Digitale Marktplätze gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Für den Automobilhandel stellen die hochgradig digitalisierten Plattformen einen wichtigen Baustein bei der B2B-Vermarktung von Gebrauchtwagen dar und dürften in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Besonders der Markenhandel interessiert sich zunehmend für die Marktplätze – und das aus gutem Grund.
Vorteile der zunehmenden Digitalisierung des Gebrauchtwagenmarktes sieht Prof. Stefan Rostek vor allem in der "zusätzlichen Transparenz", der Flexibilität, der breiten Angebotspalette, den unterschiedlichen Angebotsformaten sowie der großen Zielgruppe, die sich damit erreichen lässt.
Nur welcher Marktplatz ist der richtige für das eigene Autohaus? Eine Entscheidungshilfe im Dickicht der Auktionsanbieter bietet die neue Studie "High Performance im B2B Markt – Schneller, Besser, Weiter" von Manheim Express. Sie liefert einen faktenbasierten und neutralen Überblick über die derzeitige Situation am Markt. Die verschiedenen Plattformbetreiber habe man durchleuchtet und ein Scoring entwickelt, "das Sie im Handel unterstützen soll", erklärte Rostek im Online-Seminar.
Dass an den Plattformen kaum mehr ein Weg vorbeiführt, davon ist der Experte überzeugt: "B2B-Plattformen in der Vermarktung sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht absolut ratsam." Im Rahmen der Studie habe man zudem festgestellt, dass es sinnvoll sei, die Plattformen sowohl im Zu- als auch im Verkauf zu verwenden. Dies führe zu "Synergien und einem besonders großen Benefit" und sei damit "mehr als die Summe der Einzelteile", betonte Rostek.
Einen Einblick in die Methodik und den Kriterienkatalog der Studie lieferte im Anschluss Sebastian Henseleit, Head of Sales bei Manheim Express. Seiner Meinung nach muss einer seriöse B2B-Plattform gleich mehrere Dinge leisten. "Die Spreu vom Weizen" trenne sich dabei vor allem im Bereich der Dienstleistungen – und diese würden die Autohäuser inzwischen auch erwarten, schob Henseleit nach.
Hausaufgaben der Plattformbetreiber
Trotz der Pfunde, die für die digitalen Plattformmärkte sprechen, gibt es in manchen Bereichen noch Luft nach oben. "Natürlich ist auch in der Branche noch nicht alles perfekt", meinte Rostek, der dabei auf schlechte Erfahrungen mancher Händler bei der Zustandsbeschreibung verwies. Zudem würden viele Käufer die Gebühren kritisch sehen.
"Gewisse Dinge können besser werden", fasste Rostek die Situation zusammen. An diesen Problemen werde allerdings gearbeitet und man könne damit rechnen, dass sie mittelfristig auch gelöst werden. "Die Branche ist super-innovativ, die Funktionalitäten wachsen jeden Tag."