Die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg will in die Grundlagenforschung an den Universitäten investieren, um alternative Fahrzeugantriebe zu fördern. "Das ist ein Spielfeld, auf dem wir die Entscheidung treffen müssen", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart bei seiner ersten Regierungspressekonferenz. Er werde das Gespräch mit den Autobauern suchen, um mit ihnen über die strategische Ausrichtung zu diskutieren. Er habe sich schon mit Zetsche und Bosch-Chef Franz Fehrenbach getroffen.
Kretschmann wehrte sich gegen Vorwürfe, er wolle die Bürger bei der Wahl ihrer Fahrzeuge bevormunden. "Ich habe den Leuten nicht vorzuschreiben, ob sie einen Smart oder einen Porsche kaufen werden" sagte er. Er werde aber für Rahmenbedingungen sorgen, eine moderne vernetzte Mobilität verschiedener Verkehrsträger voranzutreiben, bei der etwa auch die organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Autos eine Rolle spiele.
Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch ein Maßnahmenpaket für die Elektromobilität beschließen. Der Staat will mit rund einer Milliarde Euro bis 2013 zusätzlich Forschung und Entwicklung fördern und zudem Steueranreize schaffen. Das hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag nach Vorlage eines Expertenberichts zur Elektromobilität angekündigt (wir berichteten). Eine Kaufprämie sei aber "nicht die richtige Antwort", sagte Merkel. (dpa)
K. Wempe