Auf einen nahtlosen Übergang haben sich Thomas Geck und Michael Schnapp bereits seit 1. Juli 2022 vorbereitet: Sie stimmten sich zu allen relevanten Themen eng ab, besuchten gemeinsam wichtige Veranstaltungen und jede Menge Betriebe des Werkstattnetzes, das heute aus 1.650 Betrieben (davon 950 freie K&L Werkstätten) besteht.
Steuerungsvolumen bei über 1 Mrd. Euro
Wie wichtig der Bereich Schaden Prozesse für die HUK-Coburg heute ist, zeigt sich schon am Volumen der gesteuerten Schäden: Gemeinsam mit den Kooperations-Versicherern, die ebenfalls das Werkstattnetz der HUK-Coburg nutzen, werden inzwischen „über eine Milliarde Euro pro Jahr“ für K&L Schäden (inkl. Glas- und Hagel-Reparaturen) in die Partnerbetriebe gelenkt, so Thomas Geck und Michael Schnapp beim Redaktionsgespräch mit AUTOHAUS in Coburg.
Damit das alles reibungslos klappt, müssen „auch die Prozesse für Schadenbearbeitung, -controlling der gesamten Gruppe und zusätzlich die Betreuung der Dienstleister und Netzwerk-Entwickler vor Ort mit einem klar dafür Verantwortlichen sichergestellt werden“. Wichtige Unterstützung für Michael Schnapp leistet dessen Kollege Martin Schneider (55), der vor zwei Jahren vom Coburger Automobil-Zulieferer Brose zur HUK-Coburg kam und sich um das Werkstattnetz inklusive der Steuerungsvolumina kümmert.
Nicht selten auch heikle Themen
Im Gespräch mit AUTOHAUS blickte Thomas Geck auch zurück auf die hart umkämpften Schadenmanagement-Anfangsjahre mit dem ZDK, dem ZKF, Sachverständigenverbänden und Verkehrsrechtsanwälten, ferner auf die in den „Nuller-Jahren“ folgende Einführung von Kasko-Select mit Werkstattbindung sowie die zentrale Teile-Einkaufsplattform. Den späteren „Signalisationsstreit“ mit der Innovation Group, dem BVdP und anderen Versicherern in Zusammenhang mit dem Konzept „Die Partnerwerkstatt“ (2016) sowie sonstige Themen habe man ebenfalls längst „mit allen Beteiligten beilegen“ können.
2005 präsentierten Thomas Geck und Andrea Heim für die HUK-Coburg sowie Robert Seyfferth (†) für die Allianz auf dem UCS-Schadengipfel im schweizerischen Davos erstmals eine online funktionierende Schadenbeauftragung in Partnerbetriebe. Und in Potsdam stellten sich Thomas Geck und selbst Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann auf dem AUTOHAUS-Schadenforum wiederholt auch kritischen Fragen eines breit gefächerten Publikums.
Neue Herausforderungen
Im Laufe der Jahre haben sich die Herausforderungen verändert: Corona ist da ein Stichwort, wo man in Coburg versuchte, die Reparaturquoten in den Betrieben nochmals zu steigern und auch bei den Umsatzzusagen zu bleiben. Kostenmindernd für das Netz wirken sich nach den Worten von Geck, Schnapp und Schneider digitale Schadenabwicklung, vergünstigte Einkaufskonditionen für Werkstattausrüstung sowie Kostenbeteiligungen bei unterschiedlichsten Projekten und Maßnahmen aus.
Für die HUK als Versicherer gelte es, nicht nur ähnliche Probleme zu bewältigen, die auch die Betriebe träfen (Fachkräftemangel, steigende ET-Preise etc.), sondern zudem die Herausforderungen der Digitalisierung (z.B. Schadenmeldung von Kunden neben Brief und Telefon heute v.a. online, per App oder auch über Social Media) per Multichannel-Betreuung zu meistern: „Zuweilen haben wir dafür gerademal drei bis vier Minuten, nachdem uns ein Kunde zuvor über vier bis fünf Eingangskanäle gleichzeitig bombardiert hat“.
Alles Gute zum Abschied!
Von Seiten unserer Redaktion danken wir Thomas Geck für eine offene Kommunikation über ein Vierteljahrhundert hinweg, wünschen ihm für seinen weiteren Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und seinem Nachfolger ein gutes Gespür für die Branche sowie die Bedürfnisse der markengebundenen und freien Betriebe! (wkp)