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Bundesländer: Neue Bedenken gegen Pkw-Maut

26.01.2015 09:15 Uhr
Gegen die umstrittene Pkw-Maut formiert sich neue Kritik aus den Ländern.

Der Streit um die Pkw-Maut nimmt wieder Fahrt auf. Der Bundesrat kann die Pläne zwar nicht verhindern. Trotzdem werden Bedenken laut. Die EU-Kommission bringt nun eine europaweite Maut ins Gespräch.

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Gegen die umstrittene Pkw-Maut formiert sich neue Kritik aus den Ländern. Der Verkehrs- und der Finanzausschuss des Bundesrats bezweifeln die Höhe der Einnahmen und haben "grundsätzliche Bedenken", ob das vom Bundeskabinett beschlossene Paket mit europäischem Recht vereinbar ist. Das geht aus Empfehlungen der Ausschüsse für die Sitzung der Länderkammer am 6. Februar hervor. 

Die beiden Gesetze zur Maut und zur kompletten Maut-Entlastung für inländische Autobesitzer durch eine geringere Kfz-Steuer sind im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig. Auch im Bundestag sollen EU-Aspekte jedoch genauer unter die Lupe kommen. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) wies alle Einwände zurück.

"Die Pkw-Maut ist noch nicht durch. Da liegen noch harte Diskussionen vor uns", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur. Die Beratungen im Parlament würden nicht einfach. Der Vize-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, betonte: "Der Bundesrat ist fast einhellig gegen die Dobrindt-Maut. Bundeskanzlerin (Angela) Merkel muss endlich die Reißleine ziehen und diesen Maut-Unsinn beerdigen."

An diesem Dienstag wird EU-Kommissarin Violeta Bulc im Verkehrsausschuss erwartet. Bulc hatte eine Benachteiligung von EU-Ausländern kritisier. Am Wochenende brachte sie nun eine europaweite Pkw-Maut ins Gespräch. Der "Welt am Sonntag" sagte sie, die Höhe einer solchen Abgabe solle sich "ausschließlich an der Zahl der gefahrenen Kilometer orientieren und nicht zeitabhängig sein". Dann werde niemand diskriminiert.

Dobrindt sagte zu dem Vorschlag: "Dass die Kommission sich positiv zur Mautfinanzierung von Straßen äußert, ist ein gutes Signal." Eine europaweite Maut sei jedoch nur schwer umzusetzen, sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung. "Dazu wird es sehr lange Diskussionen in Europa geben. Das ändert nichts an unserer Entscheidung, im nächsten Jahr in Deutschland die Infrastrukturabgabe einzuführen."

"Keine nennenswerten Einnahmezuwächse"

Die Bundesrats-Ausschüsse sehen die Gefahr, dass in einem EU-Vertragsverletzungsverfahren oder vor dem Europäischen Gerichtshof die Kompensation für deutsche Kfz-Halter für rechtswidrig erklärt wird. Zu bedenken gegeben wird auch, dass wegen der Steuerreduzierung "keine nennenswerten Einnahmezuwächse" für das Verkehrsnetz zu erkennen seien. Über die Ausschuss-Empfehlungen hatte zuerst das Magazin "Der Spiegel" berichtet.

Dobrindt will die Pkw-Maut ab 2016 für Autobahnen und Bundesstraßen kassieren. Fahrer aus dem Ausland sollen nur für Autobahnen zahlen. Erwartet werden daraus nach Abzug der Systemkosten zusätzlich 500 Millionen Euro pro Jahr für Investitionen ins Straßennetz.

Der Verkehrsausschuss des Bundesrats schlägt zudem weitere Maßnahmen vor, um Nachteile für Grenzregionen zu vermeiden. Dafür sollten bestimmte Autobahnabschnitte im Bereich von 30 Kilometern «innerhalb des Bundesgebietes bis zu den Staatsgrenzen» von der Mautpflicht auszunehmen sein. Aus Datenschutzbedenken kritisiert werden die geplanten Stichprobenkontrollen über eine Nummernschild-Erfassung. Für Inländer reiche der Zahlungseingang der Maut aus, so dass deren Daten nicht erhoben werden müssten. (dpa)

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KOMMENTARE


egon sunsamu

27.01.2015 - 07:56 Uhr

Was haben Politiker bisher zustande gebracht, was vom Nutzen für die Bürger war?Sie versenken Millionen und Milliarden für ideologisch getriebene und dilettantisch umgesetzte Ideen, die nichts bringen. Es soll Länder geben wo nach reiflicher Überlegung Maßnahmen einfach eingeführt werden. In Deutschland wird ewig diskutiert und die aggressivste Lobbygruppe setzt sich durch...


Imagsnet

27.01.2015 - 08:12 Uhr

Es könnte soooo einfach sein:Anstelle der Kraftfahrzeugsteuer sollten die echten Kosten für Infrastruktur vollumfänglich auf die Besteuerung der Kraftstoffe umgelegt werden. So würde jeder anteilig zur tatsächlichen Nutzung seinen Beitrag leisten (Verursacherprinzip) und der Ansporn zu verbrauchsoptimierten Fahrzeugen wäre gegeben.


S.V.

27.01.2015 - 10:33 Uhr

Nein Imagsnet, es ist eben nicht so einfach, weil viele Ausländer, die unsere Autobahnen und Straßen ebenso nutzen, ihren ( finanziellen ) Beitrag einfach umgehen könnten. Trotz ausreichender PS kann ich bei zurückhaltender Fahrweise locker ohne Tanken Deutschland überqueren. Mit einer Maut werden ALLE Autobahnnutzer zur Kasse gebeten, wie auch wir in zahlreichen anderen Ländern zahlen müssen und somit den Neubau und Erhalt des Straßennetzes dieser Länder mitfinanzieren.


Dieter M. Hölzel

27.01.2015 - 12:24 Uhr

Na ja, was juckt dieses Ministerlein schon, der bringt ja sowieso nichts auf dieReihe und bildet sich ein er sei der Größte. Das Thema Maut hängt einem schonzum Halse raus, bei solchen Dilettanten der reinen Parteipolitik. Aber die werdensich bei der nächsten Wahl noch wundern, Griechenland hat es gezeigt, wie manSpekulanten-Steuerbetrüger und Korruption aus den Ämtern und dem Fressnapf vertreibt.Leider wird das hier auch bald so sein, ob links oder rechts, die versenken danndas Schiff samt schwarz - rot - gold. Die "feinen" runden Tische bei Jauch oderPlasberg - Maischberger usw. werden das mit ihrem " Gesappel " nicht ver-hindern, vielmehr kann man nur noch den Kopf, über soviel Gequatsche undden bestellten Zuschauern, die über jeden Käse klatschen, wundern. Alles wirdzu Tode diskutiert, nur beim Geld, da ist sich diese Politkaste schnell einig, denBanken wieder über eine Billion zu geben, wir Bürger zahlen diese Zeche, einVerbrechen am Kapital, sozusagen ein " Kapitalverbrechen "???


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