TÜV Rheinland hat im Geschäftsjahr 2018 an der Zwei-Milliarden-Umsatzmarke gekratzt. Wie der Prüfdienstleister am Dienstag mitteilte, lagen die Erlöse mit 1,998 Milliarden Euro 1,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Konzernergebnis (EBIT) stieg um 5,3 Prozent auf 137,5 Millionen Euro.
Besonders das Geschäft auf dem deutschen Heimatmarkt machte Freude: Im vergangenen Jahr legte der Umsatz um 2,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Außerhalb Deutschlands gab es hingegen ein Minus um 0,6 Prozent auf 889 Millionen Euro. Hier machten sich nach Firmenangaben Währungskursveränderungen negativ bemerkbar.
Vorstandschef Michael Fübi erklärte: "Wir wachsen weiter, das zeigt: Unser Geschäftsmodell bewährt sich gerade jetzt, da wir global mehr politische, wirtschaftliche und technologische Verunsicherung spüren." Er rechne damit, dass die Nachfrage nach unabhängigen Prüfungen und Zertifizierungen in den kommenden Jahren weiter steige.
Investitionen in Zukunftsfelder
Mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in allen Lebensbereichen betonte der TÜV Rheinland-Chef: "Es stellt sich immer die Frage, ob Sicherheit und damit Vertrauen in die Technik gegeben sind – egal, ob es um einfache Haushaltsprodukte, autonome Fahrzeuge oder vernetzte Industrieanlagen und Infrastrukturen geht." Auf die Zukunft bereite man sich gezielt vor, etwa durch Investitionen in Cybersecurity, Funktechnologien und autonomes Fahren.
Laut Fübi flossen zuletzt erneut 91 Millionen Euro in neue Geschäftsfelder, in den vergangenen drei Jahren waren es annähernd 300 Millionen Euro. "Wir wollen den technischen Fortschritt dauerhaft unterstützen und sichern", sagte er.
Von den im Jahresdurchschnitt 2018 weltweit 20.450 Mitarbeitern waren in Deutschland 8.795 tätig, fast 300 mehr als noch im Vorjahr. "Wir würden gerne noch mehr Menschen bei uns einstellen. Doch wir spüren in Deutschland und vielen weiteren Ländern, dass der Wettbewerb um die besten Fachkräfte härter geworden ist", sagte Personalvorstand Ruth Werhahn. Hierzulande biete TÜV Rheinland aktuell mehr als 500 offene Stellen, weltweit seien es noch einmal ähnlich viele. (rp)