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Unfallschadenmanagement: Den freien Markt im Blick

10.03.2025 10:28 Uhr | Lesezeit: 8 min
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Professionelles Schadenmanagement im Sinne des Unfallgeschädigten: Die Kfz-Sachverständigen von TÜV SÜD unterstützen freie Reparaturbetriebe mit mehr als nur Gutachten.
© Foto: TÜV SÜD

Sowohl Privatkunden als auch Groß­auftraggeber sind aktuell aktiv auf der Suche nach möglichst kostengünstigen Unfallreparaturen. Nach wie vor können funktionierende Prozesse dabei helfen, unnötige Ausgaben zu reduzieren, ohne den Werkstattumsatz zu schmälern.

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Mit einem ausgereiften Marketingkonzept und bewährten Prozessen unterstützt TÜV SÜD freie Werkstätten und Servicekonzepte in Sachen professionelle Unfallschadenreparatur.

Das Geschäft mit der Instandsetzung von Unfallschäden rückt aktuell für freie Reparaturwerkstätten aus zwei Gründen immer stärker in den Fokus: Der steigende Anteil an Elektrofahrzeugen ist die Ursache dafür, dass klassische Service- und Wartungsarbeiten wegfallen und ersetzt werden müssen. In einem immer älter werdenden Fahrzeugbestand auf Deutschlands Straßen sorgt aber noch ein zweiter Aspekt für wachsende Attraktivität: Sowohl Endverbraucher als auch Großkunden wie Versicherungen, Flottenbetreiber oder Leasingunternehmer rechnen zunehmend mit spitzer Feder. In Zeiten der sogenannten Schadeninflation, in der Stundenverrechnungssätze im mittleren dreistelligen Bereich in Markenbetrieben keine Seltenheit mehr sind, werden freie Unfallreparaturspezialisten zur kostengünstigen Alternative.

René Schulz und Fabian Ragut, als Segment beziehungsweise Key Account Manager für das Independent After Market (IAM)-Geschäft bei TÜV SÜD zuständig, erläutern im AUTOHAUS-Interview, wie sich sowohl freie Werkstätten als auch Franchisegeber und Werkstattketten wie ATU, Bosch Car Service oder Carat richtig am Markt positionieren und warum sie sich am besten einen starken Partner an ihre Seite holen.

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"Die zunehmende Alles-aus-einer-Hand-Mentalität der End- und Großkunden birgt enorme Chancen, aber auch Risiken für Reparaturbetriebe. Mit einem starken Partner wie TÜV SÜD sind sie in der Lage, sich wichtige Marktanteile im ­Aftersales-Geschäft zu sichern": René Schulz, Segment Manager Independent Aftermarket TÜV SÜD.
© Foto: TÜV SÜD

Große Chance, großes Risiko

AH: Herr Schulz, wie groß schätzen Sie das Umsatzpotenzial der freien Betriebe in Sachen Unfallreparatur aktuell ein?

R. Schulz: Aus meiner Sicht ist die Chance aktuell so groß wie selten zuvor. Nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Großauftraggeber haben unserer Erfahrung nach immer mehr den "Alles-aus-einer-Hand"-Anspruch, was enorme Umsatzmöglichkeiten bietet, aber natürlich auch ein großes Risiko: Muss ich einen Kunden mit einem Unfallschaden vom Hof fahren lassen und wird dieser bei einem Konkurrenten kompetent beraten, verliere ich in der Folge vielleicht auch das Inspektions-, Wartungs-, Service- und Reifengeschäft. Aus meiner Sicht sollten sich deshalb alle freien Werkstätten unbedingt damit ausei­nandersetzen, sich fit für Karosserie & Lack zu machen – ganz unabhängig von der Größe des Betriebes und der Anzahl der Schäden pro Jahr.

AH: Herr Ragut, TÜV SÜD richtet sich also mit dem Konzept an Werkstätten jeglicher Größe?

F. Ragut: Absolut, wir beraten jeden. Gerade bei den kleineren Betrieben finden sich oft erfahrene Experten in Sachen Unfallschadenreparatur. Genau diese Werkstätten mit nur wenigen Mitarbeitern haben jedoch keinerlei Kapazitäten, um sich mit Bürokratie und Nachfragen bei der Versicherung he­rumzuschlagen, wenn es zu unberechtigten Rechnungskürzungen kommt. Hier greift unser Konzept.

TÜV SÜD ist aber auch dann ein starker Partner, wenn es um die großen Werkstattkonzepte im deutschen Markt geht: Wer an ATU, Bosch Car Service oder Pit Stop denkt, dem kommen sehr wahrscheinlich zunächst Inspektion oder Servicearbeiten in den Sinn. Viele Autofahrer wissen nicht, dass diese Werkstattketten auch Unfallinstandsetzung anbieten, und in der Tat unterscheiden sich die Filialen auch sehr stark, was die Professionalität in der Ausrichtung angeht. Hier bringen wir die einzelnen Betriebe mit unserer jahrelangen Erfahrung in Sachen Schadenmanagement und funktionierende Prozesse auf das notwendige Niveau.

Liquidität erhalten

AH: Kommen wir zu den Details des Konzepts, wie werden die Betriebe konkret in der täglichen Arbeit unterstützt?

R. Schutz: Indem wir sie als neutraler Partner auf Augenhöhe mit den Kfz-Versicherungen bringen, wenn es um die Abwicklung von Unfallreparaturen geht. Wir stärken die Werkstätten in ihren Kernkompetenzen, entlasten die Mitarbeiter und schaffen so Freiräume, um sich auf die Arbeiten konzentrieren zu können, die Umsatz bringen – die eigentliche Reparatur.

In der Zwischenzeit kümmern sich unsere Kfz-Sachverständigen und erfahrene Verkehrsrechtsanwälte um die notwendigen Schritte: die Erstellung eines gerichtsfesten Schadengutachtens, die Organisation von Mietwagen, die Vermeidung von Rechnungskürzungen, die Einforderung berechtigter Aufwandsentschädigungen und offener Posten und damit die Sicherung der Liquidität. Heute geben viele Betriebe vorschnell auf und buchen lieber 100 oder 200 Euro aus, als um ihr Recht zu kämpfen. Hochgerechnet auf die Kundenbasis werden pro Jahr fünf- oder gar sechsstellige Summen verschenkt. Das sollte sich kein Unternehmer leisten können oder gar wollen.

F. Ragut: Kern des Ganzen ist die Digitale Schadenakte, die allen Beteiligten – Werkstatt, Gutachter, Rechtsanwaltskanzlei – jederzeit ermöglicht, sich über den aktuellen Stand eines Vorgangs zu informieren. Sie bündelt alle Dokumente, Freigaben, Bestätigungen und natürlich das Schadengutachten als Basis und sorgt so für Transparenz und maximalen Informationsfluss in Echtzeit. Die Prozesse funktionieren für den Betrieb komplett papierfrei, alle Dokumente können digital unterzeichnet werden und bieten neben den reinen Fakten auch die Einschätzung unserer Rechtsexperten zu Erfolgsaussichten, Chancen und Risiken, falls es zu einem Prozess kommt.

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"Unser Konzept richtet sich explizit an Reparaturwerkstätten jeder Größe. Gerade kleinere Betriebe sind oft echte Experten in Sachen Unfallinstandsetzung, habewn aber keinerlei Extra-Kapazitäten, um sich mit der Bürokratie rund um die Schadenabwicklung zu beschäftigen": Fabian Ragut, Key Account Manager TÜV SÜD
© Foto: TÜV SÜD

Tue Gutes und rede darüber

AH: Sie hatten bereits angesprochen, dass noch nicht alle Endkunden darüber informiert sind, dass die freien Betriebe Experten in Sachen Unfallreparatur sind. Wie kann TÜV SÜD hier weiterhelfen?

R. Schulz: Technisch gesehen ist der freie Markt aus unserer Sicht inzwischen auf Augenhöhe mit den Autohäusern. Durch die ständige Beschäftigung mit unterschiedlichsten Fahrzeugen sind die Mitarbeiter oft sogar weiter als ihre Markenkollegen. Die letzten Urteile in Sachen Datenzugang haben zudem die letzten Probleme gelöst, was Reparaturanleitungen und Herstellervorgaben anging.

Umso wichtiger ist es, die eigene Kompetenz vor den Kunden auch in geeignetem Maß zu demonstrieren. Wir unterstützen sowohl einzelne Betriebe als auch Werkstattketten mit geeigneten Maßnahmen. Das beginnt bei TÜV SÜD Werbemitteln wie Fahnen, Banner und Flyer für den jeweiligen Betrieb, die auf Wunsch mit dem eigenen Namen individualisiert werden können. Zudem können unsere bewährten Werbevorlagen wie Plakate oder Unfallratgeber zur eigenen Gestaltung genutzt werden. Die Botschaft an die gemeinsamen Kunden sollte immer sein: In diesem Betrieb wird nicht nur auf höchstem technischen Niveau repariert, sondern auch der Schaden im Sinne des Geschädigten reguliert.

AH: Herr Schulz, Herr Ragut, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

Interessierte Betriebe wenden sich an:

René SchulzSegment Manager Independent Aftermarket / Key Account Managerrene.schulz@tuvsud.com

Fabian RagutKey Account Manager fabian.ragut@tuvsud.com

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"Die Zusammenarbeit mit TÜV SÜD in unserem Haus läuft hervorragend. Von der ersten Idee bis zum Live-Betrieb des cloudbasierten Systems vergingen nur wenige Wochen. Entscheidend war für uns, die Mitarbeiter von Beginn an einzubinden und mit entsprechenden Schulungen auf die Neuerungen vorzubereiten. Besonders die digitale Schadenakte und die Verwendung von Tablets bei der Schadenerfassung haben sich im Arbeitsalltag bewährt": Mirko Denzer, Geschäftsführer Mezger Bosch Car Service Schweinfurt
© Foto: TÜV SÜD
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