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VW-Chef: "Baldige kraftvolle Maßnahmen" für Auto-Kaufanreize nötig

27.04.2020 09:30 Uhr
VW-Chef: "Baldige kraftvolle Maßnahmen" für Auto-Kaufanreize nötig
Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG.
© Foto: picture alliance/Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

VW-Chef Herbert Diess erhöht den Druck auf die Politik. "So bald als möglich" müsse es Klarheit geben, ob mit staatlichen Kaufanreizen zu rechnen sei.

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VW-Chef Herbert Diess hat die Politik zu einer möglichst raschen Entscheidung über Kaufanreize für Autos wegen der Corona-Krise aufgerufen. "Baldige kraftvolle Maßnahmen wären wichtig", sagte der Manager am Montag im Wolfsburger Stammwerk zum Wiederanlauf der Produktion. Um den Nachfrageeinbruch abzufedern, brauche die Branche "so bald als möglich" Klarheit, ob auch mit staatlicher Hilfe der Absatz angekurbelt werden könne. Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufseher Stephan Weil (SPD) meinte mit Blick auf die am Mittwoch geplanten Beratungen mit seinen Amtskollegen in den beiden anderen Autoländern Bayern und Baden-Württemberg, die Branche sei "von fundamentaler Bedeutung".

Die Autohersteller wünschten sich angesichts der Folgen der Pandemie Unterstützung aus der Politik, bekräftigte Diess am VW-Hauptsitz. Dort fuhr der Konzern zum Wochenbeginn die Fertigung nach fast eineinhalb Monaten Zwangspause wieder vorsichtig hoch. In der jetzigen Phase eines negativen Konsumklimas gebe es Sorgen vor Jobverlusten. "Letztlich geht es darum, die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen", sagte Diess. "Wir würden uns freuen, wenn die Politik Konsumanreize setzt. Wir können gleichzeitig einen großen Schritt tun in Richtung Verbesserung der Umweltverträglichkeit."

Weil kündigt an, ein mögliches Prämienmodell zügig zu besprechen: "Uns ist bewusst, dass wir eine schnelle Entscheidung brauchen. Eine zu lange Diskussion des Themas dürfte fehl am Platz sein." Es gehe dabei nicht nur um große Konzerne. "Wir reden über jede Menge mittelständische Unternehmen überall in Deutschland."

Brandstätter fordert, auch moderne Verbrenner zu berücksichtigen

Nach Ansicht von VW-Kernmarken-Geschäftsführer Ralf Brandstätter sollte die Bundesrepublik bei der Debatte über Auto-Kaufprämien in der Corona-Krise eine Schrittmacherrolle in der EU einnehmen. "Deutschland kann da einen Impuls setzen", sagte der Manager am Montag in Wolfsburg. "Wir müssen die Wertschöpfungsketten in Gang setzen", sagte Brandstätter. Derzeit liegt die Autonachfrage am Boden - auch weil viele Händler erst kürzlich wieder öffneten und Verbraucher zurückhaltend sind.

Geht es nach den Vorstellungen von Volkswagen, sollten nicht ausschließlich Autos mit alternativen Antrieben, sondern auch moderne Verbrenner in eine Absatzförderung eingebunden werden. Allein etwa auf E-Autos zu setzen, sei wegen der noch begrenzten Kapazitäten und dünnen Ladesäulen-Abdeckung wenig sinnvoll, sagte Brandstätter.

"Deswegen sind wir der Meinung, dass auch eine Förderung des aktuellen Portfolios möglich ist." Nehme man mit Hilfe einer solchen umfassenden Prämie auch alte Autos von den Straßen, dürfte es einen "direkt spürbaren CO2-Effekt" geben. "Wir plädieren für ein einfaches Modell, das auch das aktuelle Fahrzeugangebot umfasst."

Rasche Beschlüsse der Politik seien nun notwendig. Starte eine Prämie im Mai, könne ein Aufholprozess gelingen - später, etwa im Herbst, sei eine schnelle Erholung der Branche schwieriger, so Brandstätter. (dpa)

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KOMMENTARE


Alexander Schaeffer

27.04.2020 - 14:36 Uhr

Sehr schönen Guten Tag allerseits!Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich erneut zum Thema Kaufprämie/Abwrackprämie zu äußern.Mit folgendem Kommentar hatte ich bereits vor über einer Woche die Sorge beschrieben, die sich nunmehr in der Tat seit einigen Tagen in den Verkaufs(-Beratungs)gesprächen zeigt: Man zögert und harrt der Prämien, die da kommen mögen.Zitat:"Alexander Schaeffer20.04.2020Guten Tag die werten Damen- und Herrschaften! Sollte es eine Abwrackprämie 2.0 geben, die der von vor 11 Jahren gliche, wäre der deutsche Fabrikatshandel wahrscheinlich am Ende. Erst wird dann angekündigt, dann kommt die Zurückhaltung der Verbraucher und es gibt zwar Beratung, aber keinen Verkauf im Autohaus, bis nach weiteren 6 Wochen die Prämienhöhen klar und die Formulare bei dem BAFA entwickelt sind. Dann werden Bestellungen getan, die im Sommer oder Herbst zum Kunden gehen und die Kassen klingeln ganz zuletzt, bis die Kaufprämie-Hersteller und der BAFA-Anteil im Haus ist. Inzwischen sind die wertvollen Gebrauchtwagen auf dem Hof verschimmelt und noch Leasing/Finanzierungsausläufer dazugekommen. Dann lieber nicht, und schon gar nicht so wie es wohl der Industrie vorschwebt, die letztlich neue Produktion verkaufen möchte und keine Bestände im Handel. Ich finde, da sollte sich der ZDK entsprechend positionieren und nicht den Lautsprecher Vizepräsident schon mal Alarmismus machen lassen. Es sollten jetzt endlich Einige in ihren Homeoffices mal kräftig durchlüften, dann klappts auch mit dem Nachdenken wieder ... Beste Grüße von der Saar an alle Kollegen, die voller Kreativität und Tatkraft ihre Unternehmen und Mitarbeiter retten wollen. Und hoffentlich werden." Zitat Ende.Nun "erhöht den Druck auf die Politik" Herr Diess vom VEB Volkswagen und erneuert den Ruf nach einer Kaufprämie "zügig", damit die Schlüsselindustrie in Gang kommt, mitsamt den über Jahre wie die Zitronen ausgequetschten Zulieferern und wird noch vom Hauptanteilseigner MP Weil, NDS, sekundiert.Vielleicht rechnet der VW Konzern mit einer Abwrackprämie für Schummeldiesel, dann ist das Problem schon mal aus der Welt. Unsagbar. Man müsste diesen Laden in Wolfsburg mal auf Schadenersatz verklagen, macht jemand mit? Gibt doch Sammelklagen, oder? Dann greifen dem deutschen Steuerzahler, der die Prämie letztlich finanziert, die Herrsteller aus Südkorea und sonstwoher noch in die sich zusehends leerenden Taschen und retten daselbst ihre Produktionswerke rund um den Globus. Da gibt man die Milliarden besser gleich der WHO oder der UN, oder dem THW .Wäre ich die Politik, würde ich dieser Industrie jetzt keinen Cent spendieren, die sparen ja schon die CO2 Strafen und können ja ihre Mondpreise korrigieren. Oder die Restwerte garantieren. Wir werden hier vorläufig nichts mehr mit Rückkaufverpflichtung verkaufen. Hoffentlich hört das mit diesem HomeOffice Blödsinn bald mal auf, wie gesagt, frische Luft .....Toi Toi Toi an alle Mitkämpfer!


Benedikt Neugebauer

27.04.2020 - 18:16 Uhr

Es ist schon fast "frech" wie die deutsche Automobilindustrie nicht müde wird, laufend "die Hand aufzuhalten". Der Ruf nach Kaufanreizen ist das eine. Großzügige Subventionen bei allen möglichen nutzlosen "Forschungsprogrammen", Standortsicherungen etc. ist das andere. Und danken tut das insbesondere VW mit großangelegtem Betrug am Kunden, dessen Regulierung dann solange hinausgezögert wird, mit Hilfe der Politik, bis die Ansprüche verjährt sind. Kein Ruhmesblatt für die ehemals stolze und innovative deutsche Automobilindustrie. Aber damals gab es eben auch noch wirkliche Manager ... Schade und auch peinlich ...


herbie

27.04.2020 - 19:58 Uhr

@Schaeffer Gute Idee, VW ist ein Dorn in der Automobilwelt. Einige Jahre die Kundschaft betrogen und jetzt vom Steuerzahler Verkäufe anheizen. Die Kassen bei VW sind voll. Die sollen bitteschön ihre Fahrzeuge günstiger anbieten. VW ist halt ein Staatsunternehmen, das nicht auf die Steuergelder seiner Bürger achtet. Herr Schaeffer, ich wäre gleich dabei mit einer NICHTKAUFPRÄMIE FÜR VW.


Toto

28.04.2020 - 10:20 Uhr

Natürlich wartet jeder mit dem Kauf, bis die Politik über die Kaufanreize entschieden hat. Gibt es eine stattliche Prämie dann nur für Elektro und Hybrid, werden Familien bei VW nicht fündig. Tiguan Allspace, Touran und Sharan gibt es nicht als PHEV, schon gar nicht als E-Auto. Und der Passat Variant GTE wird nicht als Familienkombi wahrgenommen. Wer privat über einen Neuwagen nachdenkt, hat in der Regel ein Bestandsfahrzeug, dass er zu einem vernünftigen Preis verkaufen will, was im Privatverkauf zurzeit nur schlecht möglich ist. Inzahlungnahmeprämien von VW? Weitestgehend Fehlanzeige und wenn, dann weiterhin mit der blödsinnigen Ausnahme von Konzernfahrzeugen. VW als EU-Neuwagen werden bei vergleichbarer Ausstattung 30-40 % unter dem deutschen Listenpreis angeboten. Was in Polen oder Tschechien serienmäßig ist, kostet in Deutschland teilweise Aufpreis wie Klimaautomatik, besseres Radio, ACC, getönte Scheiben. Für die preissensiblen Kunden gibt es dort auch weiterhin die Trendline-Ausstattung. Mit günstigen Einstiegsmodellen und zeitlich befristeten kostenlosen Ausstattungspaketen könnte man die Kunden in den Autohäuser locken. Stattdessen haben sich die Konditionen zum 1. April verschlechtert, so dass der Hauspreis bei Neuwagen nach der Corona-Schließung höher ausfallen muss als vorher.


Rudi S.

28.04.2020 - 17:09 Uhr

Lieber Herr Diess: Wer hunderte von Millionen Dollar an amerikanische Kunden ausgibt und den deutschen Verbraucher total vergisst, braucht jetzt nicht auch noch den deutschen Steuerzahler um Subvention seiner eigenen, total überhöhten Verkaufspreise aufzufordern. Bringen Sie Ihren Laden in Ordnung und vor allem Ihr Vertriebs- und Margensystem. Dann kann das auch ganz ohne staatliche Subvention funktionieren!


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