Chipmangel und Pandemie verursachen Lieferengpässe bei Neuwagen, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Gebrauchtwagen führt. Die Onlineplattform für Gebrauchtwagen Carvago hat anhand interner Daten untersucht, wie die derzeitige Situation im europäischen Gebrauchtwagenmarkt ist und herausgefunden, wie sich der Onlineverkauf vom stationären Handel unterscheidet. Die Daten zeigen, dass die Nachfrage für jüngere, besser ausgestattete und umweltfreundlichere Fahrzeuge im Online-Marktplatz größer ist als im Marktdurchschnitt.
Neuere Gebrauchte fahren in Westeuropa
Der durchschnittliche, zum Verkauf stehende Gebrauchtwagen war in Deutschland und Italien im letzten Jahr vier Jahre alt. In Tschechien und Polen sind die Fahrzeuge im Schnitt sechs oder zehn Jahre alt. Damit sind Gebrauchtwagen in Westeuropa neuer als im Osten. Im europäischen Mittel stammen die als Gebrauchtwagen angebotene Autos aus dem Jahr 2019.
Ein Blick auf die Kilometerstände der Autos verrät: Gebrauchtwagenkäufer in Deutschland haben vergleichsweise hohe Ansprüche an Kilometerstände von Fahrzeugen: 46.000 Kilometer dürfen diese im Schnitt “drauf” haben, um für Fahrer attraktiv zu sein. Zum Vergleich: In Polen geben sich Käufer mit durchschnittlich 140.000 Kilometer zufrieden. Bei Carvago liegt der Median der Kilometerstände bei etwa 26.000 Kilometern.
Im Mittel kosteten auf Carvago im letzten Jahr verkaufte Fahrzeuge rund 26.900 Euro. Damit sind die Fahrzeuge teurer als in allen analysierten Märkten inklusive Deutschland. "Zu uns kommen zunehmend Kunden und Kundinnen, die den Neuwagen ihrer Wahl nicht finden können oder nicht monatelang warten möchten. Allein in den letzten Wochen haben wir mehrere fast neuwertige Fahrzeuge mit Preisen von gut über 40.000 Euro übergeben", sagt Jakub Sulta, Geschäftsführer von Carvago.