Die Elektrifizierung des Automobils ist nach Expertenmeinung nicht mehr aufzuhalten. "Das Elektroauto wird nach derzeitigem Stand keine kurzfristige Modeerscheinung sein, sondern zu einem technologischen Paradigmenwechsel in der Autobranche führen", schreibt Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive (CoA) der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch, in seiner aktuellen Innovationsstudie. Bei der E-Mobilität sei seit 2008 eine explosionsartige Steigerung der globalen Aktivitäten feststellbar. "Noch nie zuvor haben in einem so kurzen Zeitraum praktisch alle Autohersteller einen ähnlichen technologischen Pfad beschritten", so Bratzel.
Allerdings werde sich die Veränderung sehr viel langsamer vollziehen als vielfach erhofft. Nach der Prognose des Experten bleiben reine Elektroautos zunächst eine Nische insbesondere in Ballungsräumen und als Zweitwagen. Bratzel rechnet damit, dass die Stromer im Jahr 2020 auf einen globalen Marktanteil von rund zwei Prozent kommen, der bis 2025 auf rund fünf Prozent ansteigen kann. Damit wachse die Zahl von Elektroautos von rund 1,7 auf dann etwa 4,5 Millionen an.
Der Studie zufolge sind konventionelle Verbrennungsmotoren auch in den kommenden 15 Jahren die dominierende Pkw-Antriebsform. Trotz Effizienzverbesserungen erwartet Bratzel aber einen signifikanten Rückgang um 75 Prozent bis 2025. Parallel dazu steige der Anteil von Fahrzeugen mit Hybriantrieb bis auf rund 20 Prozent. Bratzel: "Vor allem Plug-In Hybrid-Antriebskonzepten kommt eine wichtige Brückenfunktion zum reinen Elektroauto zu."
- Innovationen bei alternativen Antrieben (50.5 KB, IMAGE/GIF)
Udo Kern