Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche ist das zweite Jahr in Folge gestiegen. Insgesamt zählten die deutschen Versicherer 2023 rund 95.000 Wohnungseinbrüche. Das waren laut Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), genauso viele wie vor der Corona-Pandemie in 2019. Der coronabedingte Rückgang der Einbruchzahlen habe sich somit nicht fortgesetzt. 2021 lag die Zahl der Einbrüche noch bei rund 70.000, im Jahr 2022 waren es dann schon rund 80.000.
Aufgrund der gestiegenen Fallzahlen leisteten die Versicherer 2023 deutlich mehr für Wohnungseinbrüche: Die Schadenhöhe stieg um 70 Millionen auf insgesamt 340 Millionen Euro. Zugleich kletterte der Schadendurchschnitt von 3.350 Euro auf den Rekordwert von 3.500 Euro.
Eigenschutz mit Sicherheitstechnik
Einbrecher haben es nach Einschätzung der Versicherungswirtschaft in vielen Gebäuden nach wie vor viel zu leicht, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden. "Um den Aufwärtstrend zu stoppen, muss mehr in Einbruchschutz investiert werden", sagt Asmussen. Prävention helfe, denn "fast jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter zu lange brauchen, um ins Haus kommen". Von 2015 bis 2019 sind die Einbruchzahlen kontinuierlich gesunken, von 180.000 auf 95.000 versicherte Wohnungseinbrüche. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer haben in dieser Zeit mit staatlicher Unterstützung in bessere Sicherheitstechnik investiert.
KfW-Fördermaßnahmen
Wer sein Eigenheim saniert oder altersgerecht umbaut, kann sich an die KfW Bank wenden, empfiehlt der GDV. Dort gebe es auch Förderprodukte für Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz. Aus Sicht der Versicherer sollten die typischen Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders gesichert werden. Doch einbruchhemmende Fenster und Türen werden in Deutschland bei Neubauten nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem, weil entsprechende Vorschriften hierzu bislang fehlen. W.K. Pfauntsch