Die Verunsicherung im Markt ob der Kündigungen der beiden Vorstände sowie zwei weiterer Mitarbeiter aus dem Führungskreis der Innovation Group (siehe unsere heutige Erstmeldung) ist groß. Das weiß auch Matthew Whittall, der frühere und seit Samstag neue Vorstandsvorsitzende des Unternehmens.
"Werden aktiv in Dresden mit dabei sein"
Bereits am 1. Oktober hat er deshalb verbindlich zugesagt, dass er selbst und weitere Mitarbeiter von Innovation Group Deutschland nach Dresden zum 12. AUTOHAUS-Schadenforum kommen werden, um auf diesem Kongress in den direkten Dialog mit Auftraggebern von Versicherungen, Flotten und vor allem den eigenen Partnerbetrieben treten zu können. "Wir werden in Dresden erneut auch mit einem Messestand vertreten sein, der Anlaufpunkt für all unsere Kunden und Werkstätten ist", so Whittal.
"Früher wieder im Sattel, als ich selbst gedacht hatte"
Auf die Frage, was er zu den im Raum stehenden Kündigungen sagen könne, wollte und könne er nichts sagen. Sein Zurückkommen sei aber "relativ kurzfristig" entschieden worden und er sei jetzt "deutlich früher wieder im Sattel, als ich selbst gedacht hatte". Unbenommen davon freue er sich auf seine neue Aufgabe. Derzeit ist er bekanntermaßen auch Geschäftsführer der von ihm selbst Anfang 2014 gegründeten Firma Claim Bees ("Schaden-Bienen"), die jetzt weiterer Bestandteil der Innovation Group geworden ist.
Der gebürtige Engländer Whittall gilt als der eigentliche Pionier der Schadenslenkung in Deutschland, die 1997 unter dem damaligen Namen Motorcare gestartet war. 2014 gab Whittall (er selbst trat erst 1999 ins Unternehmen ein) nach insgesamt 15 Jahren das Steuer-Rad in Stuttgart ab, um Claim Bees aufzubauen. Bis zu diesem Zeitpunkt war er zusätzlich CEO von IG für Zentraleuropa. Diesen Posten gab er an den seinerzeitigen Belgien-Chef Bart de Groof und den deutschen Vorstandsvorsitz an Jürgen Schmidt ab.
Erste Kampfansage vor zwei Jahren
Im Frühsommer 2014 gaben de Groof und Whittall übereinstimmend als Zielsetzung bekannt, das Schadensteuerungsvolumen in naher Zukunft verdoppeln zu wollen. Das war seinerzeit durchaus als Kampfansage an die HUK-COBURG als größten deutschen Schadenslenker zu verstehen.
"Bei aktuell rund 250.000 gesteuerten Schäden, inklusive Glas, läge damit die Zahl künftig bei rund 500.000. Eine halbe Million Reparaturen ist eine schöne Zahl", sagte Whittall im Mai 2014. Whittalls Firma Claim Bees, an der IG von Anfang an mit beteiligt war, hatte am 1. Mai 2014 offiziell die Arbeit aufgenommen.
Schadenslenkungs-Einsparpotenziale in Zahlen
Bart De Groof wollte sich seinerzeit zwar nicht auf eine konkrete Zahl festlegen, betonte gegenüber AUTOHAUS jedoch: "Wir sind überzeugt von der Qualität unserer Dienstleistung. Die Ende 2013 veröffentlichte Fraunhofer-Studie hat zudem den tatsächlichen Nutzen von Schadensteuerung untermauert. Bei Kaskoschäden liegt das Einsparpotenzial durch Steuerung bei 330 Euro, bei Haftpflichtschäden beträgt es 430 Euro je Fall – unabhängig vom Fahrzeughalter und der Region. Zudem wissen wir aus unserer langjährigen Erfahrung im Markt, dass etwa jeder zweite Autofahrer sagt: Ja, ich möchte Hilfe bei der Schadenabwicklung. Das Potenzial ist also tatsächlich da. Die Herausforderung heißt, die richtigen Lösungen zu finden, um das Potenzial zu nutzen."
Rund 100 Auftraggeber von Versicherungen und Flotten
Innerhalb der Innovation Group war zum selben Zeitpunkt der Flottenbereich mit der Innovation GmbH, vormals Nobilas, das am stärksten wachsende Geschäftsfeld. Im ersten Halbjahr 2014 betreute die IG nach eigenen Angaben 45 Versicherer sowie 51 Fahrzeugflotten und vermittelte monatlich mehr als 12.000 Reparaturen.
Wie das Geschäft aktuell aussieht und wie es weitergehen wird, dazu werden sich Matthew Whittall und seine Kollegen sicherlich im direkten Dialog mit Werkstattpartnern und Auftraggebern in Dresden auch konkret äußern. In knapp drei Wochen ist es soweit. Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen! Anmeldemöglichkeit und sonstige Programminhalte des Top-Kongresses finden Sie unter www.autohaus.de/schadenforum2016 (wkp)
12. AUTOHAUS-Schadenforum: Innovation Group tritt in direkten Dialog mit Werkstätten und Auftraggebern

Seit Samstag ist Matthew Whittall (48) offiziell der neue Vorstandsvorsitzende der Innovation Group Deutschland, am heutigen Montag hat für ihn auch der erste Arbeitstag in Stuttgart begonnen. Die momentan für ihn wichtigste Entscheidung hat er bereits getroffen: Er selbst und weitere Mitarbeiter kommen am 24. und 25. Oktober zum AUTOHAUS-Schadenforum in Dresden.