptuntersuchung (HU) haben das Jahresgespräch der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Sachverständiger KÜS und des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) bestimmt. Die Kfz-Betriebe müssten sich weiterhin um den Erhalt ihres Status als HU-Stützpunkt bemühen, hieß es nach dem Spitzentreffen Ende Juni in Losheim am See. Dies bedürfe gegebenenfalls auch der Investition in neue Prüfsysteme wie etwa Bremsenprüfstände oder Scheinwerfer-Einstellprüfsysteme, die auch zur Reparatur von modernen Fahrzeugen gebraucht würden.
Die erforderliche Kalibrierung der Messmittel ist aus Sicht der beiden Organisationen eine weitere Herausforderung. Die Zeitschiene hierzu sei viel zu eng gesetzt, so die Teilnehmer um KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler und ZDK-Präsident Jürgen Karpinski sowie Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk. Sie machten Vorschläge, die Termine für die geforderten Kalibrierungen deutlich zu verlängern. Angesprochen wurde auch die Problematik der vorgeschriebenen Doppelprüfung, also Kalibrierung und Eichung. Das Verfahren müsse vereinfacht werden, ein erster Schritt könne der Wegfall der Stückprüfung sein.
Gestiegen sind nach Darstellung von KÜS und ZDK auch die Voraussetzungen für die Abgasuntersuchung (AU) der Zukunft. Hier müssen sich die Akteure den Anforderungen stellen, um die neutrale Prüfung auch weiter zu garantieren. Es bestand Konsens über die große Bedeutung der AU, an deren Durchführung die Werkstätten unbedingt festhalten sollten. Beide Organisationen unterstrichen die Bedeutung einer weiteren Partnerschaft im Bereich der gesetzlich geregelten Fahrzeugprüfungen.
Meister-HU bleibt in der Schublade
KÜS und ZDK zeigten sich ebenfalls einig in ihrer Forderung nach einem freien Zugang zu den Fahrzeugdaten der Hersteller. Nur so sei es möglich, auch in Zukunft als kompetenter Dienstleister für die Autobesitzer aufzutreten. Ausführlich besprochen wurde zudem die Trennung von Prüfung und Reparatur. Die Idee eine Meister-HU, die in den Jahren 2012 und 2013 beim ZDK hohe Priorität hatte, sei kein Thema mehr und werde auch künftig nicht mehr aufgegriffen, erklärten die Vertreter des Kfz-Gewerbes. (AH)