In Sachen Durchmesser gilt nach wie vor ein in Vivian, South Dakota (USA) gefundenes Hagelkorn als eines der größten der Welt. Mit 20,32 Zentimeter und fast 879 Gramm Gewicht schlug es am 23. Juli 2010 ein. Mit einem Umfang von 47,33 Zentimetern musste es sich – wenn auch knapp – jedoch einem Herausforderer aus einem anderen Bundesstaat geschlagen geben: Bereits am 22. Juni 2003 ging in Aurora, Nebraska (USA) ein Eisklumpen von 17,8 Zentimetern Durchmesser und 47,6 Zentimetern Umfang auf die Erde nieder.
Wenn ein 1-kg-Hagelkorn darnieder kommt...
Das schwerste bekannte Hagelkorn soll am 14. April 1986 in Gopalganj/Bangladesh eingeschlagen sein: Es wog 1,02 Kilogramm. Der verheerende Sturm tötete 92 Menschen. Einen noch höheren Blutzoll soll laut der Weltorganisation der Meteorologie ein Gewitter in den indischen Bezirken Moradabad und Beheri gefordert haben: Dort starben an einem einzigen Tag, dem 30. April 1888, laut Aufzeichnungen 246 Menschen. Noch extremer soll es am Black Monday während des Hundertjährigen Krieges zugegangen sein: Am 13 April 1360 sollen im französischen Chartres etwa 1.000 englische Soldaten einem Hagelsturm zum Opfer gefallen sein.
Münchner Hagel von 1984 weiterhin "Europa-Meister"
Was die wirtschaftlichen Folgen angeht, rangiert nach wie vor ein Sturm in Sydney an der Spitze der Schadentabellen. Am 14. April 1999 beschädigte er innerhalb einer Stunde 40.000 Fahrzeuge und verursachte Gesamtkosten von 4,29 Milliarden US Dollar. In den USA wird ein Unwetter vom 10. Apri 2001 als teuerstes Elementarereignis geführt, das vom Osten Kansas bis in den Südwesten von Illinois zog und unter anderem den Großraum St. Louis traf. Der Schaden überstieg 2,5 Milliarden Dollar. Für Europa bleibt bis heute der legendäre Münchner Hagel vom 12. Juli 1984 unerreicht, der 70.000 Häuser, 200.000 Autos und 150 Flugzeuge beschädigte und zwei Milliarden US-Dollar an Kosten verursachte.