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Opel: Händlerverband wehrt sich gegen Elektroquote

22.07.2019 17:00 Uhr
Opel will jeden Händler verpflichten, acht Prozent seines Monatsziels mit Elektrofahrzeugen zu erfüllen.
© Foto: Opel

Alle Hersteller müssen sich derzeit mit dem durchschnittlichen Flottenverbrauch ihrer Neuwagen auseinandersetzen, um größere Strafzahlungen ab 2020 zu vermeiden. Opel will seine Händler deswegen zu einer Elektroquote zwingen. Der VDOH wehrt sich.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

Die Wogen schlagen derzeit hoch bei Opel. Es geht um den durchschnittlichen Flottenverbrauch der Neuwagen. Wenn dieser zu hoch ist, drohen dem Hersteller ab nächstem Jahr Milliarden Strafzahlungen. Deswegen will der Hersteller nun den Händlern in der Vertriebsrichtlinie 2020, bei Opel "Commercial Policy" genannt, vom CO2-Ausstoß abhängige Monatsziele vorgeben. Außerdem soll jeder Händler verpflichtet werden, acht Prozent seines Monatsziels mit Elektrofahrzeugen zu erfüllen, ca. drei Prozent Corsa-e und fünf Prozent Grandland Hybrid. Erfüllt das Autohaus diese Vorgaben nicht, erhält es keinen Qualitätsbonus.

Das bringt die Händler auf die Barrikaden, denn ihrer Meinung nach ist die Elektroquote angesichts der fehlenden Nachfrage derzeit nicht zu erreichen. Hinzu komme, dass die Preisgestaltung für Corsa-e und Grandland PHEV nicht marktgerecht sei. Ein Corsa-e soll zum Beispiel mit einer Leasingrate von 299 Euro zuzüglich einer Leasingsonderzahlung von 4.194 Euro vermarktet werden. Das sei dem Kunden "schlichtweg nicht vermittelbar", heißt es in einem Rundschreiben des Opel-Händlerverbandes (VDOH), das AUTOHAUS vorliegt.

"Regelung ist existenzgefährdend"

Darüber hinaus würde die Erreichung der monatlichen CO2-Durchschnittswerte nach Auffassung des VDOH zu geradezu grotesken Szenen führen. Würde der Händler zu viele größere Fahrzeuge (z.B. Insignia) verkaufen, müsste er auf manche Geschäfte verzichten, um sich nicht einer existenzbedrohenden Bonuskürzung auszusetzen. Deswegen wird befürchtet, dass die Händler gezwungen sind, mit fast dem kompletten Zielerfüllungsbonus den Absatz von Elektro-  und Hybridfahrzeugen zu subventionieren, um die Zulassungsziele zu erreichen. Insgesamt sei die vorgeschlagene Regelung deswegen existenzgefährdend.

Vorstandssprecher Peter Müller vom VDOH sagte auf Anfrage vom AUTOHAUS, dass sich der Verband in den nächsten Gesprächen mit Opel, die zeitnah folgen werden, für die Umsetzung der im letzten Jahr bereits angesprochenen und teilweise verhandelten Commercial Policy vehement einsetzen werde: "Hier setzen wir auf den Geist der Verhandlungen aus dem Jahr 2018 und werden die Interessen unserer Händler mit allem was uns zur Verfügung steht durchsetzen."


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KOMMENTARE


WK

22.07.2019 - 18:14 Uhr

So etwas gibt es nur im Autogewerbe..............oder wie wäre es, wenn Ralph Lauren seinen Händlern vorschreiben würde, nur noch gelbe Woll-Jacket zu verkaufen.Soll PSA doch mit seiner "Commercial Policy" nach China gehen, dort wäre so etwas vielleicht machbar.


Andreas

22.07.2019 - 19:00 Uhr

Ich fahre einen 2012er Ampera, ein super Auto mit jetzt 190000km, wenn der Händler ins Spiel kommt für Service oder TÜV wird es eine Katastrophe. Von daher fällt es mir leicht zu glauben, dass die Händler keine E-Autos wollen. Sie werden aber Gott sei Dank müssen.


Frank F

22.07.2019 - 21:07 Uhr

Marktwirtschaft von ihrer schönsten Seite.......


Herbie

22.07.2019 - 21:23 Uhr

Die ganze Elektrodebatte ist Volkswagen und der jetzigen CDU/CSU und SPD Regierung zu verdanken. Diese Kungelei zwischen Unternehmen und Politik hat sehr kroteske Interessen angenommen.Jeder der dieses liest würde ich empfehlen kein Elektrofahrzeug zu kaufen. Opel ist nur ein kleines Rad in der Automobilherstellung und wird gezwungen an diesen Geschäften mitzuziehen.


Hans W. MÜLLER

22.07.2019 - 21:39 Uhr

Die Opel-Händler haben sich - auch "UNTERSTÜTZT"durch die merkwürdige GM- Politik bei Ampera und vor allem Ampera E - nicht gerade darum gerissen, KUNDEN vom E-Auto zu überzeugen.Jetzt sollten sie mal die Chance ergreifen und den neuen attraktiven Corsa E abzgl. 4000 Euro Umweltprämie und 4000 Euro Prämie für Dienstwagen (man denke nue an die Pflegedienste) am Markt puschenund nicht wieder rum jammern.


D.

22.07.2019 - 22:27 Uhr

Jetzt muss man sich als Kunde diese Umwelt zerstörenden und unbrauchbaren Schrott Dinger andrehen lassen. Es hat einen Grund warum niemand mit Verstand die Dinger haben will.


Markus Rohsiepe

22.07.2019 - 23:39 Uhr

Es tut mir leid. Aber das ist es doch, was Greta will.Neulich war ich in Borken auf dem Marktplatz, und durfte Zeuge werden wie eine Schülerschar mit offenen Mündern zwei 15 jährigen staunend lauschten die von einem Landwirtschaftlichen Anhänger herab ihre Umweltpläne predigten.Dieser überdimensionale Anhänger war von so ziemlich dem größten von mir je erblickten Fendt-Traktor auf den Platz gezogen worden.Wohlbemerkt zwei 15 jährige mit dem geschätzten Gesamtgewicht von 70 kg.Ungefähr das gleiche Gewicht in Diesel-Treibstoff muß der riesige Fendt dafür verbraucht haben.Die ganze Hängerpredigt und die Reaktionen der Schülerschar machten unbedingt einen Sekten-Artigen Eindruck auf meine Frau und mich.Und das...... das ist die Zukunft!


SO

23.07.2019 - 10:41 Uhr

Unrealistische Ziele zu vereinbaren ist in der Regel keine Motivation.Eigentlich! Aber: eigentlich sollten die OH genau deshalb dort Gas geben wo die Käufer zu finden sind. Nämlich bei all den Eltern der demonstrierenden Gretas, die den Nachwuchs immerzu mit Euro 4 oder 5 Dieseln zu diesen Veranstaltungen bringen - und das alles ganz toll finden was die Kurzen dort predigen! Der Markt sollte doch bei den Forderungen lukrativ und selbstläuferisch abzugrasen zu sein?! Die Zugriffsquote müsste hoch sein, wer weiterhin Schülertaxi mit dem SUV fahren will kann das (Grandland) und wer modern im Kleinwagen ökologisch korrekt Taxi betreibt nimmt den E-Corsa. Wer will denn da widerstehen wenn der Preis oder die Rate passend ist und man selbst den Hype mitpushen kann? :-)Wenn es ernst wird sind jedoch von den applaudierenden Eltern eher heiße Luft Ausreden -und ist Brass auf den Nachwuchs- zu erwarten, als Taten folgen zu lassen. Dann wird Greta schnell vergessen. Da wären wir wieder beim eigentlich, wie eingangs erwähnt....Statt immerzu zu lamentieren darf doch jeder OH mal versuchen die E-Zukunft für sich zu gestalten und nachhaltig zu nutzen. Die Chance sich von anderen abzusetzen war nie größer als heute!


Opelkunde

23.07.2019 - 11:08 Uhr

Ich habe gerade über die Webseite von Opel einen Corsa e konfiguriert. Dabei kamen fast 32.000,00 Euro heraus. Ich frage mich welcher Politiker hilft mir bei der Finanzierung solch eines Blödsinn. Mit der staatlichen Prämie kann ich mir als Kunde von Opel solch ein Fahrzeug nicht leisten. Die Poltiker zwingen uns Kunden solch ein Fahrzeug wegen der Umweltpolitik zu kaufen. Da vertrete ich die Meinung von Herrn US Präsident Trump. Sofortiger Austritt aus den Klimavereinbarungen in Deutschland. Das Leben hier in Deutschland wird unbezahlbar.


@Andreas

23.07.2019 - 11:14 Uhr

"wenn der Händler ins Spiel kommt für Service oder TÜV wird es eine Katastrophe.."- zu Service (oder was Sie darunter verstehen): wechslen Sie doch einfach Ihre Opel-Werkstatt. Noch gibt es einige...- zu TÜV: was hat Ihr Händler damit zu tun, wenn der TÜV oder eine andere Prüforganisation an Ihrem Fahrzeug Mängel feststellt ? Bestenfalls stellt er dem TÜV oder einer anderen Prüforganisation die Räumlichkeiten zur Verfügung. Und das eigentlich auch nur um es Ihnen bequemer zu machen....


Guido

23.07.2019 - 14:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Hans W. Müller,wenn ich Ihren Kommentar lese, dann verstehe ich das es von jemanden geschrieben wurde der von dem Thema keine Ahnung hat. Die Opel Händler hätten den Ampera gerne verkauft, wenn er von GM geliefert worden wäre. Aber der Ampera E wurde an Deutschland vorbei gehandelt, weil es luktrativere Märkte für den Ampera gab (siehe Norwegen). Wenn die Leasingrate bei Pflegediensten die 100,00 Euro überschreitet ist das Fahrzeug schon uninteressant. Ausserdem wie sollte ein Pflegedienst seine vielleicht 50 oder mehr Fahrzeuge laden???? 50 Ladestationen??? Die Kosten für die Infrastruktur würden einen Pflegedienst auffressen. Dieser ganze Hype um die Elektroautos finde ich einfach zum ko.....! Die CO2 Bilanz eines Elektroautos (Herstellung der Batterie) ist einfach nur hundsmiserabel und in China werden gerade 600 neue Kohlekraftwerke gebaut und wir machen uns Gedanken um Elektroautos und zerstören durch Medien und Politik unsere Schlüsselindustrie.......armes Deutschland!!!


Insider

23.07.2019 - 15:46 Uhr

Danke an den Opel Verband! Diese PSA Bonus - und Margenregelungen sind nur noch bescheuert stellen unkalkulierbare Risiken für die Autohändler dar. Hohe Investitionen werden von Opel und PSA gefordert aber im Umkehrschluss hängt die Marge an einem seidenen Faden und ist völlig unsicher. PSA will alle eigenen Risiken auf die Händler abwäzen. Das ist skandlös und ruinös.


Stefan Jepp

23.07.2019 - 15:51 Uhr

Grundsätzlich finde ich eine Elektroquote begrüßenswert.Leider hat Opel noch zu wenige Modelle und die Preise sind doch sehr hoch. Hyundai ist aber ein Beispiel dafür, dass die Nachfrage nach Elektroautos leicht die Erwartungen der Händler übertreffen kann, daher sehe ich die Lage nicht so pessimistisch. Ich als Kunde würde nie einen Verbrenner von Opel kaufen.Mit einem Elektroauto das überzeugt und erschwinglich ist könnten sie mich eher gewinnen!


Frank Fehling

23.07.2019 - 17:32 Uhr

Viele Kunden/Käufer wissen gar nicht was in einem abgeschlossenen Vertrag ( Händlervertrag ) zwischen dem Hersteller und Autohaus schriftlich dargestellt worden ist. Auch Pflichten und Rechte sind dort verankert. Letztendlich geht es nur um Stückzahlen und dieses muss vom Vertrieb/Handel/Autohaus erfüllt werden. Die Hersteller sind teilweise oder überhaupt nicht in der Lage auf Kundenwünsche ein zu gehen, siehe E-Autos. Die Zukunft der E- Autos ist fragwürdig. Eine Randbemerkung sei mir bitte erlaubt, die Grünen sind eine Partei die uns Deutschen einiges verbieten möchte oder sogar will und auch Arbeitsplätze sind gefährdet. Die Steuererhöhung bzw. Steuererhöhungen werden folgen, damit das Finanzloch in der Regierungskasse nicht noch ein größeres Loch bekommt. Die Jugend demonstriert,aber die Alten können oder wollen nicht. Anscheinend geht es dem Deutschen noch zu gut.


Richard Smodej

23.07.2019 - 17:58 Uhr

Wer ist bereit seinen CO2 Fußabdruck offen darzulegen? Und noch wichtiger wer ist bereit etwas daran zu verändern?? Gerne will ich vorangehen. Ich fahre jährlich mit einem Benziner ( Euro 6 ohne OPF ) der durchschnittlich sieben Liter verbraucht 13 000 Km dazu kommen 3000 Km mit einem E-Bike, mit dem Bus sind es noch 7000 KM und mit der Bahn kommen noch 1500 bis 2000 KM hinzu. Ich bewohne ein 140 qm Haus mit Erdwärme und schaue ein bis zwei Stunden täglich fern mit einem 65 Zoll TV. Eine Schiffreise oder Flugreise habe ich in den letzten zwei Jahren nicht unternommen. Wenn es jemand noch genauer wissen will gerne auf Nachfrage, dann würde ich aber gerne auch wissen wie es beim Fragenden aussieht. Schlussendlich wäre ich bereit für Umweltschutz bis zu 200 € monatlich mehr aufzuwenden.


Opel-Mechatroniker

23.07.2019 - 19:37 Uhr

Mal eine Frage, wir machen in unserer Werkstatt gerade die ganze PSA Umstellung durch, die total beschissen läuft um es vorsichtig auszudrücken, bei uns hat keiner einen HV-Schein um überhaupt an den Dingern irgendwas reparieren zu dürfen und dann soll unser Autohaus verpflichtet werden solche "Autos" zu verkaufen, an denen wir rein versicherungstechnisch nichtmal die Räder wechseln dürfen geschweige denn eine Ablieferungsdurchsicht machen dürfen... Alles klar wenn man aus Rüsselsheim nur Achselzucken bekommt wenn man wegen einer Schulung zu Hochvolt-Systemen fragt.


Martin

24.07.2019 - 01:10 Uhr

Im Prinzip ist der Weg der richtige, aber es müssen auch Fahrzeuge vom Hersteller bereit stehen die sowohl vom “ Normalverbraucher „ bezahlbar, als auch lieferbar sein müssen.


LB

24.07.2019 - 11:19 Uhr

Arme Opelhändler, willkommen in der Welt der französischen Automobilindustrie. Warum sollte es Euch besser ergehen als Peugeot-, Citroen- oder Renault-Händler ? Die Vorstellungen und Erwartungen sind riesig. Geliefert wird jedoch ein Häufchen Elend. Dies betrifft Produkt und Service (des Herstellers/Importeurs) ! Die Manager sind unfähig, was sie allerdings mit fehlgeleiteter Konsequenz zu kompensieren versuchen. Verabschiedet Euch von allem was Eurem Haus bisher Ertrag brachte, dies wird nun durch den Herstellers/Importeur abgeschöpft. Im Grunde seid Ihr chancenlos, wenn Ihr Euch nicht zusammentut. Das wird Euch allerdings nicht gelingen. Ein paar Opportunisten unter Euch findet der Hersteller/Importeur immer...das Geschäftsmodell Vertragshändler hat sich somit vorerst erledigt.


@@Andreas

30.07.2019 - 07:39 Uhr

Es geht darum dass es nur wenige Händler gibt die an den Ampera dürfen, nicht darum dass TÜV oder Servicearbeiten fällig sind! Wechseln der Werkstatt ist leider nicht so einfach da zwischen 2 "e-zertifizierten" Händlern gerne 150km sein können. Alle anderen OH müssen abweisen. Wenn der einzige Mechaniker mit HV Schulung (habe ich z.b. selbst) Urlaub hat fährst du von deinem Servicetermin unverrichteter Dinge wieder nach Hause, obwohl Termin schon wochenlang vereinbart. Mir ist klar dass der Umstieg nicht einfach ist, aber wenn nicht jetzt wann dann? Wenn uns die Chinesen komplett überholt haben?


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