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Analyse: Jeder 5. Unfalltote in einem Pkw war nicht angeschnallt

30.12.2014 18:48 Uhr
Analyse: Jeder 5. Unfalltote in einem Pkw war nicht angeschnallt
Der DEKRA Winterthur Crashtest zeigt deutlich, wie schwer für nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen die Auswirkungen bei einem Fahrzeugaufprall ausfallen.
© Foto: DEKRA Automobil GmbH

Gurtmuffel leben gefährlich: 20 Prozent aller getöteten Pkw-Insassen waren nicht angeschnallt. Das sind gut 300 Verkehrstote, die sich bei Unfällen im Jahr 2013 aufgrund just in dieser Situation nicht angelegtem Sichereitsgurt selbst um ihre Überlebenschancen gebracht hatten.

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Menschen, die als Pkw-Insassen bei einem Verkehrsunfall getötet wurden, könnten noch am Leben sein, wenn sie sich angeschnallt hätten, ist der ADAC überzeugt. Eine Abfrage des Münchner Automobil-Clubs bei den zuständigen Landesministerien zur Anschnallquote bei tödlich Verunglückten ergab, dass etwa jeder fünfte Getötete nicht vorschriftsmäßig gesichert war. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). Laut Statistischem Bundesamt kamen 2013 insgesamt 1.588 Menschen als Fahrer oder Mitfahrer in einem Pkw bei einem Verkehrsunfall ums Leben – das war ungefähr die Hälfte aller bei einem Verkehrsunfall im Vorjahr getöteten Menschen.

Gurtanlegequote hoch, Sterberate aber auch

Gleichzeitig liegt die Gurtquote in Deutschland erstaunlicherweise bei annähernd 100 Prozent. 2013 waren nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) 97 Prozent der Fahrer und der Fondsinsassen sowie 98 Prozent der Beifahrer angegurtet. Dies zeigt laut ADAC, dass die Akzeptanz des Sicherheitsgurts als wichtigste Einrichtung zur Verringerung der Verletzungsschwere bei Unfällen sehr groß ist. Gerade vor diesem Hintergrund und angesichts der erwiesenen Schutzwirkung des Gurts stimme die hohe Zahl der Unfallopfer, die nicht gesichert waren, sehr bedenklich.

Bequemlichkeit auf Kurzstrecken echtes Sicherheits-Manko

Der ADAC geht davon aus, dass in den meisten Fällen Bequemlichkeit der Grund für Autofahrer und Beifahrer ist, sich nicht anzuschnallen. Viele meiden den Gurt vor allem auf Kurzstrecken. Auch Kleidung könne eine Rolle spielen: Manche Autofahrer scheuen die Falten, die ein Gurt an Hemden oder Jacken hinterlassen kann. Zudem fühlen sich vor allem in der kalten Jahreszeit viele Fahrer durch dicke Winterjacken oder -mäntel in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Der Club empfiehlt, diese vor der Fahrt abzulegen, damit der Gurt dicht am Körper liegt.

Wenn ungesicherte Insassen zur Gefahr werden...

Der ADAC weist zudem darauf hin, dass nicht angegurtete Insassen für andere Mitfahrer im Auto zur Gefahr werden können. Bei einem Zusammenstoß fliegen ungesicherte Gegenstände und Insassen wie Geschosse durch das Fahrzeug und können dabei schwerste Verletzungen verursachen. Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr, sagt dazu: "In puncto Effektivität ist der Sicherheitsgurt im Auto unschlagbar. Nichts schützt besser als der Gurt. Deswegen rate ich allen Autofahrern und Insassen dringend, sich auch auf kurzen Strecken anzuschnallen – für ihre eigene Sicherheit und die ihrer Mitreisenden."   (wkp)

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