BMW heuert in den USA angesichts des Fachkräftemangels nach einem Medienbericht ehemalige Elitesoldaten für Autohäuser an. "Die Veteranen der Marines sind genau die richtigen Kandidaten für unsere Ausbildung", sagte ein BMW-Sprecher der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Die oft mit Mitte zwanzig aus der Armee ausscheidenden Marines sollen in BMW-Autohäusern Reifen wechseln, Lichtmaschinen einstellen oder die Elektronik in den Karossen richten.
Für die Wiedereingliederung werden Veteranen den Angaben zufolge von der Armee mit Schulungen unterstützt. An dieses Programm habe sich BMW angekoppelt, schreibt das Blatt. Seit vergangenem Jahr sei der bayerische Konzern Partner des US-Militärs, wenn es darum geht, ausscheidenden Soldaten eine Berufsperspektive zu bieten. Das Projekt solle ausgebaut werden, sagte ein BMW-Sprecher.
Die in den USA ansässigen deutschen Autobauer bekommen derzeit die Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China zu spüren. Zudem drohen weiter US-Sonderzölle auf Einfuhren von Autos aus der EU und Gegenmaßnahmen der Europäer. US-Präsident Donald Trump könnte die Pkw-Einfuhrzölle auf 25 Prozent oder mehr erhöhen. Die deutschen Autobauer warnen seit Monaten vor US-Importzöllen und verweisen auf ihr Engagement auf dem US-Markt sowie die Beschäftigtenzahlen in ihren Werken.
BMW betreibt in den USA in Spartanburg (US-Bundesstaat South Carolina) sein weltweit größtes Werk. Dort werden vor allem die Modelle der SUV-Modellreihe X produziert. 2017 hat der Hersteller eigenen Angaben zufolge gut 272.000 Autos aus den USA exportiert und knapp 248.000 Autos eingeführt. Der Konzern hat in das Werk in Spartanburg bisher fast neun Milliarden US-Dollar investiert, die Produktionskapazität wird ausgebaut. Direkt und über Zulieferer steht das Werk für über 36.000 Arbeitsplätze. (dpa)