Der Gebrauchtwagenmarkt hat sein Preishoch zum Jahresende gehalten. Laut einer Auswertung der Online-Autobörse Mobile.de mussten Kaufinteressenten im Dezember fast ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat für ein Fahrzeug ausgeben (plus 24 Prozent). Durchschnittlich 29.910 Euro riefen die Partnerhändler für ihre Modelle auf. Im Vergleich zum November war das ein Plus von zwei Prozent.
Der höchste Preisanstieg im Vergleich zum Vormonat entfiel den Angaben zufolge erneut auf die Kleinstwagen (plus 3,9 Prozent). Aber auch bei Modellen der Kleinwagen-, Kompakt- und Mittelklasse zeichnete sich der allgemeine Trend im Jahresvergleich ab: In den drei Segmenten stiegen die Preise um mehr als 25 Prozent.
"Den andauernden Preisaufwärtstrend können wir auf die nach wie vor angespannte Lage im Neuwagenmarkt zurückführen", erklärte Martin Fräder, Head of Sales bei Mobile.de. "Allerdings sehen wir auch, dass die Laufleistungen über alle Segmente hinweg seit Juli 2021 rückläufig sind. Zudem ist das Durschnittsalter im Jahresvergleich um 5,6 Prozent gesunken. Und weniger gefahrene Kilometer sowie ein jüngeres Alter machen sich vermutlich auch in höheren Preisen bemerkbar."
Kleine Autos stark gefragt
Ein Fahrzeug der Kleinwagenklasse kostete im Dezember durchschnittlich 16.390 Euro (plus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat). Mit Blick auf den Dezember 2020 entspricht das sogar einem Preisanstieg von 27,7 Prozent – so viel wie in keinem anderen Segment. Im Monatsvergleich kletterten erneut die Kaufpreise für gebrauchte Kleinstwagen am höchsten (plus 3,9 Prozent).
Minis verzeichneten erneut weniger Standtage: Statt nach 86,2 Tagen im November gehen die Kleinsten bereits nach 78,6 Tagen wieder vom Hof (minus 8,8 Prozent). Kleinwagen werden immer jünger: Mit durchscnittlich 40,5 Monaten sind sie im Alters-Ranking auf Platz zwei. Weniger Monate auf dem Tacho haben nur SUV (32,6 Monate).
Geländewagen mit sinkenden Standtagen
Das Duell der Pkw-Riesen ergab: Die Modelle der Gruppe Sport Utility Vehicles wiesen im Dezember zwar weniger Standtage aus (minus 6,7 Prozent), dafür warten Geländewagen insgesamt mit durchschnittlich 81,2 Standtagen deutlich kürzer auf einen Käufer. Gleichzeitig gingen die Listings auf der Plattform im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent zurück – ein Indiz für hohe Nachfrage. Und das obwohl die Offroader im Schnitt fast doppelt so teuer angeboten werden. Dafür punkteten SUV beim Angebot: Während die Anzahl der Inserate im letzten Monat 2021 über alle Segmente hinweg um nur 0,8 Prozent anstieg, legten SUV 4,9 Prozent zu.