Moderne Fahrzeuge erkennen Unfälle automatisch. Das macht sich zusehends auch die Versicherungswirtschaft zunutze. Aktuelles Beispiel ist die HUK-Coburg mit ihrem "Soforthilfe nach einem Unfall"-Konzept: Sofern der betreffende "Schadenservice" aktiviert ist und das vernetzte Fahrzeug bereits einen leichten Unfall erkennt, geht eine Meldung direkt an die HDD GmbH, eine Tochtergesellschaft der HUK-Coburg.
Meldung startet anschließende Kommunikation via App
Diese sendet daraufhin Kundinnen und Kunden über die App "HUK Mein Auto" eine Nachricht mit weiteren Hilfestellungen zur Schadenmeldung. Auf dieser Basis soll die Unfallmeldung schnell und direkt vor Ort erfolgen. Unfalldetails wie Ort und Zeitpunkt übermittle das Fahrzeug automatisch, wie die HUK-Coburg mitteilt.
In der App können dann Informationen ergänzt werden, zum Beispiel zum Hergang, Umfang und Beteiligten. Außerdem kann man Fotos des Schadens hochladen. Der Vorteil: Alle Daten werden in kürzester Zeit übermittelt. Bei schweren Unfällen greift dagegen weiterhin der E-Call des Autoherstellers.
BMW, MINI und Stellantis-Marken als erste Servicepartner
Voraussetzung für die digitale Schadenservice-Meldung zum Unfall an die HUK ist, dass die Fahrzeuge vernetzt sind. Das heißt, sie müssen Daten erfassen und übermitteln können. Der Service steht zunächst für Autos von BMW und MINI sowie der Stellantis-Gruppe – Opel, Fiat, Peugeot, DS Automobiles, Citroën, Alfa Romeo, Lancia, Chrysler, Jeep, Dodge, Maserati – zur Verfügung.
"Wir starten mit ausgewählten Marken, möchten allerdings zeitnah weitere Partner für diesen Service gewinnen. Zudem sollen weitere Services für unsere Kundinnen und Kunden hinzukommen", so Michael Müller, Abteilungsleiter der Kraftfahrtabteilung bei der HUK-Coburg.
Hersteller-Versicherer-Datenschnittstelle
Ob das eigene Auto geeignet ist, kann man über die betreffende App ermitteln. Ein zusätzlicher Telematik-Sensor sei nicht notwendig, um den Schadenservice zu nutzen. Bei aktiviertem Service werden die Daten im Falle eines Unfalls vom Auto übertragen. Möglich wird dieses durch die Datenplattform CARUSO, welche die Schnittstelle zwischen Autohersteller und HUK-Coburg herstellt. So können die Daten "sicher, standardisiert und datenschutzkonform" übertragen werden, wie dazu aus Coburg verlautbart wird.