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Kfz-Gewerbe: Zähneknirschend in den neuen Lockdown

14.12.2020 15:02 Uhr
Lockdown; Autohaus; geschlossen; Corona-Krise; Schließung
Ab Mittwoch müssen Autohäuser bundesweit ihre Showrooms schließen. Das wirft eine Reihe von Problemen auf.
© Foto: picture alliance / Fotostand | Fotostand / Gelhot

Nach Ansicht des ZDK trägt der Autohandel nicht zur Ausbreitung des Coronavirus bei. Da sich der Lockdown aber nicht verhindern lässt, mahnt der Verband dringend Lösungen für einige damit verbundene Probleme an.

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Der neue harte Lockdown ab dem kommenden Mittwoch ist beschlossene Sache. Damit müssen - wie schon im Frühjahr - die Showrooms in den deutschen Autohäusern wieder schließen, während die als systemrelevant geltenden Werkstätten weiter geöffnet bleiben dürfen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist davon sichtlich nicht begeistert, akzeptiert die Entscheidungen aber zähneknirschend. "Wir müssen diesen Beschluss angesichts dramatisch hoher Infektionszahlen hinnehmen, auch wenn die Autohäuser sicher nicht zur Ausbreitung der Pandemie beitragen", erklärte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski in einer Mitteilung des Verbands. Es sei den Kunden gegenüber allerdings schwer vermittelbar, dass nun infolge der unterschiedlichen Einstufung von Vertrieb und Service quer durch die Autohäuser zwischen Werkstatt und leerem Verkaufsraum wieder Flatterbänder gespannt werden müssten.

Abgesehen von dieser Problematik sieht der ZDK noch eine Reihe weiterer offener Fragen und handfester Probleme. Beispielsweise konterkariert der Beschluss aus Sicht des Verbandes die Mehrwertsteuersenkung, weil er den Autokauf verhindert. Dadurch könne der zum Jahresende erwartete Nachfrageschub kurz vor dem Ende der Mehrwertsteuersenkung nicht mehr zum Tragen kommen. Viele Händler hätten auf den Kaufanreiz in ihrer Planung jedoch vertraut.

Zulassungsstellen sollen unbedingt offen bleiben

ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn blickt darüber hinaus mit Sorge auf die Situation in den Zulassungsstellen. Diese dürften nun auf gar keinen Fall ihren Betrieb herunterfahren oder gar ganz einstellen. Denn so wie es derzeit aussehe, dürfe online weiter verkauft werden. Und bereits verkaufte Fahrzeuge dürften vielerorts weiterhin ausgeliefert werden. Damit die Käufer noch in den Genuss der Mehrwertsteuersenkung kommen können, müsse das nach geltender Rechtslage aber noch im ablaufenden Jahr passieren.

Unabhängig davon sprachen sich Karpinski und Peckruhn in der Mitteilung dafür aus, die Mehrwertsteuersenkung im Idealfall über den 31. Dezember hinaus zu verlängern. Alternativ schlägt der ZDK vor, die reduzierte Mehrwertsteuer auch dann anwenden zu dürfen, wenn das Bestelldatum vor dem ersten Januar liegt, obwohl die Auslieferung erst 2021 stattfindet. Eine weitere Möglichkeit sei, den § 27 Abs. 1 S. 2 und 3 Umsatzsteuergesetz (UStG) befristet auszusetzen. Dadurch könnten 2020 geleistete Anzahlungen auch bei Leistungserbringung nach dem Jahreswechsel dem niedrigeren Umsatzsteuersatz von 16 Prozent unterworfen bleiben. Diese Forderungen hatte der ZDK bereits Ende November gegenüber Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier zu Sprache gebracht, bis dato aber keine Antwort erhalten. (aw)


Mehr über den ab Mittwoch geltenden Lockdown finden Sie hier: www.autohaus.de/nachrichten/harter-corona-lockdown-ab-mittwoch-auch-autohandel-muss-wieder-zusperren-2693478.html

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KOMMENTARE


Eckart Ramthun

14.12.2020 - 23:13 Uhr

Ich habe ein großes Problem zu verstehen, weshalb Baumärkte geöffnet bleiben und Ausstellungsräume in den Autohäusern geschlossen werden. In keinem Autohaus ist der Publikumsverkehr so stark wie in den Baumärkten. Darüber hinaus haben alle Autohäuser alle Bedingungen bezüglich Schutzvorrichtungen seit Monaten erfüllt. Kann es sein , dass die Entscheider in der Politik nicht wissen, wie die Abläufe in einem Autohaus sind??? Oder ist es reine Willkür?


MartinL

15.12.2020 - 09:24 Uhr

@Eckart Ramthun: Die Baumärkte müssen ebenfalls ab Morgen geschlossen bleiben.


Sundowner

15.12.2020 - 09:48 Uhr

Und ich habe ein Problem zu kapieren, was es an dem notwendigen Lockdown nicht zu verstehen gibt! Am 15.12. ist die Birne schon längst geschält, Fzg. kommen i.d.R. nicht mehr in die Zulassung. Diejenigen, die kaufen wollten, haben gekauft. Was soll das Rumgeheule oder will man nur mal wieder in der Presse bleiben damit die Wiederwahl gesichtert wird? Typisch deutsch, mimimimi, anstatt froh zu sein, dass wir alle bisher noch einigermaßen gut durch den ganzen Mist durchgekommen sind.


Insider

15.12.2020 - 11:42 Uhr

Clevere Verkäuferinnen und Verkäufer wissen wie man zu jedwedem Zeitpunkt Autos verkaufen kann!


Michael

15.12.2020 - 12:04 Uhr

Die Verkäufer arbeiten ja in der Regel auf Provision, wo kann man denn dann seinen Ausfall einreichen? Bei den Landesregierungen? Ich hoffe, dass diesmal der Handel in großer Menge klagt.


FEW

15.12.2020 - 14:49 Uhr

Moin,zumindest in S.-H. müssen auch die Baumärkte schließen. Allerdings nur für private Kundschaft. Der oftmals angeschlossene Großhandel für die Handwerker bleibt frequentierbar. Einige Märkte bieten den "Außer-Haus-Verkauf" an. Kunde bestellt telefonisch und holt an der Warenausgabe ab.


Bernd Schürmann

15.12.2020 - 17:35 Uhr

Nach fast einem Jahr Erfahrungen mit dem Thema erwarte ich, dass die holzschnittartigen Maßnahmen vorbei sein sollten. Autohäuser haben hunderte , wenn nicht tausende von Quadratmetern an Fläche in den Ausstellungen. Welches Problem wird da angesichts der umfangreichen, schon umgesetzten Schutzmaßnahmen gelöst ? Im ÖPNV stehen die Menschen weiter dicht an dicht im Berufsverkehr und Seniorenheime haben immer noch keine ausreichende Versorgung mit Masken und Test. Das Problem ist doch vielmehr das die Regierung Maßnahmen verschlafen hat und um sich nicht erklären zu müssen, an festgefahrenem festhält.In der Zeitung DIE WELT konnte man am Samstag nachlesen, das die Anzahl der Menschen mit Infektionen, also Neuinfektionen minus Geheilte,seit Anfang November nichtg gestiegen ist.


S.G.

15.12.2020 - 19:42 Uhr

Schade das auch dieser Artikel so undifferenziert berichtet . Somit folgt er nur dem allgemeinen Bild , dass die Medien in Deutschland abgeben. In Thüringen beispielsweise, bleibt KFZ-Handel sowie Service von Schließung ausgenommen. Punkt. - Zu meinen Vorrednern: "Die Birne ist längst geschält" - vermutlich nie im Vertrieb tätig gewesen, zumindest nicht mit Zielorientierung. Im Handel wird durchgeballert bis es nicht mehr geht - Strong End . Da werden vermutlich dieses Jahr nicht ganz so viele Tageszulassungen gemacht, aber geschuftet wird bis zum Ende - denn ja, das Gros der Kollegen muss im Januar Rechnungen bezahlen und das von verdienter Provision. Punkt. - Erst recherchieren, nachdenken und dann schreiben.


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