Seit 20 Jahren verbindet das in Hamburg ansässige Deutschland-Büro der AVUS Group eine enge Zusammenarbeit mit der SSH Schaden Schnell Hilfe Organisation. Dieser Kooperation wurde auf dem 61. Deutschen Verkehrsgerichtstag in Form eines erstmals gemeinsamen Stammtisches besonders gedacht. Besonderes Highlight der Veranstaltung war auch der Vortrag des deutschen Polarforschers Arved Fuchs, der u.a. durch zahlreiche Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen bekannt ist.
Als Erster in einem Jahr zum Nord- und Südpol
Der gebürtige Bad Bramstedter, der am 26. April seinen 70. Geburtatag feiern wird, kennt die Polarregionen wie kaum ein anderer, hat zu Fuß den Nord- und den Südpol erreicht und ist seit Jahrzehnten mit seinem Expeditionsschiff Dagmar Aaen jedes Jahr auf Reise. In Goslar erzählte er aus seinen unzähligen Expeditionen, die er bereits in den 1970er Jahren begann.
Besonderes Aufsehen wurde Fuchs u.a. 1989 zuteil: Zunächst kämpfte er sich mit einem internationalen, 8-köpfigen Team unter extremsten Bedingungen bei Temperaturen bis zu -52°C in 56 Tagen rund 1.000 km über das Packeis zum geographischen Nordpol. Die Expedition stand seinerzeit unter der Schirmherrschaft der UNO. Noch im selben Jahr erreichte Arved Fuchs zusammen mit dem Südtiroler Reinhold Messner den Südpol und war damit der erste Mensch, dem es gelungen ist, innerhalb eines Jahres auf Ski sowohl den Nordpol als auch den Südpol zu erreichen.
"Gallionsfigur der internationalen Schadenregulierung"
Doch es gab auch traurige Nachrichten, die in Goslar verkündet wurden: Dr. Dieter Pscheidl, langjähriger Präsident der AVUS Group, verstarb am 15. Januar 2023 im 78. Lebensjahr. Pscheidl wurde am 22.5.1945 geboren und hatte bereits während seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahr 1965 begonnen, zusammen mit seinem Vater und Firmengründer Josef Pscheidl die AVUS Gruppe auf- und auszubauen. "In unserer Branche, der internationalen Schadensregulierung, war er anerkannte Gallionsfigur und im Wettbewerb stets fair. Als Visionär und Pionier hat er immer frühzeitig wirtschaftliche und politische Entwicklungen erkannt und passende Strategien entwickelt", sagten Mag. Josef Schörghuber und Mag. Thomas Hurmer, beide Geschäftsführer der AVUS worldwide claims service GmbH im österreichischen Linz.
Aus- und Weiterbildung waren ihm stets ein großes Anliegen, hielten Schörghuber und Hurmer auch in ihrem Gedenken fest, das auf der Internetseite der AVUS abgedruckt ist: "Er war Gründungsmitglied des Instituts für Europäisches Verkehrsrecht, Beirat der Steirischen Gesellschaft für Versicherungsfachwissen und in verschiedenen Funktionen bei AIDA und in der Wirtschaftskammer tätig. Seine Verdienste wurden ausgezeichnet mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und des Landes Steiermark."
"Wir verneigen uns"
Weiter wid festgehalten: "Dr. Dieter Pscheidl war aber nicht nur ein herausragender Jurist und Unternehmer, er hatte auch einen sehr empathischen Führungsstil. Obwohl die AVUS Gruppe in zahlreichen europäischen Ländern und in Nordafrika über Niederlassungen verfügt, kannte er die meisten Mitarbeiter:innen persönlich. Es war ihm wichtig, dass der familiäre Charakter des Unternehmens trotz des großen Wachstums erhalten blieb. Vertrauen, Wertschätzung und Respekt, sowohl innerhalb der Organisation als auch im Verhältnis zu Geschäftspartnern, waren für ihn keine leeren Floskeln, sondern täglich gelebte Werte. Die so entstandene AVUS-DNA lebt in allen Bereichen der AVUS Gruppe weiter und wird auch die künftige Entwicklung der Gruppe prägen. Wir verneigen uns vor einem charismatischen Leader, Mentor und Freund."
Kommerzialrat Dr. Dieter Pscheidl war mehr als ein halbes Jahrhundert lang zweifellos eine "Ikone" der Internationalen Schadenregulierung. Er hatte das Erbe seines Vaters und AVUS-Gründers Josef Franz Pscheidl, der am 6. März 2007 im Alter von 87 Jahren verstorben war (wir berichteten), nicht nur würdig erhalten, sondern als weltweit agierendes, familiengeführtes Unternehmen erhalten und nochmals weiter ausgebaut: AVUS gilt seit langem als anerkannte Nummer Eins für internationale Schadenregulierungen in Europa und den Mittelmeerstaaten.
50-Jahrfeier in Wien: Schadengeschichtliches Top-Ereignis
Von AUTOHAUS-Seite erinnern wir uns hier an die großartige 50-Jahrfeier der AVUS im September 2010 in der Wiener Hofburg: Aus annähernd 60 Staaten der Erde waren zu diesem Ereignis hochrangige Repräsentanten der internationalen Versicherungswirtschaft und sonstiger Organisationen in die österreichische Bundeshauptstadt Wien angereist. Sie alle folgten seinerzeit der persönlichen Einladung, die KR Dr. Dieter Pscheidl als Präsident der AVUS Group ausgesprochen hatte. Mit den Unternehmens-Feierlichkeiten hatte Pscheidl gleichzeitig den XV. Internationalen AVUS Congress verbunden. Die bis auf den letzten Platz im Veranstaltungssaal gefüllte Wiener Hofburg wurde damit zu einem Forum, auf dem nicht zuletzt auch wichtige Anstöße für künftig noch reibungslosere und schnellere Schadensregulierungs-Prozesse gegeben wurden.
Ganz konkret ging es dabei u.a. um die Erweiterung des "Grüne-Karte-Systems", aber auch um die Auseinandersetzung mit der "Weißen", "Braunen" und "Orangen" Karte. Die sogenannte "Grüne Karte", die heute auch in Deutschland praktisch jeder Autofahrer kennt und im Auto bei jeder Fahrt mitführen sollte, wurde wenige Jahre vor Gründung der AVUS eingeführt. Sie gilt als "internationale Versicherungskarte für Kraftverkehr" und sollte Fahrten mit einem Kfz ins Ausland erleichtern, indem sie es ermöglichte, mit der Kfz-Haftpflichtpolice des Herkunftslandes in verschiedene Länder zu reisen, ohne an der Grenze eine dem nationalen Recht entsprechende Versicherungsdeckung nachkaufen zu müssen. Mit der "Grünen Karte" hatte man praktisch einen grenzüberschreitenden Versicherungsschutz mit an Bord, wenn es im Ausland zu einem Unfall gekommen ist.
Kontinent-übergreifende Schadensregulierung startete im Jahr 1960. Das "Londoner Abkommen" regelte die Beziehungen zwischen den nationalen "Grüne-Karte"-Büros, welche dann wieder der AVUS in verschiedenen Ländern sehr frühzeitig die Genehmigung für die Abwicklung von Schadensfällen für ausländische Versicherungsgesellschaften einräumten. Die zur selben Zeit – offiziell am 17. Mai 1960 – gegründete AVUS konnte sich damit als zuverlässiger Mittler zwischen den Versicherungsunternehmen und den Betroffenen nachhaltig etablieren. Zunächst wurden von Linz aus der europäische Markt und später auch andere Kontinente bearbeitet.