Deutschland und Frankreich wollen noch diese Woche die Pläne für eine Batteriefertigung in Europa vorantreiben. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier werde dazu am Donnerstag seinen Kollegen Bruno Le Maire in Paris treffen, kündigte Altmaiers Staatssekretärin Claudia Dörr-Voß am Dienstag in Brüssel an. Die EU-Kommission erwartet bis Juni Förderanträge für ein europäisches Batterieprojekt und will bis Ende Oktober eine Entscheidung treffen.
Kommissionsvizechef Maros Sefcovic hatte 2017 eine Batterie-Allianz auf den Weg gebracht. Ziel ist, rechtzeitig zu dem erwarteten Boom von Elektroautos in Europa Batteriefabriken aufzubauen. Bisher werden nach offiziellen Angaben rund 84 Prozent der Batterien weltweit in Asien produziert und nur drei Prozent in Europa.
Sefcovic sagte nach einem Treffen mit Dörr-Voß und anderen Vertretern aus EU-Staaten, in den vergangenen 18 Monaten sei viel erreicht worden. Derzeit würden große grenzüberschreitende Konsortien in der EU gegründet, die die ganze Wertschöpfungskette abdeckten, vom Rohmaterial über die nötigen Chemikalien bis Zellproduktion, Software und Recycling. Doch müsse die Entwicklung noch schneller gehen. Drei der Konsortien seien am weitesten fortgeschritten, sagte Sefcovic.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, Deutschland und Frankreich wollten ein Konsortium fördern, das von der Opel-Mutter PSA und dem französischen Batteriehersteller "Saft" gebildet wird. Dörr-Voß bestätigte eine Absichtserklärung gegenüber der EU-Kommission. Sefcovic ergänzte, dass diese bereits darauf geantwortet habe. Einzelheiten nannte er unter dem Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse nicht. Nach Einschätzung von Branchenkreisen könnte das Opel-Komponentenwerk in Kaiserslautern als Standort für die Batteriefertigung in Betracht kommen. (dpa)